Eintracht Frankfurt - DAFB-Auswahl

Freundschaftsspiel 1960/1961

5:6 (5:1)

Termin: 03.08.1960, Flutlichtspiel
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Tschenscher (Mannheim)
Tore: Tore: 1:0 Erwin Stein (4.), 2:0 Ernst Kreuz (7.), 2:1 Vollmer (17., Elfmeter), 3:1 Richard Kreß (22.), 4:1 Lothar Schämer (24., Elfmeter), 5:1 Lothar Schämer (28.), 5:2 Hate (59.), 5:3 Hate (73.), 5:4 Fister (76.), 5:5 Fister (77.), 5:6 Helmuth Loske (90.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt DAFB-Auswahl (Kader)

 


  • Dieter Albrecht
  • Sandor Baranayi
  • Hans Schilling
  • Kurt Seigles (Brooklyn)
  • Kenneth Finn (German-Hungarian)
  • Carl Fister
  • Geza Henni
  • Nick Henni
  • Joseph Hate
  • Tibor Resznecki (NY Hungarian)
  • Horst Kniessel
  • Robert Neuhauser (Hota)
  • Joe Krische
  • Helmuth Loske
  • Walter Loske (Gottschee)
  • Norbert Vollmer (New York)

 

Wechsel Wechsel
Trainer Manager
  • Johann Herberger

 

Die Sensation der letzten Minute

Eintracht Frankfurt — DAFB-Auswahl 5:6 (5:1)

Wer nicht dabei war, glaubt es nicht. Mein Nachbar fragte nach 28 Minuten: „Wieviel haben die Amerikaner in Berlin verloren, 7:1? Die bekommen ja hier 15 Sachen!" Es stand immerhin 5:1, und die Eintracht hatte gespielt, daß es eine Pracht war. Daß die Gäste aus Uebersee etwas vom Fußball verstanden, dürfte auch dem letzten der 5000 Zuschauer beim Schlußpfiff klar geworden sein. Eine solche Sensation gibt es in Jahren nur einmal.

Um zu dieser Sensation zu gelangen, bedurfte es allerdings einiger Umstände. So kam Kirchhof beim Wechsel für Loy, und schon vorher hatte Büttner Höfer abgelöst. Da Büttner von zu Hause aus Mittelläufer ist, ging Eigenbrodt auf Höfers Verteidigerposten. Bei 5:3 ging dann der verletzte Büttner wieder und Kübert trat ein. Da Lutz in Island weilt, war schließlich in der zweiten Halbzeit eine Deckung zusammen, die mit der normalen Abwehr nichts mehr gemein hatte.

Das hatten auch die „Amis" bald spitz. Sie marschierten auf dem schnellsten Weg, auf dem Mittelpfad, durch die Eintracht-Abwehr und waren plötzlich von einer Urgewalt, die dem schon vorher gefälligen Angriff gefehlt hatte. Zwei Freistöße, zwei Nachschüsse und das 5:5 war da. Daß in der Schlußminute noch der Siegestreffer der Gäste fiel, setzte dem tollen Geschehen die Krone auf.

Enttäuschende Läufer

Neben Kirchhof-Büttner, die den Beweis als erste Reservisten nicht erbringen konnten (Henig und Bechtold wären eine bessere Wahl), enttäuschten aber auch die Seitenläufer Schymik und Weilbächer. Der in der ersten Hälfte beifallumrauschte Ex-Aschaffenburger Kreuz muß sich an die schnelle Gangart noch gewöhnen. So konnte der Angriff, der in der ersten Halbzeit ein glanzvolles Spiel zeigte, nicht mehr von alleine auf die Beine kommen. Außerdem ließen sich die Deutsch-Amerikaner nicht mehr aus der Deckung herauslocken wie vor der Pause.

Solange das Eintracht-Spiel auf vollen Touren lief, war es sehenswert. Kreuz mit seinen tollen Vorlagen in den freien Raum, Kress und Stein mit ihren Spurts, Schämer mit seinen Schüssen, dazwischen Alfred Pfaffs lustige Spielereien, das war schon eine Angriffsreihe! Mit starken Läufern im Hintergrund sind ihr die Erfolge sicher. Daher auch die Hoffnung, daß Stinka bald wieder kommen möge! Bert Merz (aus 'Der neue Sport' vom 08.08.1960)

 

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