Eintracht Frankfurt - Austria Wien

Freundschaftsspiel 1956/1957

1:2 (1:1)

Termin: 18.04.1957, Flutlichtspiel
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Handwerker (Ketsch)
Tore: 0:1 Baumgartner (22.), 1:1 Erich Meier (42.), 1:2 Fischer (78.)

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Eintracht Frankfurt Austria Wien

 


  • Schweda
  • Fischer
  • Swoboda
  • Kovanz
  • Stotz
  • Löser
  • Slapal
  • Baumgartner
  • Tamandl
  • Sabetzer
  • Beinhauer

 

Wechsel
Wechsel
  • Rappel für Baumgartner
Trainer Trainer
  • Leopold Vogl

 

 

Kombinationen ohne Funken

Es war das Pech der Austria, von den Pragern einen Tag vorher in Offenbach ausgestochen zu werden. So aber sahen die 8000 bei der Eintracht-Flutlichtpremiere zwar die Wiener in strahlend weiß mit blauer Schärpe, weilten aber in Gedanken noch bei der rotbraunen UDA aus der „Goldenen Stadt". Die seit langem bestehende Meinung über den Wiener Fußball „schön, aber temperamentlos" fand auch an diesem lauen Aprilabend keine Korrektur.


A. Bechtold,
Baumgartner, Höfer

Die Eintracht noch „aus tausend Wunden blutend", kam den Gästen weitgehendst entgegen. Sie deckte den Raum statt den Mann. So ähnlich müssen es Austrias Gegner an der Donau wohl auch tun. Man nützte die Freiheiten mit Wollust, kombinierte kreuz und quer, im Kreise herum, und immer stand jemand frei. Manchmal klaffte zwischen Eintracht-Sturm und Deckung ein Loch wie beim Handball. Wer als einzelner in die Mahlsteine der Austria-Mühle geriet, war rettungslos verloren. Schymik ging es so, weil er praktisch vom Krankenbett aufs Spielfeld kam und gar keine Kondition hatte. Eigenbrodt, dem anderen Seitenläufer, weil sein Hintermann, Adolf Bechtold, seit Jahr und Tag ein Anhänger der Raumdeckung ist.

Wenn die Eintracht-Halbstürmer Kreß und Pfaff sich in Deckungsaufgaben erschöpften, genügte ein Stopper vom Format von Stotz, um die verbliebenen Angreifer in ihre Schranken zu weisen. So machten die Wiener sich streckenweise zwischen Mittellinie und Frankfurter Strafraum mit ihrem Scheiberlspiel breit, ohne oft in den Rücken der Eintracht-Abwehr zu geraten. "Der liebe Herrgott wird schon mal für ein Tor sorgen." Er sorgte für zwei, einmal durch Baumgartner, den eine Steilvorlage erreichte, ehe Höfer, der, etwas draußen, gerade einen Freistoß getreten hatte, wieder zurück und Loy am Elfmeterpunkt war. Ein zweitesmal durch Fischer, der mit einem Schuß aus der Drehung aus kürzester Distanz Bechthold II, Schymik und Loy ein Schnippchen schlug.

Ansonsten war die Eintracht, die durch Meyers Kopfball auf Weilbächers Flanke von der Eckfahne zum Ausgleich gekommen war, in der Hälfte der Angriffszeit gefährlicher als die Wiener. Viele Ecken viele gute Schüsse von Pfaff, je einmal von Kreß und Weilbächer. Aber meistens stand Schweda wie aus der Erde gewachsen, an der richtigen Stelle. Den schönsten Schuß aber hatte er von Eigenbrodt zu meistern, der gut gefiel. Vielleicht heißt das Außenläuferpaar der Riederwälder einmal Wehner (in Urlaub) — Eigenbrodt. Im Sturm geht es nicht ohne Geiger und Bäumler. Weilbächer als vorgeschobener Mittelstürmer erreicht niemals die Wirkung wie im Mittelfeld. Kreß noch nicht in „Flutlichtform". ( Bert Merz in 'Der neue Sport' vom 23.04.1957)

 

 

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