Spfr. Hamborn 07 - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1959/1960
3:5 (0:5)
Termin: 19.06.1960
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Plänker (Essen)
Tore:0:1 Lothar Schämer (7.), 0:2 Erwin Stein (12.), 0:3 Erwin Stein (28.), 0:4 Alfred Pfaff (23.), 0:5 Erwin Stein (27.), 1:5 Carel (71.), 2:3 Rinas (73.), 3:5 Poll (80.)
Spfr. Hamborn 07 | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Der Rausch einer halben Stunde Hamborn 07 — Eintracht Frankfurt 3:5 (0:5) Ein Spiel, das die hervorragenden Fähigkeiten der Eintracht deutlich unterstrich, aber auch deren Schattenseiten offenbarte: Eine Halbzeit lang spielten die Frankfurter sich in einen wahren Rausch hinein, gelang ihnen jeder Paß, jeder Trick, jeder Torschuß... Dann war jedoch der „Ofen aus". Es ist müßig, zu fragen, ob die Eintracht plötzlich schwächer wurde, weil der Gegner groß auftrumpfte, oder umgekehrt. Jedenfalls sahen sich die Pfaff & Co. nach der Pause fast ausschließlich in die Defensive gedrängt. Ein 19jähriges Hamborner Nachwuchstalent hatte erstes Verdienst an der grundsätzlichen Wendung des Spiels, das die 20.000 immer wieder zu Begeisterungsstürmen hinriß: der Halbstürmer Poll. Mit ihm wurde die Eintrachtdeckung einfach nicht fertig (allerdings fehlten neben Stinka auch Weilbächer und Höfer, und Lutz, der am Samstag heiratete, zog sich eine leichte Verletzung zu). Er zeigte seinen älteren Stürmerkameraden, wie man Bälle direkt weiterleitet, bewegte sich mit der Sicherheit eines „Alten". Auch Hamborn hatte eine stichhaltige Entschuldigung für die katastrophalen Abwehrschwächen in der ersten halben Stunde: Verteidiger Schafstall und Stopper Hasse fehlten, und die neu formierte Hintermannschaft brauchte viel zu lange, ehe sie sich auf Eintrachts fliegende Kombinationen eingestellt hatte. Dazu kam, daß Mittelstürmer Jesih wegen einer Kopfplatzwunde vorübergehend ins Krankenhaus gebracht werden mußte — trotz der vorbildlich fairen Gangart, die beide Mannschaften einschlugen. Der Gesamteindruck: ein technisch auf begeisternder Stufe stehendes Spiel, das auch dramatische Akzente aufwies. Die Zuschauer werden es nicht so schnell vergessen, allerdings auch nicht, daß hier ein deutscher Meister spielte, bei dem sich die Strapazen einer kräftezehrenden Saison bemerkbar machten. Hans Eninger (aus 'Der neue Sport' vom 20.06.1960)
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