ASV Cham - Eintracht Frankfurt

Süddeutscher Pokal 1958 - 2. Runde

1:0 (1:0)

Termin: 04.05.1958
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Scholl (Heilbronn)
Tore: 1:0 Perlinger (17.)

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ASV Cham Eintracht Frankfurt

  • Kumpfmüller
  • Hien
  • Bauer
  • Perlinger
  • Listl
  • Holzmann
  • Reiser
  • Kohler
  • Halmer
  • Hochmuth
  • Skupin

 


 

Trainer
Trainer

 

Die Besten: Weilbächer und'Sztani

Eintracht-Endspurt zerbrach an Chams Riegel

ASV Cham — Eintracht Frankfurt 1:0 (1:0)

Die Gäste, die erstmals im Bayernwald antraten, boten zwar einen gefälligen Fußball, doch wie beim letzten Verbandsspiel in Regensburg unterschätzte die Eintracht auch diesmal den Gegner. Und so schuf der ASV Cham zweifellos die Sensation der zweiten Pokalrunde, indem er die favorisierte Eintracht aus dem weiteren Wettbewerb ausschaltete. Die Eintracht spielte allerdings ohne Loy, Horvath, Pfaff und Schymik.

Was nützten da die ganzen Bemühungen eines Weilbächer oder eines Sztani in der zweiten Halbzeit, das Ruder herumzureißen. Die Gastgeber hatten geschickt einen Riegel aufgebaut und ließen sich nicht mehr überwinden, obwohl der Ausgleich einige Male greifbar nahe war. Einige Minuten der Unsicherheit in der Eintracht-Deckung hatten genügt, diese Niederlage herbeizuführen. Gewiß, in technischer Hinsicht waren die Gäste zweifelsohne besser, aber dieses Plus der Frankfurter wurde durch erhöhten Eifer der Platzherren ausgeglichen, und stellenweise lief auch das Angriffsspiel der Platzherren bestechend schön. Vor allem Lutz hatte mit dem agilen Halmer seine liebe Last und Mühe und mußte ihn des öfteren vorbeiziehen lassen. Bechtold und Höfer allerdings beherrschten ihre Gegenspieler, und Weilbächer war zweifellos der Beste in der Eintracht-Elf. Der Angriff der Adlerträger gefiel zwar durch durchdachtes Spiel, aber vor dem Tor der Gastgeber versagte er völlig.

Die Gäste begannen leicht feldüberlegen, aber bald legten die Zweitligisten ihre Nervosität ab. Reiser hatte in der 14. Minute die erste Torchance für die Gastgeber vergeben, und nur eine Minute später jagte derselbe Spieler das Leder nur knapp am Tor vorbei. In der 17. Spielminute glückte dann den Chamern das alles entscheidende Tor. Skupin gab eine Ecke von rechts herein, Weilbächer wehrte etwas zu kurz ab, und Perlinger schoß unhaltbar über Freund und Feind hinweg unter die Querlatte. Dieser Paukenschlag schien die Eintracht geweckt zu haben, denn nun tauchten die Stürmer einige Male gefährlich vor Kumpfmüllers Gehäuse auf, aber die sehr aufmerksame Chamer Deckung ließ keinen Gegentreffer zu.

Im Gegenteil, Kohler, Halmer und Hochmuth boten sich dicke Chancen, das Ergebnis zugunsten der Platzherren zu erhöhen, aber einmal rettete Höfer für seinen bereits geschlagenen Torhüter auf der Linie, und dann strichen einige Scharfschüsse knapp am Eintrachttor vorbei. Kurz vor dem Halbzeitpfiff verhinderte Kumpfmüller den Ausgleichstreffer, als er einen aus nächster Nähe abgefeuerten Schuß Bäumlers auf der Torlinie tötete.

Die zweite Halbzeit begann mit schnellen Durchbrüchen des Gästeangriffs, aber die Schüsse Bäumlers und Sztanis wurden viel zu unkonzentriert abgefeuert. Selbst Weilbächer schaltete sich in das Angriffsspiel ein, aber auch er resignierte, als ihm einige Aktionen mißlangen.

Und doch schien in der letzten Spielminute der Ausgleich und damit die Verlängerung fällig zu sein, als Sztani in den Besitz des Leders kam und im Strafraum einen wuchtigen Schuß vom Stapel ließ. Aber auch dieses Mal war Kumpfmüller im Chamer Tor auf dem Posten und machte mit einer tollen Robinsonade auch diese wirklich letzte Gelegenheit der Eintracht zunichte.     Fritz Lommer (aus 'Der neue Sport' vom 05.05.1958)

 

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