Stuttgarter Kickers - Eintracht
Frankfurt |
Süddeutscher Pokal 1952/53 - Viertelfinale
3:0 (2:0)
Termin: 14.06.1953
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Dreher, 2:0 Dreher, 3:0 Dreher
Stuttgarter Kickers | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Trainer |
Eintracht mit halber Reserveelf Mit dieser Mannschaft konnten wir keinen Blumentopf gewinnen. Das war uns von vornherein klar", erzählte uns Eintrachtspieler Kurt Krömmelbein nach der 0:3-Pokalniederlage seiner Adler-Träger gegen die Stuttgarter Kickers. Nun, wir müssen es Krömmelbein bestätigen, daß mit dieser ersatzgeschwächten Mannschaft des Südmeisters auf Degerlochs Höhen wirklich kein Staat zu machen war. Fünf Stammspieler wie Wloka, Henig, Pfaff, Schieth und Heilig lassen sich nun einmal nicht über Nacht ersetzen. Am besten von den eingesetzten „Nachwuchsfohlen" konnte der blutjunge Torwart Rothuber gefallen, der mit forschen Paraden wesentlichen Anteil hatte, daß das Resultat noch halbwegs in vernünftigen Grenzen blieb. Die Stuttgarter Kickers waren nämlich höllisch gefährlich und bedrohten mit ihren Blitzattacken ständig das Eintrachttor. Ihr Fighter-Stil stempelt sie zu einer ausgesprochenen Pokalmannschaft. Kraftvoll wurde das Leder nach vorne gedroschen und aus allen Lagen aufs Tor geknallt. Die Einschaltung des Supertechnikers Dreher als Mittelstürmer war die Gewähr dafür, daß aus manchem verheißungsvollen Spielansatz auch klingende Torausbeute wurde. Alle drei Kickers-Tore konnte nur von einem Mann erzielt werden, der das Fußball-Abc auf den Quadratmeter beherrscht. Auch wenn man der Eintracht den fünffachen Ersatz zugutehält, so war man dennoch von ihrer Gesamtleistung stark enttäuscht. Gerade von den jungen Leuten hätte man gerne so etwas wie Einsatz gesehen. Doch nichts davon. Man lief kaum mit, bot sich selten an und versagte auch im Kampf Mann gegen Mann. Krömmelbein, der sich schnell aus seiner ursprünglich zugedachten Halbstürmerrolle auf den Außenläuferposten zurückzog, bemühte sich vergeblich im Verein mit dem fleißigen Kudraß, Ordnung in das wirre Spielgeschehen zu bringen. Niemand ging auf die beiden Außenläufer ein, und alle Einsätze brachen schon meist im Mittelfeld ab. Ebeling fand sich mit dem regenglatten Boden nicht ab und lag oft Parterre. Im übrigen bot das gesamte Spiel nicht allzuviel gute Fußballkost. Es plätscherte dahin wie der monotone Dauerregen. Wir fragen uns, wie will der DFB-Pokal jemals die erwähnte Popularität erlangen, wenn man dem Publikum solch mageren Leistungen anbietet. (aus 'Der neue Sport' vom 15.06.1953) |