Sportfreunde Herdorf - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1959/1960

2:6 (2:3)

Termin: 18.06.1960
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter:
Tore:1:0 Krämer (5.), 1:1 Erich Meier (6.), 1:2 Lothar Schämer (20.), 2:2 Grünebach (25.), 2:3 Erwin Stein (37.), 2:4 Lothar Schämer (62.), 2:5 Erwin Stein (72.), 2:6 Alfred Pfaff (80.)

>> Spielbericht <<

Sportfreunde Herdorf Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
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Trainer
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Eintrachts Tore von und mit Stein und Schämer

Sportfr. Herdorf — Eintracht Frankfurt 2:6 (2:3)

Obwohl im herrlich gelegenen Hellertaler Stadion Samstagabend eine drückende Hitze herrschte und obwohl der deutsche Fußballmeister das dritte Freundschaftsspiel in einer Woche austrug, bewiesen die Riederwälder doch erneut ihre große Klasse. Was streckenweise die Pfaff und Co. boten — das war ein technisch guter und schöner Fußball, würdig einer Jubiläumsveranstaltung wie dieser. Die Sportfreunde Herdorf blicken auf ein 50jähriges Bestehen zurück. Sie gehören damit zu den großen alten Fußballvereinen der Bundesrepublik.

Die 7000 Zuschauer waren begeistert von den Riederwäldern. Von diesem gelungenen Jubiläumsspiel wird man noch lange in Herdorf sprechen. Die Platzherren gaben sich keineswegs von vornherein geschlagen. Ja, bis zur 80. Spieiminute hielten die sehg eifrigen Westerwälder sogar wacker mit. Doch dann setzte sich der deutsche Fußballmeister Eintracht Frankfurt auf Grund seiner größeren spielerischen Reife und seiner besseren Kondition sicher durch. Hätte nicht der großartige Herdorfer Erner zwischen den Pfosten gestanden — die Platzherren wären um eine zweistellige Niederlage nicht herumgekommen.

Im Angriff der Riederwälder, in dem Lindner durch Schämer ersetzt worden war, zeigte sich Mittelstürmer Stein von seiner besten Seite. Er rochierte ständig und war nicht zu bremsen. Kein Wunder, daß er auch zusammen mit Schämer die meisten Tore schoß. Je zwei gehen auf das Konto der beiden. Sehr gut aufgelegt war auch Linksaußen Meier. Er ergänzte sich vortrefflich mit Pfaff. Pfaff gab die weiten Flugpaßbälle, und Meier stürmte am linken Flügel wie die Post los. Eines hat dieses Spiel allerdings wieder deutlich gezeigt: Schämer ist auf Linksaußen stärker als auf der halbrecnten Position.

In der Hintermannschaft bewährte sich erneut der linke Verteidiger Herbert. Er war zusammen mit Lutz ein nur schwer zu umgehendes Bollwerk. Auch Kübert, der nach Seitenwechsel für Herbert neu in die Mannschaft hineingenommen wurde, machte seine Sache ordentlich. Ein Lichtblick war der linke Läufer Linkert. Er ließ in Herdorf Weilbächer kaum vermissen. Egon Loy, der Torwart Nummer eins, wechselte sich eine Halbzeit lang mit Hans Kirchhoff, seinem Stellvertreter, ab. Neue Perspektiven wurden nicht gewonnen.

Das Fazit von dem Samstagspiel in Herdorf: Die Frankfurter Eintracht geht gut gerüstet in die neue Saison. Zum ersten Male seit Jahren ist die „Decke" so groß, daß die Riederwälder glatt zwei nahezu gleichwertige Vertragsspielermannschaften auf die Beine bringen. Mit anderen Worten: die Jugendarbeit beginnt ihre Früchte zu tragen. Herbert Rother (aus 'Der neue Sport' vom 20.06.1960)

 

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