Eintracht Frankfurt - FC Zürich

Intertoto-Cup 1977/1978 - Gruppe 3

4:1 (1:0)

Termin: 09.07.1977
Zuschauer: 5.500
Schiedsrichter: Heinz Aldinger (Stuttgart)
Tore: 1:0 Bernd Hölzenbein (26.), 1:1 Conny Torstensson (56.), 2:1 Wolfgang Kraus (65.), 3:1 Bernd Hölzenbein (80.), 4:1 Willi Neuberger (89.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt FC Zürich

 


  • Karl Grob
  • Fritz Baur
  • Pius Fischbach
  • Gianpietro Zappa
  • Pierre-Albert Chapuisat
  • Alberto Erba
  • René Botteron
  • Ernst Rutschmann
  • Manfred Moser
  • Conny Torstensson
  • Fredy Scheiwiler

 

Wechsel Wechsel
  • Giuseppe Sanfilippo für Alberto Erba (55.)
  • Ruedi Landolt für Pius Fischbach (68.)
Trainer Trainer
  • Timo Konietzka


 

Sieg mit Wermutstropfen

Mit 4:1 feierte die Frankfurter Eintracht gegen den FC Zürich den ersten Sieg im internationalen Fußball-Cup. Freude kam unter den 6000 Zuschauern und den Eintracht-Offiziellen allerdings nicht auf, denn durch ein unnötiges Foul von Rutschmann wurde Kraus schwer verletzt. Die erste Diagnose: schwere Außenhandverletzung. Wolfgang Kraus wurde zum Röntgen ins Krankenhaus gefahren. Trainer Lorant tobte über die Schweizer Harte und befürchtete einen Bänderschaden bei Wolfgang Kraus. Bereits vor einem Jahr war Kraus nach der gleichen Verletzung operiert worden. So nahm ein Spiel, das über 80 Minuten nur Frendschaftscharakter hatte, ein hektisches Ende. Beste Spieler bei der Eintracht waren Jürgen Grabowski, Wolfgang Kraus, Rüdiger Wenzel und Willi Neuberger, während bei Zürich nur Torstenson überzeugen konnte.

25 Minuten brauchte die Frankfurter Eintracht bei hochsommerlichen Temperaturen, um die Müdigkeit aus den Gliedern zu schütteln. Dann endlich gelang Bernd Hölzenbein das 1:0. Karlheinz Körbel hatte den Ball mit dem Kopf in den Zürcher Strafraum befördert, und Hölzenbein hatte lange Zeit, sich die Ecke auszusuchen. Davor war die Begegnung vor sich hingeplätschert, hatte die ersten Pfiffe des treuen Publikums herausgefordert. Lediglich ein toller Freistoß von Jürgen Grabowski aus ganz spitzem Winkel, den Grob an den Pfosten lenkte, brachte Stimmung ins weite Rund.

Nach dem 1:0 aber trumpfte die Eintracht besser auf, spielte schneller und direkter, hatte dadurch auch Tormöglichkeiten. Bei der besten scheiterte Wolfgang Kraus mit einem herrlichen Kopfball erst an der Latte (28.). Knapp 60 Sekunden später trafen dann auch die Gäste die Querlatte. Torstenson, der Ex-Münchener, hatte völlig frei gestanden, zielte aber um Zentimeter zu hoch.

Dies war allerdings auch die einzige Chance des FC Zürich vor der Pause, und auch die Eintracht fiel nach dem kurzen Strohfeuer wieder zurück in den alten müden Trott. Kombiniert wurde nur aus dem Stand, geschossen gar nicht oder schlecht. Lediglich Willi Neuberger mit langen Läufen am linken Flügel, Rüdiger Wenzel mit seinem wuchtigen Einsatz und phasenweise Wolfgang Kraus ließen etwas von ihrer gewohnten Klasse aufblitzen. Dem Publikum war's an diesem Tag zuwenig. Mit Pfiffen wurde die Eintracht in die Kabine verabschiedet.

Man merkte der Eintracht an, daß sie nach dem Wechsel den wenigen Zuschauern mehr zeigen wollte. Es wurde mehr gekämpft, mehr gelaufen und vor allem früher angegriffen. Der FC Zürich kam nun nicht mehr dazu, sein ganz auf Ballhalten abgestelltes System durchzuziehen. Nickel eröffnete in der 49. Minute mit einem harten Flachschuß, der nur ganz knapp vorbeizischte, eine Phase der Eintracht-Überlegenheit. Wenig später scheiterten Karlheinz Körbel und Bernd Hölzenbein am vorzüglichen Schweizer Torhüter Grob.

Völlig überraschend fiel dann zu diesem Zeitpunkt das 1:1. Gerade hatte Bernd Hölzenbein die Latte getroffen, als die Abwehr sich auf der Gegenseite durch einen schnellen Konter aus den Angeln heben ließ. Den ersten Schuß von Moser konnte Koitka noch abwehren, gegen den Nachschuß von Torstenson war er machtlos (57.).

Acht Minuten später ging die Eintracht nach einem Alleingang von Wolfgang Kraus wieder in Führung. Vier Mann hatte er ausgespielt und dann eingeschoben. Sieben Minuten vor Schluß gelang Bernd Hölzenbein das 3:1, bevor in den Freudenbecher des ersten Intertoto-Siegs der Frankfurter ein Wermutstropfen fiel. Fünf Minuten vor Schluß foulte Rutschmann Kraus so böse, daß dieser mit der Bahre vom Feld getragen werden mußte. Die wütenden Publikumsproteste nahmen auch dann kein Ende, als Neuberger in der 89. Minute noch das 4:1 erzielte.


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