Preußen Münster - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1963/1964 - 28. Spieltag

1:3 (1:2)

Termin: Sa 18.04.1964 17:00
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Alfred Ott (Rheinbrohl)
Tore: 0:1 Wolfgang Solz (13.), 1:1 Hermann Lulka (26.), 1:2 Horst Trimhold (38.), 1:3 Wolfgang Solz (87.)

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Preußen Münster
Eintracht Frankfurt

  • Herbert Eiteljörge
  • Heribert Kania
  • Helmut Tybussek
  • Dagmar Drewes
  • Klaus Bockisch
  • Hermann Lulka
  • Werner Lungwitz
  • Heinz-Rüdiger Voß
  • Helmut Menzel
  • Karl-Heinz Bente
  • Karl-Heinz Kiß

 


 

Trainer
  • Richard Schneider
Trainer

Abgesang der Preußen

Preußen Münster, der heutige Gegner, steckt noch im vollen Abstiegskampf. Durch einen Paukenschlag am letzten Spieltag - 2:1-Auswärtssieg bei Schalke 04 - haben sie nach Punkten mit Hertha BSC gleichgezogen. Zwei noch ausstehende Heimspiele - das letzte gegen den unmittelbaren Konkurrenten - bieten daher noch die Möglichkeit des Klassenerhalts aus eigener Kraft. Dazu muss heute aber ein Heimsieg gegen die Eintracht her, die aber ist ganz gewiss nicht bereit, Punkte herzuschenken und die schöne Rückrundenbilanz zu verschlechtern.

In Münster lockt die Endphase der ersten Bundesligasaison am Samstagabend um 17.00 Uhr 25.000 Zuschauer ins Stadion, die Preußen aber müssen sich mit Personalproblemen herumschlagen; verletzungsbedingt haben sie zu wenig Stürmer zur Verfügung und müssen sogar gelernte Abwehrspieler nach vorne beordern.

Deren Aktivitäten können natürlich geschulte Kräfte wie Höfer und Eigenbrodt nicht beeindrucken. Die Konstellation gibt ihnen vielmehr Gelegenheit, das Aufbauspiel der Läufer und Halbstürmer aktiv zu unterstützen.

So nimmt die Eintracht auch gleich bei schönem Wetter und schlechten Platzverhältnissen die Führung des Spiels in die Hand und lässt den Ball so geschickt laufen, dass die Kämpfertugenden der Preußen erst gar nicht zur Entfaltung kommen können.

Nach wenigen Minuten machen die Riederwälder dann auch Ernst: Kraus stürmt am rechten Flügel an allen Gegnern vorbei und flankt scharf nach innen, wo Wolfgang Solz nur gewartet hat - 0:1 in der 13. Spielminute. Danach zieht sich die Eintracht etwas zurück, Münster rückt nach und erhält Freiräume. Loy kann zunächst einen Fernschuss von Kania parieren, aber als der Halblinke Bente in der 26. Spielminute ungehindert zum Flanken kommt, ist niemand in der Mitte schnell genug, um Linksaußen Lulka am Schuss zu hindern - 1:1 (26.).

Die Preußen werden noch lebendiger und wittern eine Siegchance, aber die Eintracht ist nicht Schalke und lässt so etwas mit sich machen: Sololauf von Trimhold, keiner kann ihn stoppen - 1:2 in der 38. Spielminute. Die Eintracht ist durch Schaden jetzt klug geworden und hindert die Preußen konsequent am planmäßigen Spielaufbau, um eine Erfahrung wie beim Ausgleichstor zu vermeiden.

Mit nachhaltiger Wirkung, eine einzige Chance kann sich Münster in der restlichen Spielzeit noch gönnen, aber Loy hält mit Klassereaktionen erst den Fernschuss von Kania und dann auch den Nachschuss aus kurzer Distanz. In die Enttäuschung der Münsteraner hinein setzt Wolfgang Solz durch einen Alleingang drei Minuten vor Schluss den letzten Nadelstich - 1:3 (87.).

In überlegener Manier hat am Ende die Eintracht wieder zwei Punkte eingefahren und zieht damit nach Punkten mit dem Meidericher Spielverein gleich - es winkt Tabellenplatz 2. Den Münsteranern lächelt schon die Regionalliga entgegen. (ae)

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