Eintracht Frankfurt - Studentenauswahl

Freundschaftsspiel 1948/49

1:0 (0:0)

Termin: 17.11.1948 auf dem Rosegger-Sportplatz
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Pierroth
Tore: 1:0 Willi Kraus (50.)

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Eintracht Frankfurt Studentenauswahl

 


  • Wießner
  • Hagenacker
  • Lorenzen
  • Neumaier
  • Seemann F.
  • Seemann H.
  • Scheidt
  • Schallmayer
  • Schild
  • Krömmelbein
  • Csakany

 

Trainer Trainer

Eintracht—Studentenauswahl 1:0

Im „Kleinen Haus" der Frankfurter Fußballgemeinde an der Roseggerstraße trat am Buß- und Bettag ein Herold mit Megaphon auf, der die Hiobsbotschaft der Studentenaufstellung verkündete: ohne alle Kanonen. Aber Frankfurt ist bescheiden geworden. Man hörte keinen Protest, keinen Pfiff, dafür aber Beifall für Hagenacker, den rechten Studentenverteidiger aus Braunschweig, dessen Auseinandersetzungen mit Kraus den grauen Tag vergoldeten.

Weiter stellten die 2000 Kenner mit gedämpfter Freude fest, daß bei der Eintracht manches Verlorengeglaubte zur Zeit wieder nach oben strebt. Als Wiesner von 1860 München im Studententor sich kurz nach Wiederbeginn über einen langen Krausroller rollte, der die Torlinie bereits unangefochten passiert hatte, konnte den Platzherren nichts mehr passieren, denn den Studenten fehlte das gegenseitige Verständnis. (aus 'Der neue Sport'' vom 22.11.1948)

 


 

Deutsche Studentenelf probte in Frankfurt

am 17. November 1948.

„Eintracht" siegte knapp 1:0

Zum Buß- und Bettag hatte Harry Read, der Betreuer der Studenten- Länderelf seine Schützlinge nach Frankfurt gerufen. Der bekannten Oberligabesetzung der Eintracht trat folgende Mannschaft. gegenüber;

Wießner
(1860 München)

Hagenacker Lorenzen
(TSV Braunschweig) (Bor. Fulda)

Neumaier Seemann F. Seemann H.
(VfL München) (Spvg. Landshut) (Ulm 46)

Scheidt Schallmayer Schild Krömmelbein Csakany
(Eintr. Frankf.) (Bor. Fulda) (HSV) (Rödelheim) (SV Wiesbaden)

Die Studentenelf, fand sich überraschend gut zusammen und spielte einen der „Eintracht" durchaus ebenbürtigen Fußball. Selbst verwöhnte Fachleute sahen sich angenehm enttäuscht und konnten sich davon überzeugen, daß das Erbe der Schädler, Hack, Hoffmann in guten Händen liegt und hier hoffnungsvolle Ansätze für eine Länderelf vorhanden sind. Jedenfalls darf man den in Aussicht stehenden internationalen Begegnungen mit Freude (und Optimismus) entgegensehen.

Die 90 Minuten verliefen sehr flott, und man war beiderseits auf „Schönheitsfußball" bedacht, ohne jedoch fairen, körperlichen Einsatz missen zu lassen. (Eine dankbare, Feststellung auf den Rängen gegenüber der rauheren Gangart bei Punktekämpfen). Aus der Hintermannschaft ragte besonders der niedersächsische Auswahlspieler Hagenacker hervor, der "Eintrachts" scharfe Waffe, den linken Flügel zur Erfolglosigkeit verurteilte und mit seinen Rückziehern und Scherenschlagen a la Sesta eine Fußball-Delikatesse bot. Die Läuferreihe (von der Uni München) überzeugte in Abwehr und Aufbau. Csakany und Scheidt stellten sich allzu bereitwillig in die Obhut ihrer Verteidiger, dagegen war der Innensturm stets gefährlich. Schallmayer ist immer noch alte Güte, doch vergab er den Führungstreffer, als er nach blitzschneller Kombination vor Henig stand und ins Aus schoß. Schild verrrät die HSV-Schule. Erst in der zweiten Hälfte stand er bei Adam Schmidt unter guter Bewachung. Für den .„Ernstfall" stehen im Sturm noch Herbolsheimer und Lauxmann bereit, so daß für Harry Read und Trainer Hollstein die Frage der Fünferreihe gelöst sein dürfte.

Den Treffer für die Eintracht besorgte Kraus in typischer Art, Schiedsrichter Pierroth hatte leichtes Amt.


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