1860 München - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1963/1964 - 27. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Sa 11.04.1964 17:00
Zuschauer: 30.000
Schiedsrichter: Kurt Handwerker (Ketsch)
Tore: 0:1 Helmut Kraus (50.), 1:1 Peter Grosser (53.)

>> Spielbericht <<

1860 München
Eintracht Frankfurt

  • Petar Radenkovic
  • Manfred Wagner
  • Rudolf Steiner
  • Rudolf Zeiser
  • Alfons Stemmer
  • Rudolf Brunnenmeier
  • Otto Luttrop
  • Alfred Heiß
  • Wilfried Kohlars
  • Peter Grosser
  • Engelbert Kraus

 


 

Trainer
  • Max Merkel
Trainer

Löwenangriff abgewehrt

Reisestrapazen für die Eintracht; mittwochs in Wolfsburg im Pokal, samstags schon wieder in München in der Liga. Die Sechziger hatten es mit einem Pokalheimspiel etwas einfacher und treten mit einer ganzen Reihe von Erfolgserlebnissen in den letzten Wochen genauso selbstbewusst an, wie die beste Mannschaft der Rückrunde - Eintracht Frankfurt. Lutz kann heute nicht mitwirken, Landerer ersetzt ihn, Solz stürmt für Trimhold.

Zwei unterschiedliche Spielauffassungen prallen heute vor rund 30.000 Zuschauern aufeinander; die 60er mehr athletisch, geradlinig, die Eintracht technisch und kombinatorisch. Beide Stile haben ihre Berechtigung und erbringen heute eine reizvolle Auseinandersetzung, die alle Betrachter begeistert.

Insbesondere die Szenen unmittelbar vor den Toren sorgen natürlich für die größte Aufregung, so gleich in der 5. Spielminute, als Landerer im Tiefflug dem einschussbereiten Münchner Brunnenmeier den Ball wegköpft oder in Minute 18, als Erwin Stein kurz vor dem Führungstor steht, aber der Schiedsrichter das Stoppen des Balles als Handspiel moniert.

Aber auch im Mittelfeld wird Großartiges geleistet: Huberts führt glänzend Regie bei der Eintracht und treibt das Spiel immer wieder an, bei den Löwen wird Küppers etwas vermisst; Grosser kann die Lücke nur bedingt ausfüllen. Aber er bekommt durch die Läuferreihe gute Unterstützung und auch von seinem Torwart Radenkovic, der die Mittellinie nicht nur vom Einlaufen der Mannschaften vor dem Spiel her kennt.

Helmut Kraus, der Eintrachtstürmer, hat in der Anfangsphase Pech, als er nach einem harten Kopfballduell erst einmal liegen bleibt, dann 10 Minuten außerhalb des Platzes behandelt werden muss und dann mit turbanartigem Kopfverband weiterspielt.

Die Verletzung hindert ihn nicht an seiner besten Szene in der 50. Spielminute: Pass von Huberts vor das Tor, Radenkovic stürzt heraus, Kraus ist schneller am Ball und macht die Führung - 0:1. Fast wäre es schon das 0:2 gewesen, aber Schämer bei einem harten Schuss ins linke Eck und Stinka hauchdünn über die Latte waren zu diesem Zeitpunkt bereits knapp gescheitert.

Die Eintracht kann die Führung nicht lange halten, in der 52. Spielminute flankt er 60er Berti Kraus, Grosser kann in den Ball laufen, mit der Brust stoppen und einschießen - 1:1. Einige kernige Fernschüsse auf beiden Seiten werden noch von den Torhütern abgewehrt oder verfehlen knapp ihr Ziel. Der beste Ball kommt von Solz, der nach schönem Zusammenspiel mit Schämer aber nur die Latte trifft.

Obwohl beide Mannschaften bis zur letzten Minute voll auf Sieg spielen, endet der offene Schlagabtausch daher mit einem Remis, das alle Beteiligten weitestgehend zufrieden stellt. Zufrieden bei der Eintracht ist besonders "Wiggerl" Landerer, der die Gelegenheit beim Schopf gepackt hat, in seiner Heimatstadt nach längerer Pause in der ersten Elf zu zeigen, zu welcher Leistung er bei der Eintracht in der Lage ist. (ae)

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