BC Augsburg - Eintracht Frankfurt |
Oberliga Süd 1952/53 - 4. Spieltag
1:5 (1:1)
Termin: 14.09.1952
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Reinhardt (Stuttgart)
Tore: 1:0 Bachl (16.), 1:1 Müller (18. Eigentor), 1:2 Erich Dziwoki (60.), 1:3 Werner Heilig (64.), 1:4 Hubert Schieth (68.), 1:5 Heinz Kaster (85.)
BC Augsburg | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Das 3:1 warf BCA um „Unser Sturm hat gefährlicher gespielt und die Torchancen entschlossener auszunutzen verstanden. Spielentscheidend dürfte aber unsere stabile Hintermannschaft gewesen sein. Mittelläufer Wloka war doch zweifellos der beste Mann auf dem Platz", meinte lächelnd der „Eintracht"-Spielausschuß-Vorsitzende Balles und vergaß auch nicht, die faire Spielweise des Verlierers zu loben. „Man sieht dies doch selten, denn meist fängt die Heimelf, wenn sie zu verlieren droht, hart und unfair zu kämpfen an." BCA-Präsident Harry Wertheimer war anderer Ansicht: „Bei aller Fairneß — was aber einige Spieler unserer Elf zeigten, grenzte schon an Einsatzmangel. Von unserer Mannschaft bin ich stark enttäuscht. So kann man einen Gegner nicht ausspielen, man muß ihn niederkämpfen. Dem eminenten Einsatz der Abwehr und dem Kampfgeist seiner Stürmer verdankt 'Eintracht' ihren Sieg", meinte Wertheimer. „Dabei waren wir doch bis zur Halbzeit die klar dominierende Elf!" Tatsächlich diktierte der BCA vor der Pause das Spielgeschehen. Die „Eintracht"-Abwehr hatte keinen Mangel an Arbeit und auch die beiden Verbinder mußten viel in der eigenen Spielhälfte aushelfen. So war der 1:1-Pausenstand für die Gäste glücklich. Zwingende Torchancen hatte der Drei-Mann-Sturm nämlich keine herausgearbeitet und den Ausgleich ließen sich die Frankfurter vom BCA-Verteidiger Müller gefallen, der eine Flanke von Pfaff ins eigene Tor schlug. Mit neuen, taktisch richtigen Anweisungen kamen die „Adler-Träger" wieder aus den Kabinen. Man hatte die Harmlosigkeit des übernervösen und unproduktiv spielenden BCA-Sturmes erkannt und plötzlich diktierten die Gäste das Spielgeschehen. Krömmelbein und Heilig eroberten sich das Mittelfeld, wobei Heiligs Energieleistung besonders hervorgehoben zu werden verdient. Kurz nach Dziwokis Führungstor nahm er das Leder in der eigenen Hälfte auf, brauste im Sturmschritt dem BCA-Strafraum zu und setzte, ohne angegriffen zu werden, dem verdatterten Torwart Gitschler aus etwa 10 m das wohl spielentscheidende Tor in den Kasten. Die ohnehin nicht gerade sattelfeste Abwehr des BCA geriet darauf völlig aus dem Häuschen und mußte noch zwei weitere Treffer kassieren. Dabei schoß das fünfte Tor der verletzt auf dem linken Flügel herumhumpelnde Verteidiger Kaster, für den Krömmelbein in die Abwehr beordert worden war. Der BCA-Sturm kam lediglich noch zu einem Lattenschuß
durch Platzer. Das Führungstor war dem besten und einsatzfreudigsten
Augsburger Stürmer — dem Münchner Bachl — auf wunderbare
Vorlage des jungen Biessinger geglückt. Von Bachls Einsatzfreude
hätte man Mittelstürmer Schlump einiges gewünscht, der
schon sehr bald resignierte, als er gegen den famosen Wloka keinen einzigen
Zweikampf gewinnen konnte. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 17.09.1952)
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