SV Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt

Oberliga Süd 1946/47 - 9. Spieltag

2:0 (1:0)

Termin: 24.11.1946
Zuschauer: 8.500
Schiedsrichter: Johann Weiß (München)
Tore: 1:0 Lipponer (30.), 2:0 Fanz (80., Elfmeter)

 

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SV Waldhof Mannheim Eintracht Frankfurt

  • Vetter
  • Konrad
  • Hans Maier
  • Schall
  • Krämer
  • Meier
  • Herbold
  • Fanz
  • Lipponer
  • Rube
  • Siegel

 


 

Trainer

  • Herbert Pahlke
Trainer

 

Eintracht in Waldhof

R Nach dem schweren Kampf in Offenbach steht der Mannschaft der Frankfurter Eintracht bei SV Waldhot eine neue schwierige Aufgabe bevor. Die Mannheimer haben in ihren bisherigen Spielen ziemlich enttäuscht und wollen nun den verlorenen Boden wieder gutmachen. Wenn aber die Hintermannschaft der Frankfurter in ihrer „Offenbacher Form" spielt und der von Adam Schmidt geleitete Sturm bei allem spielerischen Können etwas mehr Schußkraft zeigt als in letzter Zeit, dürfte ein doppelter Punktgewinn leicht möglich sein. Eintracht hofft, die gleiche Elf einsetzen zu können, wie am vergangenen Sonntag in Offenbach. Als Ersatzleute machen Muth und der wieder genesene Kolb die Reise mit. ('Frankfurter Neue Presse' vom 22.11.1946)

 

 


 

 

Die Eintracht beim SV Waldhof

Am schwersten von den Mainvereinen hat es auch an diesem Sonntag die Eintracht, die den SV Waldhof aufsucht. Die Waldhöfer in ihrer Heimat zu bezwingen, ist ein Kunststück, das die Eintracht als einzige neben dem VfB Stuttgart vor Jahresfrist fertigbrachte. Die Waldhöfer sind in diesem Jahr nicht besser, die Eintracht nicht schlechter geworden — im Gegenteil! Und so hoffen ihre Anhänger auf einen Sieg. Das wird allerdings auch davon abhängen, wieweit die am letzten Sonntag Verletzten (Liesem, Gärtner, Wirsching, Ricker) wieder spielfähig sein werden. Wenn alles klappt, sollen wieder Ricker; Bechtold, Liesem; Schädler, Gärtner, Schmidt; Heilig, Wirsching, Kraus. Schmitt, Szakany spielen. ('Frankfurter Rundschau' vom 23.11.1946)

 

 


 

 

Waldhof-Sieg über die Eintracht

Ko MANNHEIM, 24. November (Eig. Bericht). — Eintracht, die zu dem schweren Gang nach Mannheim mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft antreten mußte, wurde vor 10000 Zuschauern nach einem schönen schnellen Treffen mit 2:0 Toren geschlagen.

Die Waldhöfer hatten erstmals wieder ihren ausgezeichnetem Mittelstürmer Lipponer zur Verfügung, der dann auch der Angriffsreihe der Badenser den nötigen Schwung verlieh. Dieser Angriff brachte die gute Hintermannschaft der Eintracht immer wieder arg in Bedrängnis. Wie schon am Vorsonntag in Offenbach, so konnte auch diesmal der Frankfurter Sturm nicht befriedigen. Die beiden Außenstürmer Heilig und Czakany kamen gegen die stabile Verteidigung der Waldhöfer nur selten zum Zuge und der Innensturm, in dem man den verletzten Wirsching sehr vermißte, verstand nicht die gegebenen Chancen zu verwerten und zum Erfolg zu kommen.

Das Spiel begann mit einer klaren Überlegenheit der Frankfurter, doch konnte der Waldhöfer Schlußmann Vetter mehrmals durch feine Paraden sein Können unter Beweis stellen. Im Anschluß an einen rasch vorgetragenen Angriff gingen die Platzbesitzer durch Lipponer in Führung. Fast dauernd in die Verteidigung gedrängt, mußten sich die Riederwälder auf Einzelangriffe beschränken, die aber ohne den gewünschten Erfolg blieben. Als Adolf Schmitt durch unnötig hartes Spiel in der zweiten Spielhälfte einen Elfmeter verursachte, den Fanz unhaltbar verwandelte, stürmten die Frankfurter (mit Gärtner im Sturm) gegen das Mannheimer Tor, ohne jedoch an dem Ergebnis ein Aenderung erzielen zu können. ('Frankfurter Neue Presse' vom 25.11.1946)

