Eintracht Frankfurt - SpVgg Fürth

Oberliga Süd 1945/46 - 24. Spieltag

5:2 (4:0)

Termin: 05.05.1946
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter: