Auswahl Gießen - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1969/1970

0:12 (0:5)

Termin: 02.08.1969 in Gießen-Wieseck
Zuschauer: 2.300
Schiedsrichter: Eckhardt (Wißmar)
Tore: 0:1 Bernd Nickel (10.), 0:2 Dieter Lindner (12.), 0:3 Bernd Hölzenbein (28.), 0:4 Bernd Nickel (38.), 0:5 Bernd Hölzenbein (45.), 0:6 Bernd Nickel (70.), 0:7 Bernd Nickel (73.), 0:8 Fahrudin Jusufi (74.), 0:9 Jürgen Kalb (78.), 0:10 Jürgen Grabowski (82.), 0:11 Lothar Schämer (87.), 0:12 Jürgen Kalb (89., Foulelfmeter)

 


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Auswahl Gießen Eintracht Frankfurt

  • Kreiling (Wieseck)
  • Euler (Wieseck)
  • Giesa (VfB 1900)
  • Knapp (Klein-Linden)
  • Beetz (Wieseck)
  • Fritz (VfB 1900)
  • Sobon (FTSG)
  • Thiel (VfB 1900)
  • Weisenfeldt (VfB 1900)
  • Ruppel (Klein-Linden)
  • Mandler (VfB 1900)

 

 

Wechsel
  • Möhl (Klein-Linden) für Sobon (24.)
  • Germer (Klein-Linden) für Kreiling (46.)
  • Bellof (FTSG) für Beetz (46.)
  • Faetsch (Wieseck) für Ruppel (46.)
  • Freitag (VfB 1900) für Weisenfeldt (46.)
  • Fleischmann (Wieseck) für Mandler (58.)
  • Volkert (Klein-Linden) für Giesa (59.)
Wechsel
Trainer
Trainer

 

 

Kunter schon in Grünberg

Die Lizenzspieler der Frankfurter Eintracht tragen bereits heute abend ein Freundschaftsspiel in Gießen-Wieseck gegen eine Gießener Auswahl aus. Trainer Erich Ribbeck hat dafür genau elf einsatzfähige Spieler: Feghelm; Wirth, Hommrich, Lutz, Schämer; Lindner, Jusufi; Kalb, Nickel, Hölzenbein und Grabowski. Das Lazarett lichtet sich aber, denn Torwart Kunter kam gestern ins Trainingslager nach Freiburg, Bellut und Heese beginnen am Montag mit dem Training, Keifler wird in zwei Wochen voll einsatzbereit sein, und von Huberts und Wachsmann, die sich noch einmal einer ärztlichen Untersuchung unterziehen, hofft Ribbeck ebenfalls, daß es aufwärts geht. ('Frankfurter Neue Presse' vom 02.08.1969)

 

 


 

 

Die Eintracht machte das Dutzend voll

Schwache Gießener Stadtauswahl unterlag dem Bundesligisten aus Frankfurt mit 0:12 Toren

Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen. Unter dieses Motto hatte die TSG Wieseck am Samstag die Einweihungsfeierlichkeiten ihrer herrlichen Sportanlage, zu der fast die gesamte Prominenz ans dem sportlichen und politischen Leben der Stadt und des Kreises Gießen erschienen war, gestellt. Über sieben Stunden rollte ein Mammutprogramm ab, das in seiner Vielfalt seinesgleichen suchte und das mit dem Auftreten von Hessens einzigem Fnßball-Bundesligisten, der Frankfurter Eintracht, seinen Höhepunkt und Abschluß fand. Den Verantwortlichen der TSG Wieseck mit ihrem rührigen Vorsitzenden Horst Seibert an der Spitze muß man bescheinigen, daß sie ganze Arbeit geleistet haben.

Ob es sinnvoll war, eine Stadtauswahl, die nicht ein einziges Mal zusammen trainiert, geschweige gespielt hatte, gegen den bis auf Huberts und Kunter bzw. Tilkowski komplett antretenden Bundesligisten spielen zu lassen, sei dahingestellt. Darüber hinaus fehlten der Stadt mit Sparre und Deibel, die mit der Hessenauswahl in Berlin weilten, sowie dem Klein-Lindener Feldhaus, der bei der Bundeswehr keinen Urlaub erhalten hatte, und den VfB 1900ern Himmelmann und Schneider, die ebenfalls unabkömmlich waren, die spielgestaltenden Kräfte. Die Folge war eine völlig einseitige Angelegenheit, wobei die Eintracht — das sei lobend erwähnt — sich keineswegs auf ihren Lorbeeren ausruhte.

Trotz aller Tapferkeit kam die Stadtauswahl, in der insgesamt 18 Spieler eingesetzt wurden, nie über ein Statistendasein hinaus. Daß ein Wiesecker — nämlich Euler — zu ihren Besten zählte, darf ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Sie gaben zwar alle ihr Bestes, doch das reichte natürlich bei weitem nicht aus, um auch nur in etwa einen gleichwertigen Gegner abzugeben. Eine Vereinsmannschaft — selbst die der TSG Wieseck — hätte vermutlich besser ausgesehen.

Aber auch so erlebten die Zuschauer zeitweise bestechende Kombinationszüge des Bundesligisten, der lediglich Lutz nach 30 Minuten durch den Amateur Lehmann ersetzte. Jusufi, der sich am rechten Flügel immer wohler fühlte, der trickreiche Grabowski, die blendenden Techniker Hölzenbein, Kalb und Nickel, die beiden kraftvollen Außenverteidiger Schämer und Wirth, die Eintracht hatte viele Pluspunkte aufzuweisen. Trotzdem läßt diese Begegnung keinerlei Rückschlüsse auf die in 14 Tagen beginnende 7. Bundesligasaison zu. Die Abwehr der Adlerträger scheint sich gefestigt zu haben — die Gießener hatten in den 90 Minuten nur zwei echte Chancen — doch ob sich der junge Sturm gegen die starken Abwehrreihen anderer Bundesligisten durchzusetzen vermag, sei dahingestellt. ('Gießener Anzeiger' vom 04.08.1969)

 

 


 

 

[...] Damit erhöhte sich die Zahl der seit Trainingsbeginn vor zwei Wochen ausgefallenen Spieler auf drei: Nacheinander verletzten sich Bellut, Heese und Wachsmann im Training. Da Huberts gleich zu Beginn der Vorbereitungen auf die neue Fußballsaison wegen einer alten Verletzung wieder aussetzen mußte und der Ex-Essener Wagner wegen eines noch beim alten Verein erlittenen Wadenbeinbruchs, Amateurnationalspieler Keifler wegen seiner Knieoperation sowie Torwart Peter Kunter wegen der gerade überstandenen Lungenentzündung noch nicht spielen konnten, fehlten bei dem am Samstag 12:0 gewonnenen Freundschaftsspiel gegen eine Gießener Stadtauswahl im Vorort Wieseck der Eintracht nicht weniger als sieben Mann des 18köpfigen Bundesliga-Stamms. Als Lutz dann noch wegen einer Zerrung vom Platz ging, blieb Ribbeck nichts anderes übrig, als den Amateur Weber einzusetzen. Das Dutzend Riederwälder Tore verteilte sich auf Nickel (3), Hölzenbein, Grabowski, Kalb (je 2), Lindner, Weber und den enorm fleißigen Jusufi. [...] ('Frankfurter Neue Presse' vom 04.08.1969)

 

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