Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1968/1969

0:1 (0:0)

Termin: 30.07.1968 (Flutlichtspiel)
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Seith (Karlsruhe)
Tore: 0:1 Jürgen Grabowski (85.)

 

 

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Karlsruher SC Eintracht Frankfurt

  • Keßler
  • Ehmann
  • Weidtland
  • Marx
  • Kafka
  • Menklaus
  • Scheu
  • Böttcher
  • Müller
  • Dobat
  • Blechinger

 


 

Wechsel

Wechsel
Trainer
  • Kurt Baluses
Trainer

 

 

Grabowskis später Siegestreffer

Gute Abwehrkette / Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt 0:1 (0:0)

Der Eintracht-Sieg kam zu einer Zelt zustande, als der KSC nicht nur an ein Remis, sondern gar an einen Sieg zu glauben wagte. Aber er übertrieb den Uebermut und wurde bestraft. Vor der Pause lief alles für die Eintracht. Mit Esprit und den herrlichsten Varianten wurde gestürmt, wurden die Chancen fast leichtfertig vergeben; später machte erst harte Arbeit den Erfolg noch möglich. Die soliden Leistungen der Männer um Lutz, Lindner und Tilkowski, die kaum weniger zu tun hatten, als in einem Punktespiel normalen Zuschnitts und die Genietaten von Nickel und Grabowski kurz vor Schluß ließen den Erfolg doch noch möglich werden. So viele Sterne aber auch leuchteten — schwache Details trübten das Bild, so das Unvermögen, mit einer Temposteigerung nach der Pause den KSC müde werden zu lassen.

Eintracht-Trainer Ribbeck setzte im Karlsruher Wildpark die Versuchsreihen fort, indem er in der ersten Halbzeit fast alles an seinen gewohnten Platz stellte. Relativ neu war nur die Versetzung von Grabowski in den Innensturm, womit die Gewichte im Bereich der Angriffsspitzen jeweils leichtes Übergewicht mit sich herumzuschleppen hatten, in der linken Spur standen Lotz und Nickel, in der rechten Hölzenbein und Grabowski. Von links kam die Eintracht in aller Regel aggressiv wie ein Feuerwehrauto vor einem Großeinsatz, von rechts mit der sanften, aber genau so produktiven Art geruhsamer Pilzsammler. Die beiden ersten Chancen einer fast ständig überlegenen Eintracht-Elf wurden von Nickel, der frei vor dem Tor stand und den Ball blindlings ins Gelände pfefferte und dann von Hölzenbein vergeben. Der Rechtsaußen übertrieb die Solovorstellungen im Karlsruher Strafraum so sehr, daß er schließlich noch gestellt wurde, ehe er am letzten Hindernis vorbeikommen konnte. Ein aufgeräumt wirkender Huberts fühlte sich in einer so geruhsamen Atmosphäre sichtlich wohl, denn hier dominierten die Spieler. Die Deckung der Eintracht kam nur dann in lokale Verlegenheiten, wenn Müller oder Böttcher dann und wann, einen Zweikampf gewannen.

Unter veränderten Verhältnissen hatte sich die Eintracht in der zweiten Halbzeit zu bewähren. Lotz war ausgeschieden. Kalb kam aufs Feld und Nickel in die Verteidigung, während Hölzenbein noch am linken Flügel stand und Huberts Spitze spielen sollte. Der KSC schlug nun zurück. Kühle Routine aber hielten ernstliche Gefahr fern. Der Sturm blieb weiterhin bei allen gelegentlichen Vorstößen schwach.

Vor allem Nickel kam nicht mit. Aber auch von Grabowski war nicht mehr viel zu sehen. Huberts behielt ungeachtet der neuen Direktive seinen Platz im Mittelfeld. Die allerschönste Chance vergab Friedel Lutz, der von Huberts mit einem Musterpaß auf den Weg zum Tor geschickt, den Ball aber ans Außennetz placierte. So fiel die Entscheidung erst fünf Minuten vor Schluß durch Grabowski, der auf engstem Raum ein herrliches Duett mit Nickel vorführte. Mit zwei Querpässen und einem Steilpaß war alles, was Widerstand leisten wollte, ausgespielt, der Rest ging sachlich vonstatten. ('Frankfurter Rundschau' vom 31.07.1968)

 

 

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