Eintracht Frankfurt - Kickers Oxxenbach

Süddeutscher Pokal 1952 - Gruppe 1 - 9. Spiel

2:2 (1:1)

Termin: 28.06.1952 auf dem Sportplatz am Brentanobad
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Otto Tempel (15.), 1:1 Preißendörfer (18.), 1:2 Schreiner (60.), Friedel Reichert (70.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Kickers Oxxenbach


Trainer Trainer

Krömmelbein in Galaform

Am Samstagabend herrschte am Brentanobad tiefer Friede zwischen den beiden Derbypartnern. Keims verkehrter Kopfsprung, der ihn nach einem Zweikampf mit Reichert für kurze Zeit auf die Aschenbahn zwang, und Tempels Hinkefuß gingen auf Versehen zurück. Und doch kam an keiner Stelle Langeweile auf. Wenn sich einmal wirklich nichts mehr begab, dann legte Pfaff ein paar Zauberkunststücke ein oder platzte Geier der Kragen oder basteltem die Kickers eine Kombination mit dem Schnitzmesser oder spielten die Läufer mit den Stürmern und umgekehrt eine ergötzliche Verwechslungskomödie.

Es ereignete sich unter anderem, daß Kudraß am gegnerischen Elfmeterpunkt umherfuhrwerkte, daß Wloka einen Alleingang mit abschließender Meistervorlage unternahm, daß Emberger an der Eintrachteckfahne aufkreuzte - und Keim drei oder vier Schüsse im Dreiminutenabstand auf den Kasten feuerte. Alles war halt a bisserl lockerer und zwangloser als sonst; aber man nutzte die mangelnde Deckung durch den Gegner nicht zum Schlafen aus, sondern zum Hervorholen längst vergessener Feinheiten. Die Kickers führten ihr Teamwork vor und die Eintracht ihre Individualismen. So ging es hin und her und was die Offenbacher durch diese „Arbeitsteilung" an Vorteilen besaßen, das legte die Eintracht an Energie zu, Bevor die Kritik endgültig verstummte, stellte man lediglich fest, daß die Eintracht von ihrem linken Flügel und von Krömmelbein lebte, der einen Außenläufer par excellence hinlegte.

Es paßte gut in den Rahmen, daß man sich auch in die Tore teilte. Dem 1:0 durch Tempel, dessen mißglückte Abschiedsvorstellung in Gelächter endete, folgte prompt das 1:1 durch Preißendörfer, der einen von Henig abgeklatschten Schreinerschuß auflas. Und zehn Minuten nach dem Gewaltschuß Schreiners, der sich diesmal von Preißendörfer bedienen ließ, quetschte sich ein Reichert-Schuß durch die Hände Zimmermanns zum 2:2 unter die Latte. So kamen auf jede Hälfte und jede Mannschaft zwei Tore und blieb alles im schönsten Gleichgewicht. (aus 'Der neue Sport' vom 30.06.1952)

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