Rot-Weiss Oberhausen - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1962/1963

1:4 (1:3)

Termin: 05.08.1962
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Hillebrandt (Essen)
Tore: 1:0 Siemensmeyer (5.), 1:1 Erich Hahn (8.), 1:2 Erwin Stein (28.), 1:3 Erich Hahn (43.), 1:4 Peter Büttner (60.)

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Rot-Weiss Oberhausen Eintracht Frankfurt

  • Traska
  • Bawenschick
  • Kobluhn
  • Feldkamp
  • Lauten
  • Deit
  • Marquardt
  • Lenzian
  • Poganatz
  • Wrenger
  • Siemensmeyer

 


 

Wechsel
  • Schulz für Wrenger
Wechsel
Trainer
Trainer

Die drei Jongleure: Hahn, Stein und Solz

Rotweiß Oberhausen — Eintracht Frankfurt 1:4 (1:3)

Klarer als in Horst-Emscher siegten die Riederwälder bei Rotweiß Oberhausen, wobei die Adlerträger noch nicht einmal durch das Feuer der sonst so gefürchteten Rotweißen gehen mußten. Spätestens bei der Pause wußten die achttausend Zuschauer, daß dem süddeutschen Vizemeister mit diesen Mitteln nicht beizukommen war. Dabei wurden die Eintrachtler schon in der 5. Minute aus ihrer frohen Sonntagnachmittagsstimmung gerissen, als Siemensmeyer den Ball wie ein Osterei bei Loy versteckte.

Das war aber zugleich die erste und auch vorletzte große Chance der Gastgeber. Was nachher kam, war Systemlosigkeit par excellence. Für die Eintracht war es also unter diesen Gegebenheiten die beste Gelegenheit, eine optimale Kombination aus den 15 Mann zu finden, die am Mittwoch gegen Köln im Pokalkampf anzutreten hat. Aeußerst vorteilhaft war für Wiggerl Landerer, daß er in Poganatz einen Widersacher hatte, den Landerer nahezu lässig in die Tasche steckte. So blieb ihm Zeit, zu seinen Nebenleuten das rechte Maß an spielerischem Kontakt zu suchen, das ein Stopper nun einmal haben muß. Hinzukam noch, daß er in Lutz einen umsichtigen Bundesbruder hatte, der kräftig dorthin trat, wo es not war.

Nur die kleine Balgerei mit Wrenger vor der Pause ist dem Lutz anzukreiden. Selbst wenn man hart angegangen wird, revanchiert man sich als fairer Spieler nicht mit einem Stoß an den Kopf des Gegners.

Als erfreulichstes Fazit aus dem Freundschaftskampf konnte die Harmonie des in der ersten Hälfte spielenden Frankfurter Innentrios mitgenommen werden. Wie Hahn, Stein und Solz sich die Bälle zujonglierten, das war eine nahezu reife Nummer. Zudem bildeten die beiden Halbstürmer ein wirkungsvolles Tandem bei der Aufbauarbeit. Das, was Hahn noch in Horst-Emscher fehlte, der unbedingte Sinn für Teamarbeit, das führte er in Oberhausen eine Halbzeit lang vor. Man sieht also, es geht auch so bei dem etwas eigenwilligen Neu-Frankfurter. Den goldenen Rahmen zum strahlenden Eintracht-Bild lieferten in den ersten 45 Minuten die Außenstürmer Kreß und Schämer.

Nach der Pause lief das Eintracht-Spiel freilich nur noch auf halben Touren. Das lag einmal an dem Zwei-Tore-Vorsprung und dann an einem neuen Innentrio Lindner, Büttner und Stinka. Zuvor hatte sich Solz schon in der 33. Minute verletzt und wurde für den Rest der ersten Hälfte durch Horn ersetzt. Der blonde Ex-Hofer mußte allerdings im zweiten Durchgang wieder die Reservebank drücken. Als letzter der fünfzehn Reisenden gen Westen wurde in der zweiten Halbzeit Eisenhofer für Loy eingesetzt. Von dem Ex-FSVer sah man einige gekonnte Faustabwehrreaktionen, allerdings steht es mit seiner Fangsicherheit nicht zum Besten. Die herausragenden Szenen in der zweiten Hälfte waren eine Eisenhofer-Parade nach einer Bombe von Schulz sowie die Verletzungen von Lendzian (nach einem harten Einsteigen Weilbächers) und Traskas. Traska und Lendzian wirkten längst wieder mit, als sich noch immer Kowalski mit der Nummer 14 als zwölfter Mann auf dem Platz bewegte. Aber selbst bei diesem zahlenmäßigen Uebergewicht reichte es zu keinem weiteren Oberhausener Tor. (aus 'Der neue Sport' vom 06.08.1962)

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