1. FC Pforzheim  - Eintracht Frankfurt

Süddeutscher Pokal 1956/1957 - Qualifikation

0:6 (0:0)

Termin: 30.12.1956
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Fischer (Augsburg)
Tore: 0:1 Eckehard Feigenspan (68.), 0:2 Alfred Pfaff (70.), 0:3 Hans Weilbächer (71.), 0:4 Heinz Lange (75.), 0:5 Helmut Geiger (82.), 0:6 Eckehard Feigenspan (83.)

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1. FC Pforzheim Eintracht Frankfurt

  • Scheib
  • Groß
  • Kling
  • Ehmann
  • Knobloch
  • Straub
  • Hrbacek
  • Rau
  • Liebig
  • Schradi
  • Erber

 


 

Trainer
Trainer

 

Ein Sieg, der täuscht

Geiger spielte ohne Hemmungen

Ein hoher Sieg, der über vieles hinwegtäuscht. Zwar gingen die Riederwälder als klarer Sieger vom Platz im Brötzinger Tal, aber man darf sich nicht über die Schwächen in der Mannschaft hinwegtäuschen. Bei jedem anderen Gegner, der etwas mehr Schußglück besessen hätte, wären diese Schwächen vielleicht ins Auge gegangen.

Mit der Abwehr fing es an. Rothuber war zuerst nicht ganz auf dem Posten, fing sich aber rechtzeitig und machte seine Sache dann recht gut. Allzu viel wurde er aber auch nicht auf die Probe gestellt. Auch von Bechtold II, dem Prototyp des harten Verteidigers, war nur Lobenswertes zu sehen. Doch bei Höfer fingen die schwachen Momente an. Wo war seine sonst so vortreffliche Manndeckung? Unkonzentriert und gehemmt, das war der Eindruck, den man in Pforzheim von Höfer gewann. Es war gut, daß Wloka hart und unerbittlich wie immer war und dazwischenfuhr. Schymik beteiligte sich an der Kanonade aufs Pforzheimer Tor, hatte mit seinen Schüssen aber Pech. Jedenfalls beherrschte er Schradl eindeutig und trug maßgeblich zum Spielaufbau bei.

Doch was war mit Adolf Bechtold los? Er ließ Hau nach Belieben schalten und walten, er ließ zu, daß dieser routinierte Stürmer (uns vom KSC her gut bekannt) sich zum Regisseur der Pforzheimer aufschwingen konnte. Die linke Seite in der Läuferreihe war die schwache Stelle der Eintracht. Es war gut, daß die Pforzheimer diesen wunden Punkt nicht allzu viel berührten.

Im Sturm spielte Geiger die erste Geige! Sein Arbeitspensum, aber auch sein Ueberblick wurden von keinem in der Fünferreihe erreicht. Schade, daß er auf dem heimatlichen Riederwaldplatz immer so nervös und gehemmt ist. Am nächsten an Geigers Leistung kam Feigenspan heran, der geschickt seine Schnelligkeit ausspielte und mit Knobloch harte Duelle austrug. Weilbächer hatte seine beste Zeit vor der Pause, als seine diagonalen Pässe so viel Verwirrung in des Gegners Abwehr hervorriefen. Pfaff war dabei und begnügte sich mit Kabinettstückchen. Lange fiel ab, er ist nun einmal kein Rechtsaußen und als Flügelstürmer überfordert.

Zuerst beherrschten die Einheimischen das Feld, es dauerte eine ganze Weile bis — dank Weilbächers Pässen — die Frankfurter das Spielgeschehen in die Hand nehmen konnten. Wie verbissen sich die Pforzheimer wehrten, sieht man daran, das es zur Pause immer noch 0:0 stand. Als dann die Eintrachtabwehr noch einmal eine Drangperiode ihres Pokalgegners überstehen mußte, sah es gar nicht nach einem Sieg aus. Doch als Feigenspan in der 68. Minute das 1:0 herausgeschossen hatte und in den nächsten drei Minuten Pfaff und Weilbächer zwei weitere Treffer hinzufügten, gaben die Zweitligisten das Spiel auf und resignierten. Pfaff setzte schließlich Lange so geschickt ein, daß dieser nur noch einzudrücken brauchte und Geiger und Feigenspan machten das halbe Dutzend voll.

Schiedsrichter Fischer (Augsburg) hatte nach anfänglichen Schwierigkeiten das Spiel fest in der Hand. (Walter Gottschalk in 'Der neue Sport' vom 31.12.1956)

 

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