Wiener SC - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1967/1968

1:3 (1:2)

Termin: 28.05.1968
Zuschauer: 3.600
Schiedsrichter: Schiller
Tore: 0:1 Helmut Kraus (37.), 1:1 Laudrup (38.), 1:2 Lothar Schämer (43.), 1:3 Fahrudin Jusufi (78.)

 


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Wiener SC Eintracht Frankfurt

  • Kaipel
  • Linhart
  • Webora
  • Kainrath
  • Wallner
  • Hof II
  • Onger
  • Laudrup
  • Hof I
  • Leitner
  • Hörmayer

 


 

Wechsel
  • Hala für Onger (46.)
  • Schmidt für Wallner (66.)
Wechsel
Trainer
  • Pesser
Trainer

 

Eintracht genügte die halbe Kraft

Glatter 3:1- (2:1-) Sieg der Deutschen im Freundschaftsspiel gegen Sportklub

Ein Sieg im Spazierengehen gelang dem deutschen Bundesligaklub Eintracht Frankfurt in Wien gegen den Sportklub. Die Deutschen hatten das Match jederzeit in der Hand und gewannen 3:1 (2:1). Der Österreicher Huberts im Angriffszentrum der Frankfurter spielte aus dem Stand, er fiel nur durch sein ständiges Hadern mit dem Schiedsrichter auf.

Auf beiden Seiten waren die Stürmer schwach. Eintracht hatte dafür allerdings überaus offensivfreudige Abwehrspieler, die prompt auch alle Tore schossen. Die Torschützen Kraus, Schämer und Jusufi waren nebst Tilkowski die besten Spieler der Gäste. Beim Sportklub verdienen nur Webora und Kaipel Lob. Linhart und Kainrath fühlten sich auf ihrem Posten nicht wohl. Der Angriff entwickelte keinerlei Druck, Laudrup wirkte lustlos.

Es dauert länger als zehn Minuten, bis eine Mannschaft eine Torchance hat. Schämer bringt Kaipel mit einem Freistoß in Verlegenheit, und dann trifft Leitner aus spitzem Winkel die Latte (15.). Schöne Kombinationen der Wiener bleiben erfolglos. Einmal schickt Hof I Leitner ins Feuer, dann schießt Hof I selbst nach einer Vorlage von Laudrup. Beide Male ist Tilkowski auf dem Posten.

Ein Sololauf von Kraus ergibt das 0:1 (37.), aber schon in der folgenden Minute heißt es 1:1 nach einem Schuß Laudrups ins Kreuzeck. In der 43. Minute wieder ein Sololauf auf der linken Seite, diesmal von Schämer, und es steht 1:2.

In der 71. Minute vergibt Nickl jämmerlich, ein herrlicher Schuß von Hof I wird in den Corner gedreht. Dann bricht Jusufi unaufhaltsam durch — 1:3 (78.).

"Da wartet viel Arbeit auf mich", meinte der neue Sportklubtrainer Pesser noch dem Spiel. Dieses Spiel hat mir die Mängel meiner Mannschaft gezeigt. Es fehlt an Kondition und das Spiel ohne Ball wird nicht beherrscht." ('Arbeiter-Zeitung' (Wien) vom 29.05.1968)

 

 


 

 

Die Eintracht siegt im Spazierengehen

Tilkowski gewinnt beim 3:1 gegen Wiener SK das Duell gegen Hof

Fünf Tore hatte der Sportklub-Mittelstürmer Erich Hof im WM-Ausscheidungsspiel Österreich gegen Zypern (7:1) geschosscn. aber im gestrigen Freundschaftsspiel gegen die Frankfurter Eintracht fand er seinen Meister: In Hans Tilkowski, der zwei placierte Bomben und einen raffinierten Freistoß des Wiener Dribbelkünstlers zunichtemachte. Bravourleistungen brauchte die Eintracht ansonsten nicht zu vollbringen. Vor 3600 Zuschauern holte sie sich den 3:1- (2:1-)Sieg im Spazierengehen.

In den ersten 45 Minuten hatten die Gastgeber etwas mehr vom Spiel und einige gute Torchancen, die von Tilkowski vereitelt wurden. Die Eintracht aber erzielte das Führungstor: Kraus schoß in der 36. Minute aus Linksaußenposition plaziert in die rechte Torecke. Im Gegenangriff glichen die Wiener aus, als der dänische Internationale Laudrup (37.) aus 20 m den Ball unhaltbar in die Kreuzecke kanonierte. Da war Tilkowski machtlos. Mit einem ähnlich spektakulären Treffer sorgte Schämer sieben Minuten später wieder für die Frankfurter Führung

Nach Seitenwechsel beherrschte der Bundesligaklub die Szene und zeigte gegen die konditionsschwachen Wiener gefällige Spielzüge, die von den Gastgebern meist nur durch grobe Fouls unterbunden werden konnten. Schiedsrichter Schiller tolerierte diese Gangart und es wäre nicht wunderlich, hätten die Spieler gegenüber Schiller mit Goethe geantwortet. Zwei Elfmeter verdächtige Situationen im Strafraum der Gastgeber übersah der Pfeifenmann, doch bedurften die Rotschwarzen keines Elfmeters, um ihren Sieg weiter auszubauen. Jusufi schloß in der 76. Minute einen imposanten Sololauf mit dem 3:1 ab. Er war neben Tilkowski und Lindner der herausragende Abwehrspieler der Gäste. Nickel der gefährlichste Stürmer. ('Frankfurter Neue Presse' vom 29.05.1968)

 

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