Eintracht Frankfurt - Schwaben Augsburg

Oberliga Süd 1961/62 - 13. Spieltag

5:1 (5:0)

Termin: 11.11.1961
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Handwerker (Ketsch)
Tore: 1:0 Erwin Stein (8.), 2:0 Ernst Kreuz (15.), 3:0 Erwin Stein (18.), 4:0 Ernst Kreuz (24.), 5:0 Richard Kreß (25.), 5:1 Metzger (46.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Schwaben Augsburg

 


  • Mögele
  • Mayer
  • Beyerle
  • Kraus
  • Schmidt
  • Schneider
  • Schleicher
  • J.Lechner
  • Metzger
  • Georg Lechner
  • Jungmann

 

Trainer Trainer
  • Georg Lechner (sen.)

Der Rangersgeist blieb in der Kabine

Horst Kickhefel berichtet vom Spiel am Riederwald

Eintracht Frankfurt — Schwaben Augsburg 5:1 (5:0)

Genau 45 Minuten lang war der Benfica- und Rangers-Geist über die Eintracht gekommen. Die Zuschauer stürzten von einer Begeisterung in die andere, die Kombinationen flossen über das Feld, so als ob überhaupt kein Gegner vorhanden wäre und nach 25 Minuten führte die Eintracht mit 5:0. So hatte sie dreimal gegen die Glasgow Rangers gespielt, so hatte man einen Europacupsieger Benfica Lissabon in die Niederlage kombiniert. Man hatte Mitleid mit den anständig spielenden Schwaben, ihnen stand eine Rekordniederlage bevor, die noch weit über dem 11:0 gegen Bayern Hof liegen konnte. Doch zur Schlußminute stand es 5:1. Der Benfica-und Rangers-Geist war in der Pause in der Eintracht-Kabine geblieben.

Das war der Umstand, weshalb die Zuschauer mit einem bitteren Nachgeschmack nach Hause gehen mußten. Die ersten taten dies schon eine gute Viertelstunde vor dem Schlußpfiff. So wie die Eintracht die zweiten 45 Minuten herunterspielte, war nichts mehr von ihr zu erwarten. Die Läufer und Halbstürmer glaubten sich auf ihren Vorpausenlorbeeren ausruhen zu können und nur die Sicherheit der Abwehr und die Harmlosigkeit der Augsburger Stürmer verhinderten eine weitere Verschlechterung des Spielergebnisses.

Doch sprechen wir erst von den ersten 45 Minuten. Das Eintrachtspiel lief mit einer Leichtigkeit, wie man es nur bei Weltklasse-Mannschaften erlebt. Schwaben-Torhüter Mögele zeigte Sprungparaden wie ein italienischer Starkeeper. Und doch mußte er fünf Treffer hinnehmen, Treffer, die einfach nicht zu vermeiden waren.

Nr. 1: Kreuz paßte zu Schämer, dessen Flanke ließ Lindner täuschend durch und Stein bombte den Ball mit Vehemenz ein.

Nr. 2: Stinka lief auf dem rechten Flügel durch, seine Flanke drosch Schwaben-Stopper Schmid kerzengrade in die Luft und den herabfallenden Ball stieß Kreuz mit der Stirn ins Tor.

Nr. 3: Läufer Kraus schlägt eine Kerze, Schämer stoppt sich den Ball, flankt und hochspringend köpfelt ihn Stein ins Netz.

Nr. 4: Schymik spielt Kreß an, der schickt den Ball zu Kreuz weiter und der Lange schließt seinen Alleingang mit einem unhaltbaren Schuß ab.

Nr. 5: Kreß unternimmt einen seiner berühmten Läufe, spielt Beyerle aus, umspielt den herausstürzenden Mögele, schiebt sich mit dem Ball an dem langen Bein Schmids vorbei und kickt den Ball aus drei Metern ins leere Tor.

Noch achtmal mußte Mögele seine ganze Kunst aufbieten, um die Schnitzer seiner aufgescheuchten Abwehr auszubügeln. Wie anders sah es nach der Pause aus. Metzgers Gegentor, er hatte Eigenbrodt überlaufen, brachte die Schwabennerven wieder zur Ruhe.

Die Abwehr stellte sich auf den Eintrachtsturm ein und der Schwabensturm, von Gg. Lechner angekurbelt, machte sich bemerkbar. Doch gegen diese Eintrachtabwehr hatte er keine Chancen mehr.

Mögele wurde noch einige Male auf die Probe gestellt, aber das Eintrachtspiel war hausbacken geworden. Zu hausbacken nach den ersten 45 Minuten und deshalb waren die Zuschauer böse und enttäuscht. (aus 'Der neue Sport' vom 13.11.1961)

 

Das 3:0 durch Stein

 

4:0 durch Kreuz

 

Schmidt, Beyerle, Kraus, Kreuz, Stein Stinka, Schmidt, Lindner

 

 

>> Spieldaten <<

 

 

Bildergalerie zum 5:0 durch Richard Kress ...

 

 

 

 

... und aus einem anderen Blickwinkel

 

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