Eintracht Frankfurt - American Hungarian SC New York

Freundschaftsspiel 1964/1965

7:1 (3:1)

Termin: 01.08.1964 am Riederwald (Flutlichtspiel)
Zuschauer: 5.300
Schiedsrichter: Schreiner (Wachenbuchen)
Tore: 0:1 Kosmidis (5.), 1:1 Horst Trimhold (7.), 2:1 Erwin Stein (36.), 3:1 Erwin Stein (44.), 4:1 Lothar Schämer (55.), 5:1 Erwin Stein (62.), 6:1 Georg Tutschek (63.), 7:1 Erwin Stein (71.)

 

 

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Eintracht Frankfurt
American Hungarian SC New York

 


  • Yelmer
  • Reszneky
  • Nemeth
  • Henni
  • Cziotka
  • Pal
  • Albrecht
  • Horvath
  • Rabus
  • Kosmidis
  • Haug

 

Wechsel Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Starparade mit Tutschek und Blusch

Eintracht Frankfurt — Hungaria New York 7:1 (3:1)

Eintrachts Starparade für die neue Saison brachte einen 16-Mann-Auftritt und nebenbei einen mühelosen Sieg über die ungarischen New Yorker. Zu einer lückenlosen Bestandsaufnahme fehlten im Riederwälder Lager allerdings noch die verletzten Solz, Landerer und Lechner. Die leichte Enttäuschung über das Nichterscheinen von Lechner wurde mit sieben munteren Toren „hinuntergespült". Der Mann, der für den Lechner-Schorsch ins Innentrio kam, Erwin Stein, schoß vier der sieben Trefferlein und löste damit neue Ueberlegungen des Eintracht-Gehirntrusts aus. Bis zum 22. August muß man sich im klaren sein, wie man die einzelnen Temperamente im neuen Eintrachtsturm unterbringt.

Aus den sechs erwarteten Halbzeiten mit den drei neuen Kräften wurden nur zwei mit Tutschek und eine mit Blusch. Die eine mit Blusch genügte fast, um festzustellen, daß der junge Mann viel Talent mitbringt, aber auch noch einiges lernen muß. Wahrend in der Pause Lindner und Stinka (beide noch nicht in berauschender Form) die Schuhe auszogen, kam zusammen mit Blusch das Jungtalent „Atze" Friedrich als neues Seitenläuferpaar ins Blickfeld. Die beiden von der Figur her so ähnlichen Burschen waren im matten Flutlicht dadurch zu unterscheiden, daß Friedrich geschliffener, überlegter und genauer im Zuspiel wirkte.

Von „Schurl" Tutschek bekamen die Premierengäste Proben seines Könnens geliefert. Der Wiener hatte es in Henni mit einem Gegner zu tun, der nach seinen Ausmaßen glatt aus dem Catcherzelt im Rhein-Main-Center stammen konnte. Noch „bissiger" war der rechte Läufer Cziotka, mit dem es Huberts meistens zu tun hatte. Ihm ging man dann rechtzeitig aus dem Weg. Trotz Henni und trotz mancher Vernachlässigung konnte man mit dem Debüt des neuen Rechtsaußens aus Wiener Neustadt zufrieden sein. „Der kann Fußballspielen", war die Anerkennung bei den Besuchern, die den Tutschek bei Tor Nr. 2 und 6 und auch sonst mit viel Beifall bedachten.

Alles andere war nicht neu bei der Eintracht. Neu war nur die Sturmformation. Stein hatte die Nr. 8 und war eine Art vorgeschobener Verbinder, Huberts mit der Nr. 9 wirkte mehr im halblinken Bereich, und zwischen beiden turnte Trimhold munter seine Kür herunter. Von den steilen Huberts-Vorlagen profitierte vor allem der Linksaußen Kraus, der von seinem Nachfolger Schämer nicht erreicht wurde. Dafür schoß dieser wieder ein Tor á la Schämer, aus 20 Metern mit einem wahren Kanonenschlag in die hintere obere Ecke.

Die Gäste aus den USA? — Eine Halbzeit lang hätten sie auf jeder Bühne der Regionalliga-Spitze mitwirken können. Nachher war es mit ihrer Luft am Ende. Man spürte es förmlich kommen bei ihrem tollen Laufpensum der ersten 45 Minuten. Zur Gefährlichkeit der körperlich imponierenden Hungaria-Truppe trug anfangs auch die Eintracht-Deckung bei, die sich wohl einen geruhsamen Abend versprochen hatte. Ehe man sich versah, saß der stramme Außenristschuß des kleinen Griechen Kosmidis zwischen Loy und der Torlatte im Eck. Lutz hatte dem Gäste-Linksaußen, ohne jeden Grund, maßgerecht die Vorlage geliefert und wirkte auch noch eine gute weitere halbe Stunde leicht verwirrt.

Nach der Pause gab es für die jetzt mit Reservisten stark durchsetzte Eintracht-Abwehr kaum mehr etwas zu tun, besonders nachdem Kosmidis verletzt ausgeschieden war. Eigenbrodt machte einen forscheren Eindruck als vorher Weber, die Zuverlässigkeit Höfers gehört fast schon zum Alltäglichen am Riederwald. Bert Merz (aus 'Der neue Sport' vom 03.08.1964)

 

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