Frankfurter Auswahl - Auswahl Niederrhein

Freundschaftsspiel 1946/47

1:4 (0:3)

Termin: 01.09.1946 im Stadion
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Dehrn (Karlsruhe)
Tore: 0:1 Wasko (8.), 0:2 Doktor (Elfmeter), 0:3 Kamp (30.), 1:3 Schuchardt (60.), 1:4 Kamp

 

>> Spielbericht <<

Frankfurter Auswahl Auswahl Niederrhein

 


  • Weidemann (Schwarzweiß Essen)
  • Beusing (Oberhausen)
  • Ketzer (Turu Düsseldorf)
  • Nowak (Tus. Hel. Essen)
  • Fandel (Oberhausen)
  • Steigleder (Turu Düsseldorf)
  • Doktor (Tus. Hel. Essen)
  • Wasko (Oberh.)
  • Kamp (Oberh.)
  • Fink (Eintr. Düsseldorf)
  • Behlen (Eintr. Düsseldorf)

 

Trainer
Trainer

 

Und wieder Großkampftag im Stadion

Erstes Repräsentativspiel der Mannschaft von Hessen — Gegen westdeutsche Auswahl

PG Nach den glänzend verlaufenen deutschen Meisterschaften der Leichtathleten, die noch frisch in Erinnerung sind, steigt am Sonntag im Stadion abermals eine große Sportveranstaltung. Diesmal sind es die Fußballer, die in einem besonderen Spiel dafür sorgen wollen, daß Frankfurt immer mehr zu einer Sporthochburg wird.

Es ist das erste Mal. daß wieder eine hessische Mannschaft repräsentativ auf den Plan tritt, und die Erwartungen. die man gerade in diese erste Veranstaltung setzt, sind daher auch sehr hoch. Vorerst kann noch die Fachgruppe Fußhall im Landessportverband auf bewährte Spieler der drei Oberligavereine zurückgreifen, aber mit der Zeit werden auch talentierte Kräfte aus den anderen Ligen und Klassen, aus allen Bezirken und Kreisen hinzugezogen werden müssen, um in so großen Kämpfen eine spielstarke Mannschaft einsetzen zu können.

Wenn wir aber die Elf betrachten, die am Sonntag aufgestellt wird, so glauben wir doch, daß diese Kombination. von der einige Stammspieler kürzlich in Düsseldorf und in Oberhausen erfolgreich waren, auch für das Spiel im Stadion unser Vertrauen haben dürfen.

Der Fachausschuß hat folgende Mannschaft für Groß-Hessen aufgestellt:

Im Tor: Patzl (Offenbacher Kickers);
Verteidigung: Nold (FSV), Bechthold (Eintracht);
Läufer: Parchon (Eintracht), Emberger (Offenbacher Kickers), Ad. Schmidt (Eintracht);
Angriff: H. Schmidt (FSV), Wirsching (Eintracht), Schuchardt (FSV), Schädler (Eintracht), Heilig (Eintracht). Ersatz Gärtner (Eintracht), Zimmer (Kassel).

Die westdeutsche Auswahl, die hauptsächlich aus Spielern von Nieder- und Mittelrhein zusammengesetzt ist, ist noch nicht endgültig aufgestellt, da die Spieler aus Köln erst nominiert werden. Es ist damit zu rechnen. daß Jürissen oder Tureck im Tor stehen werden. Gemeldet wurden weiter Janes und Bensing für die Verteidigung, während in der Läuferreihe wohl Steigleder. Stemmer und Fink eingesetzt werden. Im Sturm kommen so gute Könner wie Hohmann. Piccartz, Hetzel, Gehlen, Siebrese und Dorneberg nach Frankfurt.

Ueber Paul Janes, der zwar nicht mehr der Jüngste ist, braucht nicht viel gesagt zu werden, er ist der Rekordspieler der deutschen Nationalmannschaft. Tureck und Hetzel waren bei den Spielen gegen Süddeutschland in der westdeutschen Elf, sechs weitere Spieler bewährten sich bereits in repräsentativen Kämpfen.

