1. FC Nürnberg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1964/1965 - 25. Spieltag

0:0

Termin: Sa 27.03.1965 16:00
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Kurt Handwerker (Ketsch)
Tore: ./.

 

 

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1. FC Nürnberg Eintracht Frankfurt

  • Roland Wabra
  • Fritz Popp
  • Karl-Heinz Ferschl
  • Ludwig Müller
  • Ferdinand Wenauer
  • Horst Leupold
  • Heinz Strehl
  • Kurt Dachlauer
  • Rolf Wüthrich
  • Tasso Wild
  • Richard Albrecht

 


 

Trainer
  • Gunther Baumann
Trainer



Zufrieden mit dem Unentschieden

Es will vielen Club-Anhängern nicht in den Sinn, daß ihre Mannschaft nicht näher an Spitzenreiter Werder heran kommt. Nun wurde auch dem letzten klar warum: Nürnbergs Angriff strotzt vor Harmlosigkeit. Das 0:0 gegen die Eintracht drückte es deutlich aus. Noch deutlicher war es im Spiel selbst. Versuchte man vor der Pause noch halbwegs, über die Flügel zu spielen, mit einigen schnellen Ballwechseln Breschen zu schlagen, so zerrieb sich jeder Clubstürmer nach der Pause und besonders in der letzten halben Stunde in unnötigen Zweikämpfen, die immer wieder durch viel zu langes Ballhalten geradezu heraufbeschworen wurden.

Der Club hat seine Chance vertan. Gerade im jetzt entscheidenden Stadium der Meisterschaft verliert er die Nerven, weniger die Abwehr, als der Angriff. Krankt es an den Stürmern allein? Ist bei ihnen nur der Grund zu suchen? Fast kann man es nicht mehr glauben, seit Wochen blieben die Außenstürmer Greif und Alleman schwach und mäßig. Nun probierte Trainer Baumann Albrecht und Dachlauer. Ihnen wurde gleich nach wenigen Spielminuten, als ihnen nicht alles nach Wunsch glückte, mit Pfiffen der Mumm genommen. Durch Nürnbergs Mannschaft geht kein Ruck! Eine halbe Stunde vor Schluß könnte man sich doch aufraffen: „Hopp, jetzt einen Zahn zulegen!" Aber nichts dergleichen Im Gegenteil. Man spielt noch müder, lässiger. Ja, bei etwas Glück für die Frankfurter könnte die Partie am Ende noch für die Eintracht gewonnen werden. Daß es nicht so kam, war dem Frankfurter Sturm zuzuschreiben, der sich im Schießen alles andere als rühmlich auszeichnete. Frankfurts bester Mann war ohne Zweifel der sehr elegant und ruhig spielende Stopper Lutz. Ihm wurde viel Arbeit durch den agilen Lindner abgenommen, der sich in erster Linie um Strehl kümmerte. Sehr reaktionsgewandt immer noch Loy. Ein Lob der Frankfurter Abwehr. Aber insgesamt gilt: Die Mannschaft konnte nicht begeistern.

Kurz und schmerzlos wollte Club-Trainer Gunther Baumann seine Feststellung loswerden: „Die Eintracht ist eine Klassemannschaft. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Mit meiner Mannschaft nicht. Man hat den Eindruck, als würden wir gegen den Abstieg kämpfen Nach diesem Spiel weiß ich nicht mehr als vorher." Baumann meinte damit die Außenstürmerfrage. Stopper Ferdinand Wenauer „Wir haben heute schlecht gespielt. Hinten halten wir ein Zu-null Vorne werden die wenigen Chancen nicht genutzt. Das ist unser derzeitiges Übel" Torhüter Roland Wabra: „Die Zuschauer pfiffen schon nach 20 Minuten. Wie sollen da gerade Dachlauer und Albrecht Fuß fassen? Nach der Pause waren dann die Pfiffe für unsere Mannschaft berechtigt."

Eintracht-Trainer Horvat war mit dem 0.0 zufrieden „Solz hat uns besonders gefehlt. In der Abwehr spielten wir souverän. Der Club war verkrampft Nur Wüthrich brachte Druck und Schwung nach vorne. Ludwig Müller fehlt die Unterstützung."

 

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