Servette Genf - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1959/1960
2:3 (2:2)
Termin: 03.10.1959, Flutlichtspiel
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Domeniconi (Genf)
Tore:0:1 Richard Kreß (37.), 1:1 Fatton (38.), 1:2 Erwin Stein (39.), 2:2 Makay (44.), 2:3 Erich Bäumler (72.)
Servette Genf | Eintracht Frankfurt |
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Servette Genf — Eintr. Frankfurt 2:3 (2:2) Die Riederwälder taten keinen Schritt zuviel unter dem Genfer Flutlicht, und sie schossen die Tore, die sie brauchten, trotzdem. Selbst ohne Pfaff, Lindner, Stinka und Lutz, ja sogar ohne Kreß und Weilbächer, die nach der Halbzeit ausstiegen, um Schneider und Bechtold ihre Chance zu lassen, waren sie stets stark genug, dafür zu sorgen, daß die Schweizer, denen freilich ebenfalls drei Stammspieler fehlten, nie zu üppig wurden. Aber es hätte alles noch viel gemütlicher werden können, wenn der Riederwälder Abwehr nicht die üblichen Pannen unterlaufen wären. Diesmal kam Höfer nicht gleich zurecht. Die Finten des aalglatten Ungarn Nemeth auf dem rechten Genfer Flügel bereiteten ihm sichtlich Verdruß, und erst als es kurz vor dem Wechsel nach zwei Führungstreffern der Eintracht plötzlich wieder unentschieden stand, riß sich Höfer zusammen. In dem scharfen Wind, der nun plötzlich aus der linken Strafraumecke der Frankfurter wehte, verkümmerte Nemeth bald, und der Schweizer Sturm nahm an Harmlosigkeit zu. Einen nicht geringen Beitrag zu dieser Entwicklung lieferte auch der alte Bechtold. Gewissenhaft, wie er ist, klemmte er sich wesentlich fester an den zweiten Servette-Ungar, an den Halbrechten Makay, als vorher Weilbächer, den ständig das Schußbein lockte, und ließ in seinem Bereich keine Lücke mehr offen. Nun konnte auch der Sturm unbeschwerter ans Werk gehen. In der Besetzung Schneider, Bäumler, Stein, Solz und Meier stellte er nominell zwar nur einen verstärkten Reserveangriff dar, aber gerade, weil die „Reservisten" fühlten, daß sie allein nichts ausrichten konnten, suchten und fanden sie untereinander Kontakt und Beistand. Es wurde schneller abgespielt als üblich, und das entscheidende dritte Tor war das Ergebnis einer Kombination, wie man sie auch bei den Riederwäldern nicht alle Tage erlebt. Da spielten Solz und Stein ihrem Nebenmann Bäumler die Schußbahn so frei, daß der Treffer selbst kein Kunststück mehr war. Kreß und Stein schossen vor der Pause die übrigen Treffer, denen Genfs Alt-Internationaler Fatton und Makay jeweils prompt den Gegentreffer entgegensetzten. Das ganze geschah während eines völlig unvermittelten Zwischenspurts, der die Partie zwischen der 35. und 45. Minute völlig unerwartet aus dem anfänglichen Zockeltrab herausriß. Sichtlich angetan von dem unterhaltsamen Abend wandten sich die Zuschauer nach dem Schluß dem heimischen Herd zu. Daß sich ihr Verteidiger Kunz drei Minuten vor dem Ende bei einem Zusammenstoß mit Schymik das Bein brach, trübte zwar ihre Freude wesentlich; aber keiner, der auf den Unfall zu sprechen kam, vergaß zu versichern, daß der Deutsche nichts dafür konnte. (aus 'Der neue Sport' vom 05.10.1959)
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