Das Spiel der Prachtore
Die Frankfurter Stadt-Elf, diesmal von Eintracht/FSV, mit Offenbachs Wade, gestellt, wahrte ihre Chance im Messe-Cup. Der Erfolg war vor allem auf die Schußkraft von Buchenau und Pfaff zurückzuführen, die vor den Augen Herbergers prachtvolle Tore erzielten.
Das 1:0 schoß Buchenau aus spitzem Winkel von links. Das 2:0 zauberte Alfred Pfaff aus gut zwanzig Metern mit dem rechten Bein wuchtig ins Eck. Basels Gegentor kam durch Hügis Elfmeter zustande, den Höfer mit W. Mayer an Gronau verschuldeten. Herrmanns Alleingang versetzte zwei Abwehrspieler und den Richard samt Ball ins Netz. Pfaffs Prachtschuß schlug genau ins Dreieck, und dann setzte der schußfreudige Buchenau ein Ding unter die Latte, das noch einige Meter weiter zurück abgefeuert wurde.
Spielerisch gab es Höhen und Tiefen. Zeitweise flachte die Partie im Mittelfeld ab, in dem W. Mayer und Schymik sich Mühe gaben, ohne zu glänzen. Im Sturm übertraf keiner in der Wirkung den Baseler Blondschopf Sanmann, den früheren Hamburger Concordia-Amateur, den Herberger mit nach Melbourne mitnehmen will. Dieser Junge war für Basel ein „Goldjunge". Seine Ballbehandlung, seine Schnelligkeit und Einsatzfreude schafften immer etwas Verwirrung in der Frankfurter Deckung, in der Wloka und besonders Höfer von dem sachlichen Krone übertroffen wurden.
Außer Hügi und Stäubie, bis zur Verletzung, war sonst wenig los mit dem Baseler Sturm. Thüle überragte in der Deckung, so daß Kreß nur selten in Erscheinung trat. Wade, für den verletzten Bäumler hereingekommen, war sehr emsig. Schiedsrichter Ellis wirkte unauffällig, gut. Echt Ellis. (Karl Seeger in 'Der neue Sport' vom 25.06.1956)
