Eintracht Frankfurt - Sliema Wanderers

UEFA-Cup 1977/1978 - 1. Runde, Hinspiel

5:0 (3:0)

Termin: 13.09.1977
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Srodecki (Polen)
Tore: 1:0 Bernd Nickel (19.), 2:0 Rüdiger Wenzel (21.), 3:0 Bernd Nickel (35.), 4:0 Wolfgang Kraus (58.), 5:0 Jürgen Grabowski (78.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Sliema Wanderers

 


  • Sciberras
  • Borg
  • Camilleri
  • Losco
  • Schembri
  • Tortell
  • Parkin
  • R. Aguilina
  • Fabri
  • Loporto
  • Azzopardi

 

Wechsel Wechsel
  • J. Aguilina für Tortell (71.)
Trainer Trainer
  • Micallef



 

Müde Malteser Falken

Neidisch blickte Eintracht Frankfurts Torhüter Jupp Koitka gestern abend im UEFA-Pokalspiel gegen die Sliema Wanderers auf seine Kollegen. Günther Wienhold konnte sich auf der Auswechselbank mit Decken warmhalten, und Sliemas Torwart Sciberras wurde niit Schüssen eingeheizt. Koitka aber stand frierend im eigenen Strafraum und mußte sich mit fünf Rückgaben während der gesamten Begegnung begnügen. Selbst eine nach dem Wechsel übergezogene lange Trainingshose half da nicht. Koitkas Untätigkeit spiegelte den Spielverlauf wider, die Eintracht berannte über die gesamten 90 Minuten das Tor der Wanderers, das allerdings reichlich einfallslos. Am Ende stand ein standesgemäßer 5:0-(3:0-)Sieg, der die Mannschaft zwar entspannt zum Rückspiel nach Malta fliegen läßt, die nur 6000 Zuschauer aber enttäuschte.

Drei, im Laufe des Spiels fünf neue Leute brachte Gyula Lorant gegenüber den vergangenen Bundesligabegegnungen in die Mannschaft, die Abwehr war zum Schluß völlig umgekrempelt, ohne daß man über Skala, Müller, Trapp, Krobbach und Kraus nach dem Spiel gegen die harmlosen Malteser eine Wertung abgeben kann. Die gesamte Emtracht-Maninischaft spielte offensichtlich mit halber Kraft.

Die Taktik beider Teams war von Anfang an klar, die Eintracht stürmte bedingungslos, und die Wanderers versuchten in Ballnähe immer eine Knäuelbildung, besonders in und am eigenen Strafraum. Die Eintracht kam den Gästen dabei freundlichst entgegen, stürzte sie sich doch mit aller Energie immer wieder ins Gewühl. Heraus sprangen schließlich vor vor der Pause drei mehr zufällige als herausgespielte Tore durch Bernd Nickel, der zunächst mit rechts ins untere linke Eck traf (19.) und später einen Müller-Schuß ins Netz abfälschte (25.) sowie einen Flachschuß von Rüdiger Wenzel (21.). Davor, dazwischen und danach lagen zwar viele Strafraumszenen, aber kaum echte herausgespielte Torchancen. Dafür war das Gedränge vor dem Tor der Malteser einfach zu groß. Meistens standen sich neun Wanderers und mindestens sechs Frankfurter gegenseitig im Wege herum.

Zumindest nach der Pause hätte man von der Eintracht mehr Intelligenz, sprich mehr Spiel über die Flügel erwarten dürfen. Doch weiter versuchten es die „Ballkünstler" Nickel, Grabowski, Hölzenbein & Co. durch die Mitte. Die interessantesten Szenen in der zweiten Halbzeit:

52. Minute: Bernd Nickel schoß aus 20 Metern so scharf, daß Sciberras den Ball aus den Händen verlor. Auf allen vieren kriechend rettete der Malteser Schlußmann dann doch noch.

59. Minute: Einen scharfen Eckball von Bernd Nickel köpfte Wolfgang Kraus zum 4:0 unter die Latte.

78. Minute: Nach einem Mißverständnis in der Sliema-Abwehr kann sich Jürgen Grabowski beim 5:0 die Ecke aussuchen.

Spruch

Mit Torwart Jupp Koitka, der während der 90 Minuten lediglich fünf Rückgaben aufnehmen mußte, war Lorant nicht ganz zufrieden: „Beim Warmmachen hat er einige Fehler gemacht."

 

>> Spieldaten <<

 

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