TSV 1860 München - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1948/49 - 11. Spieltag

3:1 (2:0)

Termin: 28.11.1948
Zuschauer: 14.000
Schiedsrichter: Gottfried (Heidelberg)
Tore: 1:0 Thanner (26.), 2:0 Bayerer (37.), 2:1 Heinz Baas (75., Elfmeter), 3:1 Janda (81., Elfmeter)

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TSV 1860 München Eintracht Frankfurt

  • Strauß
  • Pledl
  • Müller
  • Hammerl
  • Bayerer
  • Sommer
  • Warzecha
  • Janda
  • Thanner
  • Fottner
  • Hornauer

 


 

Trainer
  • Max Schäfer
Trainer

 

 

 

60 Minuten zauberte 1860 Kombinations-Fußball

Fast eine Stunde lang spielten die Münchener "Löwen" fürs Auge bestechend. Nur zweimal mußte ihr Torhüter Strauß gefährliche Schüsse meistern, sonst aber rollte Angriff auf Angriff in den Frankfurter Strafraum, ohne daß man den Eindruck hatte, die Münchner spielten etwa mit ganzer Kraft. Fast mühelos stoppten Pledl und Bayerer die Vorstöße des linken Eintracht-Flügels und auch der Ex-Offenbacher Schallmeyer kam an Müller kaum vorbei.

Der recht temperamentlose und langsame Warzecha kam gegen einen Verteidiger wie Bechtold über eine Statistenrolle nie hinaus, aber die anderen vier "Löwen"-Stürmer befanden sich in einer Spiellaune, die genügte, um die nicht ganz sattelfeste Gäste-Abwehr in Verwirrung zu bringen. Kudras war dem manchmal unglaublichen Antritt von Fottner nicht gewachsen. Giller mußte wiederholt zu unerlaubten Mitteln greifen, um Hornauer einigermaßen zu bremsen and Heilig sah sich durch Jandas raumgreifende Aktionen in die Defensive gedrängt. Da war freilich A. Schmidt ein einsamer Turm in der Abwehrschlacht, wenn ihm auch Thanner manches Schnippchen schlug.

Wo aber blieben wieder einmal die Tore? Am laufenden Bande verfehlten Jandas gefürchtete Kopfbälle ihr Ziel. Henig im Eintrachttor bewies mit viel Geschick und Glück, daß er nur mit genau piazierten Schüssen zu schlagen ist - einmal durch Thanner aus abseitsverdächtiger Position und dann durch Bayerers prächtigen Freistoß.

So stand es nach drückender Ueberlegenheit von 1860 erst 2:0 bei Halbzeit, als sich die Münchener Außenläufer eine Schnaufpause genehmigten und die Gäste trotz aller Umständlichkeit und „Breitenarbeit", die durch Bardorfs Halbstürmerrolle noch auffallender wurde, vorübergehend das Kommando übernahmen. Plötzlich schien sogar Gefahr zu drohen. Der bis dahin schon ziemlich unsichere Schiedsrichter verhängte einen Handelfmeter gegen l860, über den sogar die Frankfurter die Köpfe schüttelten, den aber Baas nicht ausließ.

Herr Gottfried aus Heidelberg geriet dann anscheinend ganz außer Rand und Band und sprach nach weiteren Schnitzern auch 1860 einen (von Janda verwandelten) Foul-Elfmeter zu, statt das von Warzecha bereits erzielte Tor anzuerkennen. Der Pfeifenmann hatte es nur der sportlich vorbildlichen Haltung beider Mannschaften zu verdanken, daß er das Spiel trotz allem noch gut über die Distanz brachte. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 01.12.1948)

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