Eintracht Frankfurt - SpVgg Fürth

Süddeutscher Pokal 1959/60 - Viertelfinale

4:1 (2:0)

Termin: 24.05.1960
Zuschauer: Tschenscher (Mannheim)
Schiedsrichter: 7.000
Tore: 1:0 Erwin Stein (5.), 2:0 Dieter Lindner (13.), 2:1 Schneider (57.), 3:1 Richard Kreß (77.), 4:1 Erwin Stein (81.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt SpVgg Fürth

 


  • Geißler
  • Bauer
  • Erhardt
  • Ehrlinger
  • Emmerling
  • Gettinger
  • Pohl
  • Schneider
  • Schmidt
  • Gottinger
  • Schreiner

 

Trainer Trainer
  • Horst Schade

 

Richard Kreß machte -Erhardt Sorgen

Eintracht Frankfurt — Spielvereinigung Fürth 4:1 (2:0)

Die Eintracht spielte die Partie mit der Leichtigkeit und zuweilen auch dem Leichtsinn einer Freundschaftspartie ab. Sie konnte es sich leisten, denn nach zwölf Minuten stand es 2:0, und vorerst war jeder Vorstoß der Riederwälder doppelt gefährlich wie die mühsamen Ballstafetten, die Fürth nach vorne brachte. Das dritte Tor hätte lange vor dem Schuß Gottingers zum 2:1 fallen können. Lindners Ball an die untere Lattenkante hätte auch Geißler, der an diesem Abend „seinen guten Anzug" anhatte, nicht gefaßt.

Lindner gehörte zu jenen, die nur zwischendurch mit voller Kraft spielten, und auch Alfred Pfaff legte Pausen ein, in denen andere das Kommando führten. Zu denen, die keinen Unterschied gegenüber sonst kannten, zählten Kreß, Stein, Stinka und der erstmals als Stopper erprobte Weilbächer. Für Stinka war die Sache besonders lohnenswert, da die Eintracht weit mehr angriff als verteidigte. Richard Kreß machten die Kurvenläufe noch mehr Spaß als sonst, weil Erhardt sein unmittelbarer Gegner war. Beim zweiten Treffer blieb der Nationalmannschaftskapitän, trotz Grätsche, auf der Strecke.

Am linken Flügel verhämmerte allerdings Meier wieder eine Reihe bester Gelegenheiten, was im Gegensatz zu seinen im Feld sehr ansprechenden Aktionen stand. In der Läuferreihe feierte man Wiedersehen mit Schymik, der immer noch die genauesten langen Paßbälle auf Lager hat und auch gefährlich zu schießen versteht. Seine Schwächen bleiben die riskanten Unternehmungen im Deckungsspiel und seine Gemütlichkeit, mit der er aus des Gegners Hälfte zurückkehrt. Als Stopper zerriß sich Weilbächer vor Eifer. Ab und zu erschien er auch im Mittelfeld, und das vierte Tor geht knapp zur Hälfte auf sein Konto als er mit einem langen Flugball Lindner anspielte, der zu Stein weitergab. Man kann natürlich nicht auf Anhieb von Weilbächer verlangen, daß er sich in allen Lagen des Stopperspiels auskannte. Lutz-Höfer brachten ihre Normalform, und auch Loy erledigte die gefährlichsten Weitschüsse der Fürther gut.

Im übrigen war es doch erstaunlich, wie sicher die Eintracht das Spiel diktierte, nachdem gerade die Fürther immerzu den unangenehmsten Gegner zählten. Ein paar Tage zuvor hatten diese noch den 1. FC Kaiserslautern (4:1) ganz klar ausgespielt. Bert Merz

 


20.03: Beide Mannschaften laufen ein, bei den Fürthern trägt jeder Spieler einen Strauß roter und weißer Nelken. Beide Mannschaften stellen sich gegenüber auf und die Gäste überreichen ihrem jeweiligen Vis-a-vis ihr Blumenangebinde. Eine freundliche Geste die ihren verdienten Beifall fand.

20.05: Genau fünf Minuten nach acht pfeift Tschenscher an, und sofort ist Kreß auf und davon und kann erst im Strafraum von Erhardt zu Fall gebracht werden. Es roch nach Elfmeter, aber Tschenscher wandelte nicht auf Mowats Spuren.

20.09: Stein nimmt ein Zuspiel Lindners auf, spielt Geißler aus, und die im Tor stehenden Bauer und Emmerling stochern vergebens nach dem Ball (1:0).

20.10: Ein indirekter Freistoß für die Fürther kommt zu deren Mittelstürmer Schmidt, sein Schuß klatscht von der Latte zurück.

20.15: Die Flutlichtanlage strahlt auf, man brauchte sie erst jetzt, weil keine dunklen Wolken am Abendhimmel standen.

20.16: Eine Flanke von Kreß köpft Lindner unhaltbar für Geißler ein (2:0).

20.31: Ein toller Schuß Meiers fliegt am Fürther Tor vorbei.

20.34: Lindner trifft mit seinem placierten Schuß nur die Latte.

20.40: Schneider erwischt einen Eckball mit dem Kopf, doch im Hechtsprung dreht Loy diesen gefährlichen Kopfball um den Pfosten.

21.00: Wiederanstoß zur zweiten Spielhälfte.

21.07: Aus etwa achtzehn Metern schießt Gottinger unhaltbar für den richtig reagierenden Loy ein (2:1).

21.17: Geißler wehrt einen gefährlichen Schuß Pfaffs ab.

21.31: Wieder reagiert Geißler blitzschnell und kann dadurch einen gezielten Stein-Schuß zur Ecke abwehren.

21.32: Wütend schimpft Geißler mit seinen Vorderleuten. Meier hatte den Ball flach vor das Fürther Tor geschlagen, ganz überraschend für die Gästeabwehr flitzt Kreß in den Strafraum und stößt den Ball ins Tor (3:1).

21.35: Weilbächer fängt einen Vorstoß des rechten Fürther Flügels ab, läuft ein Stück mit dem Ball, spielt ihn dann zu Lindner, der ihn postwendend zu Stein weiterleitet. Gegen Steins Schuß ist Geißler machtlos (4:1). Horst Kickhefel (aus 'Der neue Sport' vom 30.05.1960)

 

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