Nationalmannschaft Argentinien - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1965/1966

4:2 (2:0)

Termin: 06.04.1966 in Buenos Aires
Zuschauer: 60.000
Schiedsrichter: Comesana (Argentinien).
Tore: 1:0 Mas (1.), 2:0 Chaldu (31.), 3:0 Lallana (47.), 3:1 Wolfgang Solz (48.), 4:1 Mas (57.), 4:2 Wilhelm Huberts (78.)

 


>> Spielbericht <<

Nationalmannschaft Argentinien Eintracht Frankfurt

  • Roma
  • Perfumo
  • Calics
  • Ferreiro
  • Rattin
  • Malbernat
  • Chaldu
  • Gonzalez
  • Artime
  • Onega
  • Mas

 


 

Wechsel
  • Santoro für Roma
  • Schneider für Calics
  • Pianetti für Chaldu
  • Lallana für Artime
Wechsel
Trainer
  •  

Trainer

 

 

Argentinien hatte Glück: Latte und Posten verhinderten weitere Frankfurter Tore

Nach Solz' Anschlußtreffer drängte Eintracht

Argentinien — EIntr. Frankfurt 4:2 (2:0)

BUENOS AIRES — Ein Lob der Frankfurter Eintracht — das war die einhellige Meinung der 60.000 Zuschauer im River-Plate-Stadion von Buenos Aires, als die Bundesliga-Mannschaft der argentinischen Fußball-Nationalelf nur 2:4 (0:2) unterlegen war. Trotz einer 2:0-Führung der Gastgeber durch die schnellen Mas (1. Minute) und Chaldu (31.) und dem dritten Treffer durch Lallana zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff ließen sich die Frankfurter nicht verwirren und kamen durch Solz zum Anschlußtor (48.).

Die Frankfurter hinterließen besonders nach diesem Treffer einen überaus starken Eindruck, belagerten ständig das gegnerische Tor und hatten mehrfach Pech, als Pfosten und Latte weitere Erfolge verhinderten. Mas erzielte in der 68. Minute das 4:1, ehe Huberts neun Minuten vor Schluß das 2:4 markierte.

Beide Mannschaften wechselten wahrend der gesamten 90 Minuten häufig Spieler aus, so daß ein Urteil über die alles in allem doch etwas enttäuschende argentinische Mannschaft nur schwer zu fällen ist, die bei der Fußball-Weltmeisterschaft Gegner der deutschen Elf sein wird. Die Frankfurter aber bestätigten erneut, daß sie gegen Nationalmannschaften einen besonderen Ehrgeiz entwickeln. Gegen Rumänien hatte die Elf 1:0 gewonnen, kam gegen Frankreich zu einem 2:2 und besiegte schließlich die Ungarn 5:4.

Vor diesem Spiel hatten die 60.000 Zuschauer Gelegenheit, die B-Auswahl ihres Landes gegen den Schweizer Nationalisten FC Sion unter die Lupe zu nehmen. Dabei gelang es dem Gastgeber nicht, den Schweizer Riegel des Tabellenneunten zu öffnen, so daß das 1:1 (1:1) gerecht war. Beide Mannschaften zeigten ein Spiel mit nur mäßigem Niveau.

Ein für Sonntag vereinbartes Spiel zwischen dem chilenischen Erstdivisionär Colo-Colo Santiago und der Eintracht ist nach Berichten aus Santiago am Freitag abgesagt worden. Eine Begründung wurde nicht gegeben Von informierter Seite wurde lediglich erklärt, es sei nicht gelungen, einen anderen Gegner für die Frankfurter zu finden. ('Sport-Magazin' vom 12.04.1966)

 

 


 

 

Eintrachts eindrucksvolle Mannschaftsleistung versetzte Argentiniens WM-Hoffnungen einen Dämpfer

Schwartz warnt vor dem Flügel Mas/Onega

BUENOS AIRES. — In Argentinien hat man das 1:3 gegen die deutsche Nationalmannschaft anläßlich der Weltmeisterschaft 1958 noch nicht vergessen. So ist man gar nicht so unzufrieden, daß das Los auch für England beide Mannschaften wieder zusammenführte. Eine gute Gelegenheit — so hoffen wenigstens die Südamerikaner — um diese Scharte bei der bisher einzigen Begegnung beider Länder nun wieder auszuwetzen. Nicht von ungefähr kam es deshalb zur Verpflichtung der Frankfurter Eintracht nach Buenos Aires, um speziell für das Gruppenspiel gegen Deutschland wohl gerüstet zu sein. Pech hatten die Argentinier allerdings mit der Terminplanung, denn die Probespiele waren ursprünglich für Anfang Juni, also als letzte Generalprobe, vorgesehen. Bedingt durch die Sperre für deutsche Nationalspieler ab 1.6.1966 mußte man versuchen, wenigstens für die Osterfeiertage eine deutsche Elf zu gewinnen. Werder Bremen, 1860 München und der 1. FC Köln sagten — aus verständlichen Gründen (Meisterschaft, Pokal) — ab, Eintracht Frankfurt aber verlegte die Juni-Reise auf die Osterwoche vor.

Zweimal traten die Frankfurter gegen die argentinische A-Auswahl an. Im ersten Spiel (wir berichteten darüber bereits in unserer letzten GRÜNEN Ausgabe) mußte sie eine 2:4-Niederlage einstecken, die jedoch ein wenig zu deutlich ausfiel. Obwohl die Schwartz-Schützlinge nie ihre Normalform erreichten (der Zeitunterschied von fünf Stunden steckte ihnen noch in den Knochen), hatten die Argentinier große Mühe, erfolgreich zu bleiben. Ja, zwei Tore darf man ruhig als ein Geschenk der Frankfurter Abwehr bezeichnen. Trainer Elek Schwartz traf in seiner Kritik den Nagel auf den Kopf: „Beeindruckt bin ich von den argentinischen Stürmern. Vor allem der linke Flügel mit Mas und Onega ist brandgefährlich. Hervorragend spielte außerdem Lallana, der als Austausch-Mittelstürmer zum Zuge kam. Ihn würde ich sofort mit nach Frankfurt nehmen. In der argentinischen Hintermannschaft aber zeigten sich doch bedenkliche Schwächen, obwohl man den ständigen Austausch entsprechend berücksichtigen muß." ('Sport-Magazin' vom 18.04.1966)

 

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