Eintracht Frankfurt - Viktoria Aschaffenburg

Oberliga-Vergleichsrunde (Totorunde) 1956 - Gruppe 1

2:0 (1:0)

Termin: 11.08.1956
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Stemmler (Offenburg)
Tore: 1:0 Helmut Geiger (32.), 2:0 Alfred Pfaff (65.)

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Eintracht Frankfurt Viktoria Aschaffenburg

 


  • Groh
  • Miersberger
  • Buller
  • Rarrasch
  • Hoffmann
  • Ertel
  • Herbolsheimer
  • Staab
  • Depp
  • Hitzel
  • Schnabel

 

Trainer Trainer
  • Hans Tauchert

 

Hoffmann und Weilbächer verletzt

Beifall für Ottmar Groh

„Gott sei Dank", sagten die meisten, als abgepfiffen wurde. Für die Eintracht war der Sieg den Gruppensieg und 2000 DM wert, die Verletzungen von Hoffmann auf der einen und Weilbächer auf der anderen waren es bestimmt nicht wert. Sie kamen vor, obwohl man den Spielern fast bei jedem Schritt die Zurückhaltung fünf Minuten vor Saisonbeginn ansah.

So unglücklich, wie es mit der Verletzung Hoffmanns begann, der, von Kreß überspielt, beim Abwehrversuch liegenblieb, so unglücklich endete es mit Weilbächers Ausscheiden. Wohl lag hier ein (von Stemmler-Offenburg übersehenes) Foul gegen den Eintrachtler vor, aber eine Absicht war keineswegs zu erkennen. Dazwischen schied in der 16. Minute Pfaff vorübergehend aus. Er kam in der gleichen 25. Minute wieder, als Hoffmann nach einem unverständlichen Versuch am linken Flügel endgültig abtrat.

So war es 75 Minuten ein Spiel der Eintracht gegen zehn Mann, die sich so gut wie möglich verteidigten. Die Aschaffenburger taten es geschickt und, bis auf einige Handlungen Bullers, im sportlichen Rahmen. Da ihnen die unglaubliche Elfmeterscheu Stemmlers und vier Lattenschüsse zu Hilfe kam, blieb das Ergebnis im Gegensatz zum Spielverlauf für Viktoria erträglich. Schließlich fehlten mit Budion, Hauner und K. Schmitt wichtige Spieler, die das Viktoria-Spiel vielleicht mehr nach vorne getragen hätten. Die Jungen Hitzel und Depp im Innensturm blieben bei allem Eifer doch ungefährlieh. Staab verlegte man schon beizeiten den Weg zum Eintracht-Strafraum. Der Ex-Nürnberger Herbolsheimer. ein großer Trick-Künstler und Freund des Kurzpaß-Spieles, hatte zu viel in der eigenen Hälfte zu tun. Bei diesem Spielverlauf hatte natürlich die Deckung mehr Gelegenheiten, zu glänzen.

 


Groh rettet vor Geiger

Ottmar Grohs Stern strahlte im hellsten Licht. Der junge Ober-Rodener, von den 4000 mit großem Beifall bedacht, braucht den Vergleich mit den Oberligahütern nicht zu scheuen. Auch Ertel, der nach Hoffmanns Ausfall den Stopperposten übernahm, führte sich gut ein. Miersberger war ein starker Verteidiger, und nur Buller wurde hin und wieder von Bäumler ausgespielt. Der Eintracht-Rechtsaußen stand diesmal erheblich über seinen Kollegen, von denen Pfaff nach seiner Prellung nicht in bester Stimmung schien und Kreß neben vielen großartigen Aktionen auch wieder Fehlzündungen einlegte.

Geiger ging an, aber Weilbächer verfiel oft in die alte Umständlichkeit. Man merkte es dem Sturm an, wie schwer er sich auf eine auf engstem Raum postierte Abwehr zurechtfindet. Die markantesten Figuren in dem einseitigen Spiel in Dämmerung und Nieselregen: das Seitenläuferpaar Schymik und Höfer, für die es nur zu wenig Widerstände gab. An anderen Tagen werden sie noch mehr Temperament brauchen. Die Abwehr hatte es leicht, Rothuber sogar den geruhsamsten Tag seit Monaten. Es kam kein Schuß auf sein Tor.

Tore: 1:0 (32.) Geiger, feiner Nachschuß nach Bäumler-Flanke; 2:0 (65.) Pfaff nach einem prächtigen Alleingang von Kreß. (Bert Merz in 'Der neue Sport' vom 13.08.1956)

 

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