Sheffield United - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1961/62

3:1 (3:0)

Termin: Do 19.10.1961, 19:30
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: R.G. Leafe (Nottingham)
Tore: 1:0 Pace (3.), 2:0 Russell (24.), 3:0 Ludwig Landerer (29., Eigentor), 3:1 Erwin Stein (77.)

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Sheffield United Eintracht Frankfurt

  • Hodgkinson
  • Coldwell
  • G.Shaw
  • Richardson
  • J. Shaw
  • Orr
  • Allchurch
  • Russell
  • Pace
  • Simpson
  • Hartle

 


 

Wechsel
  • Hoyland für Orr (46.)
Wechsel
Trainer
  • John Harris
Trainer

Die Kräfte reichten nicht mehr aus

Sheffield United — Eintracht Frankfurt 3:1 (3:0)

Es konnte kaum gut gehen, denn jeder Eintrachtler schleppte die Nachwirkungen des Glasgower Spiels wie einen Ballast mit sich umher. Eine halbe Stunde kamen die Füße der Spieler kaum vom Boden weg. Diese halbe Stunde genügte der United zum Sieg. Eine Stunde lang rannte dann die Eintracht dem Riesenvorsprung der Sheffielder nach, eine Halbzeit lang hatte sie zu ihrer normalen Form wiedergefunden, zum Schluß schnürte sie den Gegner ein. Aber die Nacht vom Hampdenpark hatte ihren Tribut gefordert.

Vielleicht hätten Richard Kreß, Dieter Stinka und Hans Eigenbrodt, wenn sie dabei gewesen wären, so viel beigetragen, daß die Niederlage ausgeblieben wäre. Vielleicht? So gut die Sheffielder auch spielten, so geschickt sie schon in der Deckung, nach Wiener oder Prager Art, ihre Angriffe sponnen, alle drei Tore waren vermeidbarer als die Gegentore der Eintracht in den letzten Wochen. Mag das erste, ein Kopfball von Mittelstürmer Pace, schön und eindrucksvoll gewesen sein, die rechte Deckungsseite hatte sich so leicht aufrollen lassen, daß in der Mitte bei Pace ein Loch aufriß.

Auch beim zweiten Treffer schlichen sich die Platzherren über links heran. Daß Loy schließlich die Flanke etwas unglücklich zu Russell, der sofort nachschoß und durch die Deckung ins Netz traf, boxte, kam hinzu. Allerdings zeigte Loy gerade in der ersten halben Stunde, als Lutz unterging, und mit ihm manchmal auch Schymik und Landerer, Paraden wie in der letzten halben Stunde von Glasgow. Ein ziemlich unnötiges (Kopfball) Selbsttor von Landerer machte die Sache schließlich in der 29. Minute schon aussichtslos.

Nach der Pause taute die Eintracht auf dem regennassen Platz immer mehr auf. Zum Schluß hatten die Profis sogar Mühe, mit dem Sieg über die Zeit zu kommen. Weilbächer und Schymik hatten eine sehr starke Zeit, Landerer hielt jetzt fast den ganzen United-Innensturm auf, Höfer war so zuverlässig wie schon im ganzen Spiel — er rettete einmal durch Kopfball im leeren Tor —, Stein rannte sich ab, bis er sein Tor von der Strafraumhöhe unters Dach schmettern konnte.

Vorher allerdings wurden einige gute Chancen vergeben, besonders von Lindner, der matt blieb wie lange nicht mehr. Kreuz gelang nicht viel, so daß von Schämer, außer glanzvoll gezielten Freistößen, die Hodgkinson prächtig hielt, nicht allzu viel zu sehen war. Erst nach einer halben Stunde, als Weber Kraft ablöste, spielte der Sturm in gewohnter Besetzung. (aus 'Der neue Sport' vom 23.10.1961)

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