Hertha BSC Berlin - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1968/1969 - 18. Spieltag

2:0 (0:0)

Termin: 11.03.1969, 20:00 Uhr
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Klaus Ohmsen (Hamburg)
Tore: 1:0 Hermann Bredenfeld (56.), 2:0 Bernd Hölzenbein (76., Eigentor)

 

>> Spielbericht <<

Hertha BSC Berlin Eintracht Frankfurt

  • Volkmar Groß
  • Lothar Groß
  • Uwe Witt
  • Tasso Wild
  • Peter Enders
  • Hermann Bredenfeld
  • Ivan Sangulin
  • Werner Ipta
  • Karl-Heinz Ferschl
  • Dieter Krafczyk
  • Franz Brungs

 


 

Wechsel
  • Arno Steffenhagen für Karl-Heinz Ferschl (46.)
  • Rudolf Kröner für Ivan Sangulin (75.)
Wechsel
Trainer
  • Helmut Kronsbein
Trainer

 

 

Nicht schneefest

Das war der erste Hertha-Sieg über Eintracht Frankfurt in den drei Bundesligajahren und gleichzeitig Herthas erster Punktzuwachs in der zweiten Serie. Der hochverdiente Erfolg kam nach großartigem Kampfspiel auf fünf Zentimeter Neuschnee zustande. Jetzt können die Berliner mit Recht wieder hoffen. Die Frankfurter deuteten zwar in Berlin ihre technischen Fähigkeiten an, doch mit der kämpferischen Wucht von Hertha kam nur die Abwehr mit. Der Eintracht-Sturm ließ viele Wünsche offen.

Nur inmitten der ersten Hälfte, als er innerhalb von zwei Minuten drei Eckbälle erzielte, und nach Herthas 1:0 zeigte er kurze Perioden schwungvoller Angriffe, in die sich auch die Abwehrspieler einschalteten. Das war zu wenig, um Herthas verbissen kämpfende Deckung zu erschüttern. Trainer Kronsbein hatte mit dem erst eine Stunde vor Beginn vorgenommenen Mannschaftsumbau einen glücklichen Griff getan.

Hertha hatte schon bis zur Pause, als die Mannschaft häufig mit sieben Kräften stürmte, die Führung verdient. Doch die Eintracht brachte einmal den Ball durch Bellut im Hertha-Tor unter, aber Grabowski hatte vor dem Einschuß Torwart Groß gefoult, so daß der Treffer von Schiedsrichter Ohmsen nicht anerkannt werden konnte.

Berlins beifallsfreudige Zuschauer, die trotz des vorausgegangenen Schneeregens gekommen waren, hatten Grund zum Jubel, als nach der siebten Ecke durch Bredenfeld der überraschende Führungstreffer fiel. Gesichert war der wertvolle Hertha-Sieg, als Brungs durch wuchtigen Kopfball das 2:0 gelang. Bester Herthas war diesmal Wild, doch auch Sangulin, Lothar Groß, Witt, Volkmar Groß und Ipta ragten aus einem geschlossenen Mannschaftsbild heraus, in dem nur Krafczyk und Ferschl diesmal schwächer waren.

Im Fankfurter Sturm verdiente keiner eine Bestnote. Um so mehr gefiel die Abwehr mit dem Torwartsenior Tilkowski, mit dem Jugoslawen Jusufi, Lutz und vor allem mit Huberts. Die jungen Nickel und Kalb kamen in Berlin über den Durchschnitt nie hinaus.

Tore

1:0 Bredenfeld (56., als er nach der 7. Ecke unhaltbar einschoß), 2:0 Hölzenbein (75., der nach einer weiteren Ecke ein Eigentor köpfte). -

Stimmen

Herthas Trainer Kronsbein: „Ich habe selten so zittern müssen wie diesmal, denn es dauerte lange, bis unser zweiter, erlösender Treffer fiel. Entscheidend war der große Kampfgeist unserer Mannschaft. Die Umbesetzung war ein Erfolg."

Dagegen Frankfurts Trainer Ribbeck: „Leider versäumte Lutz den Einschuß gleich nach der Pause bei unserer besten Chance. Hertha war besonders bei Eckbällen und langen Diagonalschlägen gefährlich. Ich hatte unsere Elf davor gewarnt. Doch auf diese Art fielen beide Treffer. Unverständlich, daß Schiedsrichter Ohmsen unser Tor Bellut nicht gegeben hat. Schwach war bei uns diesmal Kalb."

Nürnbergs Trainer Merkel als „Spion": „Auf solchem Boden ist alles möglich. Die technisch bessere Eintracht hielt den Ball zu lang. Herthas Einsatz war großartig, doch häufig zu hart. Brungs ist der Stürmer mit all seinen Stärken und Schwächen geblieben."

Grabowskis Urteil über Enders: „Solchen überharten Spieler sollte man gar nicht auf den Platz lassen. Wir haben zu hoch verloren, ein Unentschieden war verdient."

Huberts empfahl als Österreicher seinen Landsmann Fraydl: „Wundern muß man sich, daß bei Hertha Groß den Vorzug vor dem besseren Tormann Fraydl erhält."

Tilkowski: „Beim ersten Tor wurde ich von Brungs irregulär gesperrt. Wir wünschen uns in Frankfurt ein solch begeistert mitgehendes Publikum, wie die Berliner es sind."

Witt: „Ein verdienter Sieg. Vor allem in der zweiten Hälfte war unsere Überlegenheit eindeutig. Dabei war Eintracht eine Klasse besser als unser letzter Auswärtsgegner Köln."

Brungs: „Ich habe Tilkowski bedrängt, doch solche Szenen gibt es in jedem Spiel. Die Eintracht hat mehrere hervorragende junge Talente, von denen man noch hören wird."

Krafczyk: „Bester Frankfurter war Huberts. Wir hätten schon zur Pause führen und später höher gewinnen müssen."

Lutz: „Bei meiner großen Torchance hielt Berlins Torwart hervorragend." (Kicker)

 

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