Eintracht Frankfurt - Nationalmannschaft Ägypten

Freundschaftsspiel 1952/53

1:4 (1:1)

Termin: 17.08.1952
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Fink (Frankfurt)
Tore: 1:0 Hubert Schieth (29.), 1:1 Elfar (33.), 1:2 Hamza (51.), 1:3 El Hamouly (55.), 1:4 El Hamouly (88.)

Einweihung des Stadions am Riederwald

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Eintracht Frankfurt Nationalmannschaft Ägypten

 


  • Henweda
  • Kabil
  • El Dali
  • Gemie
  • Bastan
  • Hamza
  • Diab
  • Eldizwi
  • El Hamouly
  • Elfar
  • Mickawy

 

Wechsel

Wechsel
Trainer Trainer
  • Edward Jones

Söhne des Nils - beschwingt wie Balletteusen

Weihe des Eintracht-Stadions - Mit Dokter-Dziwoki hat Eintrachts Sturm an Schlagkraft gewonnen - Heiligs 750. Spiel! - Henig mit Versagern

Auf dem herrlichen Rasen der neuen Anlagen waren alle Abteilungen der Eintracht aufmarschiert. Ministerialdirektor Schuster vom hessischen Innenministerium und Oberbürgermeister Dr. Kolb übergaben die neue Arena der Eintracht und deren Vorsitzender Amtsgerichtsrat Dr. Keller sprach den Dank des Vereins aus und gab der Anlage den Namen ,.Sportplatz am Riederwald".

Dann liefen die hell- und dunkelbraunen und schwarzen Aegypter ein, der Hausherr folgte seinem ersten Gast in der neuen Wohnung und rutschte gleich auf dem spiegelglatten Rasenparkett aus. In dieser neuen Wohnung fand sich die Eintracht, wie das oft so geht, offenbar noch nicht gleich zurecht. Ihr Tormann Henig hatte keinen guten Tag. Die Verteidiger ließen sich von den wieselflinken ägyptischen Stürmern oft genug versetzen und Mittelläufer Wloka hatte sehr viel Mühe und nicht immer Erfolg gegen den listenreichen El Hamouly. Zwar sah es zunächst nicht schlecht aus für die Frankfurter „Adlerträger", als Schieth eine schöne Vorlage des technisch und taktisch wohlbeschlagenen, aber noch um einige Pfund zu schweren Dokter dem Gästetormann Henweda aus 20 Metern Entfernung flach ins Netz jagte.

Aber dann war es aus mit der Schnelligkeit. Die Aegypter deckten messerscharf. Meist standen zwei von ihnen einem Eintracht-Mann gegenüber. Die Verteidiger Kabil und El Dali schlugen die Bälle weg, als ob sie glühend heiß wären, wobei es ihnen gar nicht darauf ankam, weit über ein Dutzend Eckbälle zu fabrizieren. Tormann Henweda hielt mit gewaltigem Aufwand geschickt und leicht Bälle, aber alle wurden übertroffen von Bastan, dem riesigen, fast ebenholzschwarzen Mittelläufer, der ein ganz hervorragendes Stopperspiel lieferte. Nächst ihm taten sich die Läufer Gemie und Hamza hervor. Und im Sturm hatte der Halbrechte Eldizwi die Fäden in der Hand, an denen er seine Puppen tanzen ließ. Das Zusammenspiel der Aegypter auf engem Raum lief oft ausgezeichnet. Manchmal allerdings auch etwas zu eng, so daß die Eintracht-Deckung dazwischenfahren konnte.


Ehrung von Werner Heilig
für sein 750. Spiel

Heilig, der sein 750. Spiel für die Eintracht lieferte, und deshalb besonders geehrt wurde, sowie der das Mittelfeld klug beherrschende Krömmelbein, taten was sie konnten. Daß es an diesem Tage nicht reichte um die klare Niederlage zu verhindern, darf man nicht zu ernst nehmen. Auch der Angriff hatte sein gerüttelt Maß an Schuld, weil er es nicht verstand, sich auf das Abwehrspiel der Aegypter einzustellen und immer wieder versuchte, mit den gleichen Methoden durch die Gästeabwehr zu kommen, anstatt es auch einmal mit anderen zu probieren.

Schieth scheint nach seiner langwierigen Verletzung wieder im Kommen zu sein. Wenn Dokter noch einige Pfund heruntertrainiert hat, kann er eine sehr wertvolle Kraft im Eintracht-Sturm werden. Und der ewig wühlende und nie den Kampf scheuende Dziwoki wird in den nächsten Wochen auch unter den Torschützen genannt werden. Pfaff, wie man es von ihm gewohnt ist, mitunter hinreißend mit seinen Einfällen, aber völlig unkonzentriert — ewig schade! Ebeling war schwach. Sein Nachfolger Geier aber nicht viel wirkungsvoller. Alles in allem: das 1:4 ist etwas zu hoch ausgefallen, wenn auch die Aegypter. dank ihrer besseren Mannschaftsleistung schließlich als verdiente Sieger vom Feld gingen. Schiedsrichter Fink (Frankfurt) leitete einwandfrei. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 20.08.1952)

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