Eintracht Frankfurt - SpVgg
Fürth |
Oberliga Süd 1952/53 - 1. Spieltag
4:1 (2:1)
Termin: 24.08.1952
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Köhler (Stuttgart)
Tore: Tore: 1:0 Hubert Schieth (8.), 1:1 Mai (23.), 2:1 Hubert Schieth (31.), 3:1 Erich Ebeling (60.), 4:1Erich Dziwoki (66.)
Eintracht Frankfurt | SpVgg Fürth |
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Trainer | Trainer
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Fürth spielte - Eintracht schoß die Tore So wird Fürth nicht weiterkommen — Schieths Schußkraft und Regie Die 12.000 glaubten in der ersten Halbzeit streckenweise den neuen Südmeister zu sehen, so elegant und gekonnt zogen die ohne Höger und Gottinger (durch Weiß und Helbig gut ersetzt) spielenden Fürther den Ball über den prachtvollen grünen Rasen. Ueber vier, fünf, sechs Mann dehnten sie oft ihre Kombinationen aus, ohne daß die Frankfurter Deckung sich einschalten konnte. Aber die Eintracht-Anhänger merkten bald zu ihrer Erleichterung, daß dieses glanzvolle Spiel nur im Mittelfeld anhielt, daß die so elegant und bezaubernd leicht kombinierenden „Weißhemden" kläglich Schiffbruch, als sie versuchten, das Leder auch vor Henigs Torraum immer von neuem hin- und herzuschieben und damit ins Netz zu bugsieren. Hier bissen sie auf Granit bei der Eintracht-Abwehr, hier scheiterte vor allem Mittelstürmer Schade trotz seiner tausend Tricks an dem unerbittlich deckenden Stopper Wloka. Als die Fürther indes einsahen, daß sie so nicht weiterkamen und ihr Glück mit Weitschüssen versuchten, war es zu spät. So wird die Kleeblatt-Elf wohl auch in dieser Saison in Schönheit sterben — trotz ihrer großen Techniker. Wie anders griff da die Eintracht an! Sie hatte es schwer in der ersten Halbzeit, denn sie mußte gegen einen starken Wind spielen. Und obwohl der Sturm der „Adlerträger" mit dem immer noch viel zu langsamen Dokter und dem zu umständlichen Ebeling alles andere als das Muster einer Fünferreihe war, beunruhigten die Gastgeber mit ihren Angriffsspitzen immer wieder die Fürther Abwehr. Schieth war der Mann, der nach rechts und links ausbrach
und den die Abwehr der „Weißhemden" trotz aller Härten
nie bremsen konnte. So war Schieth auch an allen vier Toren der Frankfurter
maßgeblich beteiligt. Nr. 1 war ein Elfmeter in der 8. Minute (Erhard
hatte Dziwoki zum zweiten Male im Strafraum regelwidrig gelegt) und Nr.
2 resultierte in der 31. Minute aus einer schönen Kombination mit
Pfaff. Beim dritten Treffer vollendete Linksaußen Ebeling und sechs
Minuten später besorgte Dziwoki nach einem 20-m-Bombenschuß
des Mittelstürmers an den Pfosten den Rest. Dazwischen lag in der
23. Minute das 1:1 durch einen Mordsschuß des Fürther Läufers
Mai in das rechte Lattenkreuz. Bedauerlich für die Fürther,
daß sie durch ihre Umständlichkeit im Strafraum nicht nur das
Spiel, sondern durch die Ruppigkeiten einzelner Leute auch die Sympathien
des Publikums verloren. Am meisten tat sich dabei Erhard hervor, der Dziwoki
dreimal hintereinander „umlegte". Als der Eintracht-Rechtsaußen
dann durch eigene Schuld schwer stürzte, zog er sich eine so schmerzhafte
Prellung zu, daß er erst sieben Minuten nach der Pause zurückkehrte.
(aus dem 'Sport-Magazin' vom 27.08.1952) |