Eintracht Frankfurt - NK Rijeka

Freundschaftsspiel 1963/1964

3:5 (1:3)

Termin: 03.08.1963 am Riederwald
Zuschauer: 5.500
Schiedsrichter: Wenzel (Bad Homburg)
Tore:0:1 Naumovic (14.). 0:2 Vrankovic (20.), 0:3 Nevlica (36.), 1:3 Wilhelm Huberts (42.), 1:4 Nevlica (48.), 2:4 Richard Kreß (55.), 3:4 Erwin Stein (67.), 3:5 Lukaric (80.)

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Eintracht Frankfurt NK Rijeka

 


  • Jankoljak
  • Nilevoy
  • Brncic
  • Radakovic
  • Sangulin
  • Vrankovic
  • Lukaric
  • Sadel
  • Nevlica
  • Naumovic
  • Vukoja

 

Wechsel

Wechsel

  • Vladevic für Radakovic
Trainer Trainer

Landerer, Lutz hinterließen tiefe Lücken

Jugoslawische Fußballmannschaften sind immer ihr Geld wert, weil sie am Ball alles können und technisch besser sind als der Schnitt der „Erstklassigen" in der Bundesrepublik. Das merkten die Zuschauer, die trotz drückender Hitze am späten Samstagnachmittag Tribüne und Ränge am Riederwald besetzten. Dabei waren sie eigentlich gekommen, um das neue Innentrio der Eintracht zu bewundern. Aber die Jugoslawen, die durchaus nicht zu den Großen in ihrem Lande zählen, stahlen den Riederwäldern die Schau.

Freilich hatte die Eintracht insofern Pech, als der Schweinfurter Kraus, der in der ersten Viertelstunde in der Angriffsmitte mit ein paar schönen Schüssen imponierte, nach 20 Minuten verletzt ausscheiden mußte und Erwin Stein nicht die richtige Bindung zu den beiden neuen Halbstürmern fand. Dabei gefiel Trimhold durch seine Wachsamkeit und seinen Einsatz, und bestach Huberts durch seine Technik und seinen harten Schuß. Da Stein indes im Spiel nur auf Richard Kreß eingestellt ist, gab es manchen Leerlauf Im Frankfurter Angriffsspiel.

Das hing In der ersten Halbzelt allerdings mit der mangelnden Unterstützung durch die Außenläufer zusammen. Als diese beiden Plätze nach der Pause neu besetzt wurden, kam mehr Druck hinter den Sturm. Vor allem, was Stinka machte, hatte Hand und Fuß (Pech hatte er mit ein paar Schüssen von der Strafraumgrenze), doch ist freilieh nicht zu übersehen, daß er in der langen Zwangspause langsamer geworden ist.

Entscheidende Schwächen zeigte die Abwehr der Eintracht, in der Landerer und Lutz eben nicht gleichwertig zu ersetzen sind, soviel Einsatz vor allem Eigenbrodt auch zeigte. Natürlich: die jugoslawischen Stürmer besaßen die ausgefeilte Technik, die nötige Kaltblütigkeit und die Cleverneß von Vollblutfußballern, um diese Schwächen restlos auszunutzen. So Mittelstürmer Nevlica bei seinen beiden Treffern, als er einmal Weilbächer und einmal Eigenbrodt leerlaufen ließ und beide Male den herauslaufenden Torhüter Loy ausmanövrierte; ebenso der trickreiche Halblinke Naumovic, als bei seinem Führungstreffer Horn und Loy dran glauben mußten. Dazu ließ der Unglücksrabe Loy noch einen Weitschuß von Vrankovic durch die Beine laufen, und beim fünften Treffer war die ganze Abwehr durcheinander.

Held im Eintracht-Angriff war trotz der „Neuen" wieder einmal der ewig junge Kreß, als Motor der Fünferreihe, der zum ersten Gegentreffer von Huberts die Vorlage gab, den zweiten Treffer nach prächtigem Einsatz selbst besorgte und Steins Kopfball durch seinen Flankenlauf und eine präzise Vorlage entscheidend vorbereitete.

Die Zuschauer gingen etwas enttäuscht nach Hause, aber die Gäste aus Rijeka waren wirklich Klasse, und das Pech von Kraus zerriß schon nach 20 Minuten alle Angrlffspläne. Die Abwehr freilich schrie nach der Ruhe und Uebersicht ; eines „Wiggerl" Landerer, der mit seiner Verletzung abermals auf der Tribüne zuschauen mußte. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 05.08.1963)

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