SpVgg Bad Homburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1957/1958

5:3 (1:1)

Termin: 21.12.1957
Zuschauer: 1.800
Schiedsrichter: Gadhof (Bieber)
Tore: 0:1 Istvan Sztani (9.), 1:1 Remy (40.), 2:1 Klein (47.), 2:2 Eckehard Feigenspan (59.), 3:2 Kellner (73.), 4:2 Klein (75.), 4:3 Istvan Sztani (80.), 5:3 Klein (86.)

>> Spielbericht <<

SpVgg Bad Homburg Eintracht Frankfurt

  • Udo Klug
  • Bürger
  • Kranz
  • Renowitzki
  • Stephan
  • Kellner
  • Heß
  • Wischnewski
  • Klein
  • Remy
  • Blum

 


 

Wechsel
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Trainer
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So schoß man zu Erich Rühls Zeiten

Das waren schon fast wieder die Bad Homburger von 1955! Mit Schwung. Kampfgeist und Schußkraft, die an die Zeiten des großartigen Innentrios Wandelt-Rühl-Nazarenus erinnerten, wurde die Eintracht in den letzten zwanzig Minuten aus allen Träumen gerissen. An einen Sieg war nach dem Doppelschlag durch Kellner und Klein zwischen der 73. und 75. Minute nicht mehr zu denken. Für ein noch mögliches Remis besaßen die Riederwälder zu schlechte Schützen.

Das Ergebnis verliert allerdings seinen sensationellen Anstrich, wenn man weiß, daß bei der Eintracht die halbe Truppe fehlte. Aber auch ohne Loy, Horvat, Kreß, Weilbächer, Pfaff und Höfer wimmelte es ja noch von klangvollen Namen. Die drei Ungarn waren dabei, der Nachwuchstorwart Lindner und der begabte Lutz. Zum erstenmal nach seiner Verletzung auch noch Feigenspan. Also, eine Mannschaft mit Zukunft, was das Alter der einzelnen betraf.

Die Hoffnung einiger Eintrachtspieler, Bad Homburg im zweiten Gang nehmen zu können, war grundverkehrt. Die Chancen einer klaren Führung in der ersten halben Stunde blieben ungenutzt. Torwart Udo Klug, auf der Linie immer noch großartig, sorgte, daß die wenigen guten Schüsse nicht trafen.

Vielleicht wäre es anders geworden, wenn Feigenspan einen Teil seiner drei großen Möglichkeiten verwertet hätte. Der „Ekko" braucht wieder seine Anlaufzeit. Am gleichmäßigsten und wirkungsvollsten spielte Sztani. Er war in der zweiten Hälfte noch der einzig gute Mann im Angriff, nachdem der recht aktive Geiger in der Pause mit Meier tauschte.

Dieser stand frierend am linken Flügel, weil der mittlerweile zum Verbinder gewordene Lörincz mit sich und seinen Sondereinlagen vollauf beschäftigt war. Hierzulande aber dürfte er damit über das Reserve-Maß nicht hinauskommen.

Um so mehr Freude bereiteten die beiden anderen Ungarn Sztani und Hanek, der eine Stunde lang der große Mann war und erst nachließ, als Schymik das Mittelfeld den Bad Homburgern überließ. Der zuverlässigste Mann in der Deckung war, trotz der drei Tore seines Gegenspielers Klein, noch Stopper Lutz. Hesse kam mit dem energisch, aber oft auch unsauber angreifenden Blum ebensowenig zurecht wie Bechtold mit dem klug spielenden und gut flankenden Heß.

Die Bad Homburger Mannschaft steigerte sich prächtig. Zuerst war es Remy, der ohne Hemmungen im Mittelfeld aufspielte, später kam Kellner dazu, und In der Schlußphase riß der 18jährige Renowitzki tiefe Lücken in die Eintracht-Abwehr. Der Sturm hatte kaum Schwächen. Die Energien und Schüsse, die von dem schmächtigen Klein ausgingen, waren erstaunlich. Am schönsten aber war jener halbhohe 18-Meter-Schuß, mit dem „Siggi" Kellner die Bad Homburger endgültig auf die Siegesstraße brachte. (Bert Merz in 'Der neue Sport' vom 23.12.1957)

 

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