Eintracht Frankfurt - TSG Ulm
1846 |
Oberliga Süd 1952/53 - 5. Spieltag
5:3 (0:2)
Termin: 21.09.1952
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Kandelbinder (Regensburg)
Tore: 0:1 Schlumberger (15.), 0:2 Elzner (32.), 1:2 Heinz Dokter (53.), 2:2 Werner Heilig (58.), 3:2 Heinz Dokter (68.), 4:2 Alfred Pfaff (72.), 4:3 Gauß (75.), 5:3 Alfred Pfaff (87.)
Eintracht Frankfurt | TSG Ulm 1846 |
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Trainer | Trainer
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Eintrachts Elan in der 2. Halbzeit entschied - Sonderlob für Heilig In der Pause des Frankfurter Spiels auf dem Riederwälder Sportplatz duckte sich das Häuflein der kaum mehr als 6000 Zuschauer unter dem schützenden Tribünendach. Diese Niedergeschlagenheit war nicht nur auf das himmlische Naß zurückzuführen, das nach der ersten Viertelstunde herniederrieselte und sich langsam in einen gelassenen Schnürlregen verwandelte, sondern noch weit mehr auf den enttäuschenden 0:2-Rückstand, den die ,,Adlerträger" zu dieser Zeit noch gegen die Ulmer aufzuweisen hatten. Die Gastgeber hatten geglaubt, sie könnten den Tabellenletzten einfach ausspielen, aber das war bei Eberle, Baumeister und Gorniak ein glatter Trugschluß. Diese drei Abwehrspieler fegten dazwischen, daß den Eintracht-Stürmern Hören und Sehen verging und Regensburgs Unparteiischer öfters verwarnend hätte eingreifen müßen. Vor allem Gorniak und später auch Baumeister taten sich hier unrühmlich hervor, während der blonde Eberle mit seinem ausgezeichneten Stellungsspiel den Schwarz-Rotgestreiften immer wieder die Suppe versalzen konnte. Da auch der Angriff der Ulmer Gäste schnell und eifrig war und die beiden stark zurückhängenden Halbstürmer Lechner und Schoy sofort vorne waren, wenn sie eine Chance witterten, geriet die Eintracht-Abwehr nicht selten in Verlegenheit. So waren die beiden Treffer von Linksaußen Schlumberger (nach Zusammenarbeit mit Elzner und Schoy) in der 15. Minute und von Mittelstürmer Elzner (nach Vorarbeit von Gauß, der an Kudras vorbeigezogen war) in der 32. Minute nur der Ausdruck einer tatsächlich vorhandenen Ueberlegenheit der Schwaben. Aber
nach der Pause kamen die Riederwälder mit neuem Elan (von Trainer
Windmann eingeimpft?) aus der Kabine, und diesem Schwung waren die sichtlich
ausgepumpten Ulmer nicht mehr gewachsen. Selbst als der Eintracht-Sturmführer
Schieth in der 62. Minute verletzt ausscheiden mußte und fünf
Minuten später nur noch als Statist auf dem rechten Flügel gehen
konnte, war an dem Enderfolg der Gastgeber nicht mehr zu zweifeln. Dokter,
der etwas zu rundliche Halbstürmer der Eintracht, zeigte seine Qualitäten
als Torschütze. In der 53. Minute schloß er ein Zusammenspiel
mit Krömmelbein erfolgreich ab, und nachdem Heilig — der als
Läufer ein Sonderlob verdient — wenig später den Ausgleich
erzielt hatte, schaffte Dokter mit einer 25-m-Bombe (Strafstoß)
die 3:2-Führung. Pfaff schloß einen Alleingang mit dem vierten
Treffer ab. Noch einmal rückten die Ulmer ihrem Gast auf die Pelle,
als Außenstürmer Gauß nach einem Abwehrfehler Henigs
mit Kopfball auf 3:4 verkürzen konnte. Aber die Eintracht blieb weiter
am Drücker und drei Minuten vor Schluß stellte Pfaff mit einem
verwandelten Elfmeter den Sieg seiner Elf endgültig sicher. (aus
dem 'Sport-Magazin' vom 24.09.1952) |