 

 


 

 

Ohne Wirsching und Ricker

Ohne Wirsching und Ricker mußte die Eintracht das schwere Spiel beim SV Waldhof bestreiten. Damit war die Hauptursache gegeben, warum beide Punkte auf dem Sandplatz in Waldhof blieben. Die erste Viertelstunde ging noch klar an die Frankfurter: ein scharfer Strafstoß von Adam Schmitt zischte knapp über die Latte, dann vergab Kraus eine klare Chance. Die Waldhöfer, die mit dem aus Mainz zurückgekehrten Lipponer antraten, kamen auf und ließen den Rest der Halbzeit über ihre Angriffswellen gegen das Frankfurter Tor anbranden. Hausse für Mannheim: seine Eckenquote stieg steil in die Höhe. Im Anschluß an die vierte Ecke war es geschehen, Lipponer erwischte den Ball, Fischer war machtlos. Doch nach Pause riß sich die Eintracht zusammen, Muth und Heilig hatten getauscht, der Sturm brachte die Mannheimer Verteidigung oft in Nöte. Leider war Szakany ein Ausfall, und Kraus hatte die Schußstiefel vergessen. Deshalb nutzte er seine zweite große Chance gleichfalls nicht aus. Trotz allem Fleiß von Adam Schmitt und Heilig blieb das Mannheimer Tor rein. Auf der anderen Seite erzielte Waldhof durch eine zweifelhafte Elfmeterentscheidung ein zweites Tor; Fanz war der Vollstrecker. Bei der Eintracht waren Adam Schmitt, Heilig und Fischer die Besten; Wirsching fehlte an allen Ecken. —el ('Frankfurter Rundschau' vom 26.11.1946)

 

 


 

 

Endlich findet Waldhofs Sturm das Tor

Eintracht Frankfurt erliegt in Mannheim dem Kombinations-Gewirr 0:2 und fällt zurück

Endlich glückte dem Waldhofer Sturm der schon längst fällig gewesene Sieg. Lipponer, der seinen Verein verlassen hatte, kehrte von Mainz wieder zurück und überraschte als Mittelstürmer mit seiner Schnelligkeit. Der Eintrachtsturm zeigte in der ersten Viertelstunde eine kleine Ueberlegenheit, wobei Adam Schmidt, der gefährliche Halblinke, hervorragte. Er schoß u. a. einen Strafstoß, der von Vetter wunderbar gehalten wurde. Vetters Abstoß, der von Lipponer sofort aufgenommen, verfehlte in einem rasanten Alleingang knapp das Eintrachtstor.

Waldhof war zu Beginn in der Verteidigung etwas schwach. Herbold war heute als Rechtsaußen in seinem Element; dies ist der gegebene Platz für ihn. Hans Mayer arbeitete als linker Läufer in schöner Manier. Er war der beste Spieler an diesem Sonntag. Flink und schnell gab er seine Vorlagen an den Sturm. Einer seiner Paßbälle lief zu Herbold und, mit dessen Vorlage gelang es Lipponer zum ersten Tor einzuschießen. Im Eiltempo ging es weiter vor das Eintrachttor, doch der Halblinke Rube verpaßte schöne Torgelegenheiten. In der Frankfurter Läuferreihe stand überdies der Frankfurter Adolf Schmidt wie eine Mauer und auch Liesem als Verteidiger erwies sich als ein Bollwerk in der Abwehr. Der Frankfurter Sturm gab nun dem in guter Verfassung befindlichen Vetter, oftmals Gelegenheit, sein Können zu zeigen.

In der zweiten Spielhälfte kam Waldhol bald in rasche Fahrt. Das Spielgeschehen spielte sich jetzt meist in der Frankfurter Hälfte ab. Herbold, Siegel und Fanz vergaben in kurzer Folge schöne Bälle, Ricker im Eintrachttor bekam laufend Arbeit. Wieder war es Lipponer, der wiederholt durch die Läuferreihe und Deckung vordrang. Im Strafraum wurde Siegel schließlich unfair gelegt, den Elfmeter verwandelte der blonde Spezialist Fanz unhaltbar zum 2:0. Noch 10 Minuten liefen die Waldhofer Angriffe gegen das Frankfurter Tor, ohne zu einem weiteren Erfolg zu kommen. (aus dem 'Sport' vom 27.11.1946)

 

 


 

 


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