Schwaben Augsburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1965/1966

0:1 (0:0)

Termin: 01.08.1965 (Flutlichtspiel)
Zuschauer: 11.000
Schiedsrichter: Maurus (München)
Tore: 0:1 Wolfgang Solz (65.)

 

 

>> Spielbericht <<

Schwaben Augsburg Eintracht Frankfurt

  • Mögele
  • Kölz
  • Albertini
  • Schneider
  • G. Schmid
  • Sterzik
  • Blechinger
  • Wodarzik
  • Biesinger
  • H. Schmid
  • Hammerer

 


 

Wechsel
  • Zimmerly für Mögele (46.)
  • Mögele für Zimmerly (53.)
  • Koubek für H.Schmid (46.)
  • H. Schmaus für Blechinger (46.)
Wechsel
Trainer
Trainer

 

 

Eintracht enttäuscht bei Saison-Auftakt

Schwaben unterliegt dem Bundesligisten vor 11 000 Zuschauern nur mit 0:1 (0:0)

Der Augsburger Saisonauftakt im Fußball erfüllte am Sonntagabend unter dem Flutlicht des Rosenaustadions nicht die Erwartungen, die die 11.000 Besucher vor allem in den Bundesligisten Eintracht Frankfurt gesetzt hatten. Die Hessen gewannen zwar durch ein Abstaubertor von Solz mit 1:0 (0:0), aber ihre Leistung hatte keineswegs „erstklassiges Format". Wenn eine so routinierte Mannschaft bis zum Ende immerhin ein Eckenverhältnis von 13:4 gegen ein Team herausholt, das ums Haar in die Amateurliga abgerutscht wäre, und nach 90 Minuten nur ein mageres Törchen, erzielt, dann gibt dies zu Befürchtungen Anlaß. Schließlich trennen uns ja vom Beginn der Bundesliga-Saison nicht einmal zwei Wochen!

Trainer Elek Schwartz, der zuletzt den Europa-Pokalsieger Benfica Lissabon betreute, hatte allen Anlaß zu stöhnen: „Sie können einfach keine Tore schießen." So war es auch beim 0:0 gegen CDNA Sofia und beim samstägigen 0:3 gegen den Aufsteiger Bayern München in Ebingen. Abgesehen von den Schußschwächen ließen die Gäste auch im Feldspiel große Schwächen erkennen. Ihre besten Leute waren Höfer, der schnelle Lotz, der vielversprechende Grabowski, vor allem aber Stinka. Der ExSchwaben-Mann Georg Lechner wird durch die Pendlerrolle, die ihm das von Schwartz durchexerzierte lupenreine 4—2—4-System (nach Benfica-Muster) vorschreibt, nicht gefordert. Auf diesem Posten verkümmern seine Stürmertalente.

Gemessen an den Leistungen, die die Schwaben am Ende der letzten Saison auf dem gleichen Rasen zeigt, haben sie diesmal recht ordentlich gespielt. Mögele, der sehr schnell gewordene und den gefährlichen Lotz fast immer an die Kette legende Albertini, der sehr selbstsichere Stopper Georg Schmid, waren die Besten in der Deckung. Im Sturm verdiente sich Wodarzik die Note 1. Er ist in dieser Form ein Gewinn für die Mannschaft. Auch Biesinger war lange Zeit gut aufgelegt. Blechinger und Hammerer hatten unter ihren Verletzungen zu leiden. Der Jugoslawe Dugum konnte leider nicht eingesetzt werden, da die Spielgenehmigung noch nicht eingetroffen ist. Er hatte zuletzt einige Zeit als Amateur bei Austria Salzburg gespielt und war dem österreichischen Verband nicht gemeldet worden. Durch den DFB-Verbandstag am Wochenende gelang es Schwaben nicht mehr, über den deutschen Verband die Freigabe durch den jugoslawischen zu erhalten, was in dieser Woche nachgeholt wird.

Wirklich echte Torszenen hatten diesmal auf beiden Selten Seltenheitswert. Biesinger und Wodarzik auf der einen, Grabowski, Schämer und Lotz auf der anderen, faßten sich am ehesten ein Herz. Außer dem Solz-Tor hatte die Eintracht in der 34. Minute noch einen Querbalkenschuß von Grabowski zu verzeichnen. Eine sportkameradschaftliche Geste der Schwaben: Es war für sie eine Selbstverständlichkeit, anläßlich des tragischen Hinscheidens von Josef Wagner, für den BCA-Vorsitzenden eine Gedenkminute zu veranlassen.

Tor: 0:1 (65. Minute) Solz. Der Ex-Augsburger Lechner feuert einen Weitschuß ab, Mögele läßt die Kugel abprallen, und Solz verwandelt mühelos. ('Augsburger Allgemeine Zeitung' vom 02.08.1965)

 

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg