Lüneburger SK - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1967/1968

0:3 (0:2)

Termin: 07.04.1968
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Schulz (Celle)
Tore: 0:1 Wilhelm Huberts (28.), 0:2 Siegfried Bronnert (34.), 0:3 Dieter Lindner (49.)

 


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Lüneburger SK Eintracht Frankfurt

  • Voss
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Wechsel
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Trainer
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Fußball-Freundschaftsspiel

SK Lüneburg - Eintracht Frankfurt 0:3 (0:2)

Die Eintracht gewann die Gunst der Lüneburger Fußballfreunde bereits vor dem Spiel. Zwei Tage hielten sich die Frankfurter in der Heidstadt auf und verließen das herrliche Quartier nur zu dem kurzen erfolgreichen Trip ins Hamburger Volksparkstadion. Die Siegesfeier verwertete der Lüneburger SK auf einem glänzenden Gesellschaftsabend, auf dem die Eintracht strahlender Mittelpunkt war. Nach einem Sonntagvormittagsempfang im Lüneburger Rathaus versuchten die Riederwälder ihren Vorschußlorbeeren auf dem grünen Rasen gerecht zu werden. Am guten Willen fehlte es nicht, denn die beste Garnitur sollte aufs Feld gebracht werden. Leider aber musste dem erwartungsfrohen Lüneburger Publikum Bechtold, Friedrich und Jusufi vorenthalten werden, doch dafür gab es ein Alibi: Bechtold hatte seine Pflichten als Rekrut zu erfüllen; Friedrich, der große Mann von Hamburg, ging mit einer Zerrung von der Stätte seines Triumphes, so dass der Einsatz nicht möglich war; Jusufi musste wegen Verletzungsgefahr zusehen. Hölzenbein, Bronnert und Wirth fungierten als Vertreter.

Die Amateure aber gaben alles, was sie zu bieten hatten. Zwar war für die Lüneburger bei allem Eifer nicht viel zu gewinnen, aber das lag auch kaum in ihrer Absicht. Sie wollten lediglich ehrenhaft bestehen, und das gelang den Männern der Amateurliga in glänzender Manier. Bei der Eintracht galt nur die Technik, auf den Kampf verzichtete Frankfurt. Das aber reichte zu einer frühen Führung nicht aus; denn der Lüneburger SK verteidigte mit Bravour. Dann griff die Eintracht zu einem klugen und wirkungsvollen Mittel: Was Lotz, Bronnert, Nickel und Racky nicht schafften, versuchten Schämer und Huberts mit Gewaltschüssen aus der zweiten Reihe.

Bei Schämers Versuchen rauschte zwar der Beifall auf, doch die nahen Einschläge verhinderte Torwart Voss mit schönen Paraden. Huberts kam schneller ins Ziel. Nach 28 Minuten zog er einen herrlichen 20-m-Schuss ab, der vom Innenpfosten ins Netz flog. Mit hoch erhobenen Armen genoss der Österreicher die Ovationen für diese Bravourleistung. Fortan fiel der Eintracht alles etwas leichter. Die Lüneburger waren nun in jenem Rückstand, den sie so energisch hinauszögern wollten. Nun war die Sache für sie hoffnungslos geworden, und die Kräfte erlahmten ihnen. Es dauerte nicht lange, bis Bronnert aus einem Gewühl das 2:0 besorgte.

In der Riederwälder Abwehr trieb Blusch die Aktionen an. Er war mit einer gemächlichen Gangart nicht einverstanden und rackerte wie eh und je. Kapitän Lindner steuerte einige genüssliche Einlagen bei und sorgte für eine beschwingte Note. Da seine Tricks stets einen gelungenen Abschluss fanden, war die Gunst des Publikums auf seiner Seite. Auch Huberts fühlte sich bei dieser leichten Kost pudelwohl und sorgte mit dafür, dass der Eintracht ein perfektes technisches Können bescheinigt wurde.

Nach der Pause wurde Tilkowski von Feghelm abgelöst. Schnell erhöhte Lindner auf 3:0, und dann schaltete die Eintracht endgültig auf Schau. Huberts steigerte sich zum Jongleur und attraktivsten Künstler. Auch Blusch und Lindner unterhielten das Publikum vortrefflich. Alles lief um viele Grade gefälliger und geschmeidiger als im ersten Durchgang. Auf weitere Tore konnte die Eintracht verzichten; die Lizenzfußballer hatten ihre Befähigung eindeutig nachgewiesen. Das Spiel beim SK Lüneburg endete jedenfalls mit großer Zufriedenheit innerhalb und außerhalb der Ränge. Für die Eintracht war es eine willkommene Abwechslung nach harten Wochen. ('Frankfurter Rundschau' vom 08.04.1968)

 

 

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