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Eintracht Frankfurt - SV Waldhof
Mannheim |
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Oberliga Süd 1961/62 - 18. Spieltag
3:0 (2:0)
Termin: 07.01.1962
Zuschauer: 9.000
Schiedsrichter: Ommerborn (Saarbrücken)
Tore: 1:0 Lothar Schämer (31.), 2:0 Dieter Stinka (24.), 3:0 Erwin Stein (57.)
Eintracht Frankfurt | SV Waldhof Mannheim |
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Trainer | Trainer
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Alfred Horn als Schaltstation Horst Kickhefel berichtet vom Riederwald Eintracht Frankfurt — SV Waldhof 3:0 (2:0) Schön war's nicht, was man am Riederwald zu sehen bekam. In erster Linie war daran der glatte Boden schuld. Richard Kreß bekam ihn als erster zu kosten, als er beim Ausholen rücklings ausrutschte und sein Schuß über das nahe Tor flog. Der glatte Boden war schuld bei Mißgeschick und Zusammenprall, aber gab auch etlichen Spielern Gelegenheit, durch Wegdrücken den Gegner aus der Bahn zu bringen. Schiedsrichter Ommerborn hatte nicht immer den Blick dafür. Natürlich war die Eintracht drückend überlegen und nie in Gefahr. Dazu war Waldhofs Sturm zu harmlos und in seinem Spiel zu durchsichtig.
So lag der Schwerpunkt auf dem linken Flügel, wo Solz seinem Nebenmann manche Gasse öffnete und auch Stein gut in Szene setzte. Vielleicht muß man die Leistung Erwin Steins herausheben, schließlich stand ihm in Höfig ein harter und umsichtiger Stopper gegenüber. Doch Stein ließ sich nicht einschüchtern, fädelte den ersten Treffer ein und buchte den dritten auf sein Konto. Ein echtes Erwin-Stein-Tor: Durchbruch, Lauf und Schuß durch Kobbergers Beine. Unhaltbar.
Die Abwehr ließ sich angesichts des Bodens auf keine Kompromisse ein, gnadenlos zerrissen Lutz, Eigenbrodt und Höfer die sich zaghaft anspinnenden Waldhöfer Kombinationen und fanden immer noch Zeit Vorstöße bis in Kobbergers Strafraum zu unternehmen. Das wenige was Loy überhaupt zu halten bekam, erledigte er souverän. Für ihn war es ein kühler, fast arbeitsloser Nachmittag. Was die Gäste boten war wenig: sie kamen ohne den Gedanken auf einen Doppelstopper auf das Feld, hielten aber die Läufer und Halbstürmer mehr für defensive Aufgaben zurück. Für eine derartige Taktik waren die beiden Außenstürmer nicht wendig genug und Mittelstürmer Stumpf war hinreichend beschäftigt, laufend die Abseitsfalle zu seinen Ungunsten zuklappen zu lassen. Die Abwehr wehrte sich vielbeinig, hie und da wurde man angesichts der Unterlegenheit bissig. Ihrem Schlußmann Kobberger dürften die Gäste nach dem Spiel gram gewesen sein. Zwei Tore gingen eindeutig auf seine Kappe. Der Blumenstrauß für Hans Werner Eigenbrodt, den ihm Spielausschuß-Vorsitzender Ernst Berger für das 200. Spiel überreicht hatte, verschwand gerade in der Kabine, da bot sich der Eintracht schon eine große Chance: Solz hatte Schämer freigespielt, dessen Flanke verfehlte zwar Stein, sie geriet aber Kreß vor die Beine. Richard holte aus, da rutschte ihm das Standbein weg — Ergebnis: der Schuß flog meterhoch über die Latte!
Ein Pfostenschuß von Solz eröffnete die zweite Halbzeit, dann fiel schon das 3:0. Weilbächer schickte Stein auf die Reise, nachdem Stumpf den Ball an der Mittellinie verloren hatte, und dessen Nahschuß flitzte durch Kobbergers Beine ins Tor. Auch als Stinka nach einem Zusammenprall mit Höfig (62. Minute) groggy in der Kabine verschwand, blieb die Eintracht-Ueberlegenheit bestehen. (aus 'Der neue Sport' vom 08.01.1962)
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