Eintracht Frankfurt - FC Schweinfurt
05 |
Oberliga Süd 1952/53 - 13. Spieltag
1:1 (0:0)
Termin: 30.11.1952
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Fiershauser (Karlsruhe)
Tore: 0:1 Burkhardt (73.), 1:1 Hubert Schieth (85.)
Eintracht Frankfurt | FC Schweinfurt 05 |
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Trainer | Trainer
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Überragender Merz gebot der Eintracht Paroli Wie die naß gewordenen Hühner drängten sich die Zuschauer am Sonntag unter dem schützenden Tribünendach am Frankfurter Riederwald-Sportplatz zusammen, um Zuflucht vor dem strömenden Regen zu suchen. Die Idealisten standen auf den Rängen gegenüber, aber beide Seiten haderten mit der Mannschaft des Tabellenführers, je mehr sich das Spiel in die Länge zog. Resigniert wanderten die ersten Mißmutigen ab, als die Gäste in der 73. Minute durch Burkhard ihren durchaus verdienten Führungstreffer in Henigs Netz zauberten. Aber die anderen, die bis zum Schluß ausharrten, wurden wieder einmal belohnt. Denn wie so oft schon in dieser Saison, erreichte die Elf vom Riederwald noch kurz vor dem Schlußpfiff den rettenden Hafen. Schieths Kopfball senkte sich in der 85. Minute — unerreichbar für Käser — ins Netz zum 1:1. Und dabei blieb es. Wenn wir sagten, die Eintracht-Anhänger haderten mit ihrer Mannschaft, so taten sie ihren Leuten etwas Unrecht. Die Gastgeber spielten nur insoweit schlechter als sonst, als dies durch den unheimlich schweren, glatten Boden bedingt war. Aber die Schweinfurter stellten sich in einer Form vor, in der wir sie in Frankfurt seit Jahren nicht mehr gesehen haben. Die Abwehr der „Grünhemden" war schon immer gut und wurde auch diesmal wieder von Stopper Merz sehr umsichtig organisiert. Doch diesmal klappte es auch im Sturm famos. Kein Mann war überragend, aber das Zuspiel klappte so ausgezeichnet, die Pässe waren (bei diesem Boden!) oft Millimeterarbeit, und da alle fünf auch aus allen Lagen aufs Tor schossen, hatte Henig schon von der ersten Minute an hinreichend zu tun. Erst mit Dziwokis Schuß in der 23. Min. wurde der Tabellenführer zum gleichwertigen Partner. Nun setzte sich Pfaff ein, stürmte Schieth aus der Läuferreihe mit aufs Tor, versuchte der kleine Hesse — allerdings meistens vergeblich — sich gegen den überragenden Merz zu behaupten. Und die Gastgeber arbeiteten auch eine ganze Reihe guter Chancen heraus. Aber die „Grünweißen" deckten haargenau Mann für Mann, und ein paarmal hatte Käser im Schweinfurter Tor Glück. Nach der Pause flaute das Spiel ab. Beide Mannschaften waren dem schnellen Tempo einfach nicht mehr gewachsen. Die Eintracht versuchte es mit einem Wechsel zwischen Hesse und Schieth, aber auch das half wenig. Und dann fielen zu guter Letzt noch die beiden Tore. Bei Burkhards Treffer sah die gesamte Eintracht-Abwehr wie gebannt zu, wie der Schweinfurter Halblinke dem kleinen Hesse davonzog, griff aber selbst nicht ein. Schiedsrichter Fiershauser (Karlsruhe) war sehr schnell
und hatte seine Augen überall. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 03.12.1952)
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