Das Treffen am Sonntag im Frankfurter Stadion dürfte wieder von jener Atmosphäre umgeben sein, die großen Kämpfen eigen ist. An den 22 Auserwählten auf dem Rasen liegt es, daß dieses Spiel auch ein "großes Spiel" wird, mit Höhepunkten, die es weit über die sonstigen Begegnungen hinausheben. (aus der 'Frankfurter Neue Presse' vom 29.08.1946)

 

 


 

 

Die Elf vom Niederrhein gewann 4:1

Eine schwache Frankfurter Auswahl geriet in das verwirrende Kreiselspiel der Westdeutschen

BM Die Zuschauer, etwa 10.000, die zum Spiel der groß-hessischen .Auswahlmannschaft gegen die Elf des Niederrheins ins Stadion gekommen waren, hatten sich von dem Kampf und nicht zuletzt von der einheimischen Vertretung wahrlich mehr versprochen. Aber nicht nur der Auftakt, sondern auch der Verlauf der Begegnung war keineswegs befriedigend. In der hessischen Mannschaft, die bis auf den Torhüter nur aus den Frankfurter Spielern von Eintracht und FSV bestand, waren einige Spieler sogar eingesetzt, die in ihrer Vereinself nicht einmal zur ersten Garnitur zählten..

Durch den regennassen Boden brauchten beide Mannschaften eine Zeit, bis der Ball richtig lief. Jedoch waren die Westdeutschen weit schneller da als die Einheimischen und kamen, nachdem Schuchhardt knapp vorbeigeschossen hatte, durch einen Nachschuß ihres Halbrechten Wasko in der 8. Minute bereits zum Führungstor. Wenig später gab es eine mehr als zweifelhafte Elfmeterentscheidung gegen Hessen, wie sich auch die sonstigen Entscheidungen des Schiedsrichters Dehrn (Karlsruhe) für die hessische Vertretung sehr nachteilig auswirkten. Der Elfmeter ergab durch Doktor das 2:0. Die Ueberlegenheit der Gäste hielt weiter an und wurde nur gelegentlich durch Vorstöße von Frankfurt unterbrochen. Nach einer halben Stunde war das Spiel mit einem blitzschnellen Schuß des westdeutschen Mittelstürmers Kamp nach krassem Fehler der einheimischen Deckung bereits entschieden, zumal der Schiedsrichter einem Treffer von Adam Schmidt kurz darauf die Anerkennung versagte.

Nach der Pause flaute das Spiel merklich ab und Hessen kam etwas mehr zur Geltung. Aber lediglich Schuchardt konnte nach einer Viertelstunde aus einem Flachschuß von Schmidt die Gästeabwehr überwinden. Alle weiteren Chancen wurden infolge der Unentschlossenheit und Langsamkeit der Stürmer ausgelassen, und zum Schluß kamen noch einmal die Leute vom Niederrhein zum Zug. Ihr viertes Tor von Kamp war allerdings aus ziemlich klarer Abseitsstellung erzielt.

Die Mannschaften spielten in folgender Aufstellung:

Hessen: Zimmer; Bechhold, Liesem; Farschen, Gärtner, Budecker; H. Schmidt, A. Schmidt, Schuchhard, Schädler, Henkel.

Niederrhein: Weidemann (Schwarzweiß Essen); Beusing (Oberhausen), Ketzer (Turu Düsseldorf); Nowak (Tus. Hel. Essen), Fandel (Oberhausen), Steigleder (Turu Düsseldorf); Doktor (Tus. Hel. Essen), Wasko (Oberh.), Kamp (Oberh.), Fink (Eintr. Düsseldorf), Behlen (Eintr. Düsseldorf).

Die niederrheinische Mannschaft bot eine geschlossene Mannschaftsleistung. Die Spieler waren durchweg viel schneller am Ball als die Frankfurter und brachten die Gastgeber durch ihre oft verwirrende Dreieckkombination, die an Schalker Schule erinnerte, ins Hintertreffen. In der Frankfurter Elf fehlte der richtige Schwung. Der Sieg der Westdeutschen war verdient. (aus der 'Frankfurter Neue Presse' vom 02.09.1946)


>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg