Eintracht Frankfurt - FC Schweinfurt 05

Oberliga Süd 1949/50 - 4. Spieltag

1:1 (1:1)

Termin: 09.10.1949 im Waldstadion
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Tischler (Karlsruhe)
Tore: 1:0 Kurt Krömmelbein (34.), 1:1 Meusel (43.)

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Eintracht Frankfurt FC Schweinfurt 05

 


  • Käser
  • Merz
  • Bernard
  • A. Kupfer
  • Kitzinger
  • K. Kupfer
  • M. Kupfer
  • Meusel
  • Gorski
  • Lotz
  • Hippel

 

Trainer Trainer
  • Dr. Kratzsch

Sonderaufgabe glänzend gelöst: Sturmer Gorski beschattete Schieth

Sofort nach dem Anstoß tauchte Schweinfurts Mittelstürmer Gorski im eigenen Strafraum auf. Dort spielte er unmittelbar vor Kitzinger Stopper „Nummer 2". Er hatte die Sonderaufgabe, den Eintracht-Mittelstürmer Schieth zu bewachen. Gorski tat das mit unermüdlicher Konsequenz. Er ging dem Ex-Rödelheimer nicht von der Seite und infolgedessen arbeitete der Schweinfurter Angriff volle 90 Minuten nur mit vier Mann.

Auf diese Weise gelang es den Gästen, den heute auch im Feldspiel überaus aktiven Schieth am erfolgreichen Torschuß zu hindern. Denn wenn Schieth Gorski doch das eine oder andere Mal ausmanövriert hatte, hinkte Kitzinger heran. — Soviel Kraft und Spielkönnen hat ein einzelner Mann nicht, um sich zweier solcher Gegner zu entledigen. Es wäre vielleicht naheliegend gewesen, wenn die Eintracht, nachdem sie die Taktik des Gegners durchschaut hatte, mit Gegenaktionen geantwortet hätte, indem etwa Schieth auf Rechtsaußen beordert worden wäre. Aber dies geschah nicht und trotz allen Eifers und Könnens von Schieth blieb es bei dem einen Treffer, den Krömmelbein wohl durch einen herrlichen 16-m-Schuß ins rechte Torkreuz erzielt hatte, der aber letzten Endes nicht das Ergebnis eines planmäßigen Angriffs, sondern die Folge eines überraschenden Entschlusses war.

Es wurde auf Seiten der Eintracht überhaupt erschreckend wenig durchdacht gespielt. Alles ist auf den Zufall abgestellt, die Bälle werden planlos nach vorne geschlagen. Kudras, der im Mittelfeld eine gewiß hervorragende Arbeitsleistung bot, Heilig und selbst Krömmelbein ließen dennoch viel zu wünschen übrig.

Besser bestellt war es in dieser Hinsicht bei den Schweinfurtern, wenn auch beileibe nicht gut. Aber ein Ander Kupfer gibt immer noch mehr verwendbare Vorlagen an den Angriff. Er, Kitzinger, Bernard, vor allem aber der prächtige Merz waren die Säulen in der Schweinfurter Abwehr. Merz ist heute bestimmt ein Spieler für jede repräsentative Elf des Südens, gleich sicher mit Kopf und Fuß, klar im Abschlag überragend im Stellungsspiel. Der Viermännersturm wurde oft genug gefährlich durch die Schnelligkeit von Meusel und Lotz, vor allem auch durch gutes Flügelspiel des Linksaußen Hippel.

Auch das Schweinfurter Tor entsprang keiner planmäßigen Aktion. Ein überraschender Schuß von Lotz krachte von der Querlatte zurück, Meusel hatte aufgepaßt und zog den Ball geistesgegenwärtig in die Ecke. Die aufregendsten Situationen gab es in den ersten und letzten Minuten: Eine Bombe von Meusel krachte neben den vor Schreck erstarrten Henig an den Pfosten und Käser drehte mit jähem Hochschnellen einen Gewaltschuß, von Kudras nach langem Dribbling in vollem Lauf abgefeuert, über die Latte.

Schiedsrichter Tischler machte seine Sache ausgezeichnet, wenn auch einige unbelehrbare Zuschauer aus beiden Lagern anderer Ansicht waren. Er hatte besonders ein sehr aufmerksames Auge für Foulspiel und ließ sich nichts vormachen. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 12.10.1949)

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