Eintracht Frankfurt - Zaglebie Sosnowiec

International Football Cup 1966/67 (Intertoto-Runde) - Halbfinale, Rückspiel

6:1 (4:0)

Termin: 28.03.1967 (Flutlichtspiel)
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Jürgen Grabowski (4.), 2:0 Walter Bechtold (6.), 3:0 Ernst Abbé (11.), 4:0 Wilhelm Huberts (19.) , 4:1 Gzel (77.), 5:1 Wilhelm Huberts (86.) , 6:1 Jürgen Grabowski (90.)

 


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Eintracht Frankfurt Zaglebie Sosnowiec

 


 

Wechsel
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Trainer Trainer

 

 

INTERTOTO-RUNDE:

Frankfurt doch im Endspiel!

Eintracht Frankfurt hat geschafft, woran nach dem 1:4 von Sosnowitz nur noch Optimisten glaubten: Mit einem 6:1 erreichte sie doch noch das Endspiel im Rappan-Pokal.

Zum ersten Male steht damit eine deutsche Mannschaft im Finale der Intertoto-Runde(gegen Inter Preßburg) — das ja zugleich das letzte Endspiel dieses Wettbewerbs ist. Von 1967 an gibt es nur noch Gruppensieger!

Eine halbe Stunde lang präsentierte sich die Eintracht als die beste Eintracht, die wir in dieser Saison sahen. Als sie zum Stürmen gezwungen wurde, zeigte sie, daß sie stürmen kann. Und daß sie auch Tore schießen kann, wenn sie Tore schießen muß.

Frankfurts Sturm wurde zum Orkan, der die Abwehr der Polen knickte wie ein Wirbelwind die Bäume. Ehe der nachher großartige Torwart Szygula wußte, was um ihn herum geschah, war praktisch alles gelaufen — nach nur 19 Minuten führte Frankfurt 4:0. Es hätte ein 8:0 werden können — aber als alles so gut gelaufen war, lief es bei Eintracht nicht mehr so gut. Beim 4:0 dachte Frankfurt wahrscheinlich auch schon an die nächsten Aufgaben. Ohne Szygula wäre es trotzdem zu einem Rekordsieg gekommen. Welche Ecke die Frankfurter auch anvisierten, wohin sie auch schossen, Szygula war nicht mehr zu schlagen.


Das 5:1 durch Huberts

Die Eintracht tändelte, bis sie der Konter der Polen traf. „Nur" noch 4:1—also Torgleichstand! Gezwungen, noch einmal Dampf zu machen, spielte die Eintracht in den letzten zehn Minuten beinahe wie in den ersten 20 Minuten. Die Tore fielen wie reife Früchte.

Huberts, nicht genau markiert, schickte seine Pässe durch alle Lücken der Sosnowitzer Abwehr, Grabowski oft rochierend — kam auf dem linken Flügel besser zum Zuge — denn der rechte Verteidiger war die größte Achillesferse der Polen. Abbé gab Proben seiner großen Schußkraft. Was ihm fehlt, ist der schnelle Start auf den ersten zwei Metern. Solz kämpfte um „sein" Tor — und darüber vergaß er manchmal die Nebenleute.

Am großen Spielwirbel war aber auch er maßgeblich beteiligt! Frankfurts Abwehr wurde nur gefordert, als der Sturm einen Gang zurückschaltete. Der große Unterschied beider Mannschaften lag im Tempo. Eintracht spielte im Schnellzug-Stil, Sosnowitz im Kleinbahn-Trab. Die Frankfurter hatten Witz, die Polen nur Willen. ('Kicker' vom 03.04.1967)

 

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