Rot-Weiss Frankfurt - Eintracht
Frankfurt |
Großhessischer Pokal 1946/47 - Finale
2:3 (1:2)
Termin: 22.09.1946 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Rudolf Motsch, 0:2 Georg Muth, 1:2 Trapp, 1:3 Rudolf Motsch, 2:3 Herbert Hammer
Rot-Weiss Frankfurt | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Eintracht gewann das Pokal-Endspiel 3:2 Rot-Weiß nach einem schönen, fairen und spannenden Kampf nur knapp geschlagen Beim Fußball-Endspiel am Bornheimer Hang war Sonntag richtige Pokalstimmung. Als die beiden Frankfurter Mannschaften Eintracht und Rot-Weiß, die sich bis ins Final durchgekämpft hatten, am späten Nachmittag aufs Spielfeld liefen, war der Beifall der 12.000 Zuschauer gleichzeitig ein Dank für die bisherigen Leistungen der Endspielgegner. Und erfreulich wurde dieser Kampf, trotz aller Härte, vorbildlich fair und reibungslos durchgeführt: bis zur Schlußminute spannend, mitreißend, ja, es war eines der schönsten Spiele, die wir in letzter Zeit in Frankfurt zu sehen bekamen. Und ein würdiger Abschluß des ersten großhessischen Pokalwettbewerbes nach dem Kriege. Eintracht hat den Pokal gewonnen, verdient gewonnen. Die Adlerträger waren zeitweise in einer prachtvollen Spiellaune. Rot-Weiß zeigte aber in diesem Treffen nicht allein ihre kämpferischen, sondern auch ihre spielerischen Qualitäten, sie lieferten dem Oberligaverein wirklich einen großen Kampf. Fritz Walter, der bekannte deutsche Nationalspieler aus Kaiserslautern, der neben mir saß und gespannt das Spielgeschehen verfolgte, hat mit seinem Tip 3:2 für Eintracht recht behalten. Er lobte die Leistungen beider Mannschaften. Wie das Spiel verlief ... Etwas nervös begannen beide Mannschaften den Kampf, zu hoch und ungenau wurde zugespielt. Doch fand sich die Eintracht, durch ihren Außenläufer gut ins Spiel gebracht, schneller und zeigte die ersten zügigen Aktionen. Die große Chance aber war bei den Rot-Weißen, wo Scheuermann wenige Meter vorm Tor hoch drüber weg schoß. Glücklicher war der Eintrachtmittelstürmer Motsch; sein Schuß, der vom rechten Pfosten ins Netz sprang, ergab den Führungstreffer. Die Bockenheimer Hintermannschaft gerät etwas aus dem Konzept und war sehr unsicher. Der aufmerksame Rechtsaußen Muth erfaßte so eine Situation und nützte sie zum zweiten Tor aus. Erst allmählich fand sich Rot-Weiß in genauerem Zuspiel und drängte gegen das Eintrachttor. Wenige Minuten vor der Pause gelang dann auch Trapp durch einen fein in die obere Ecke gezirkelten Strafstoß der Anschlußtreffer. Nach dem Wechsel war es Hammer, der die große
Ausgleichschance vergab. Im weiteren Verlauf zeigte das Spiel nun eine
Reihe schöner und spannender Momente in blitzschnellem Wechsel auf
beiden Seiten. Adam Schmidt verfehlte eine sichere Sache, aber Motsch
schoß nach einer schönen Vorlage Wirschings ein herrliches
Tor. Die Rot-Weißen gaben sich noch nicht geschlagen. Als Wirth
sehr gut durchlegte, erzielte Hammer das zweite Tor der Bockenheimer.
('Frankfurter Neue Presse' vom 23.09.1946) |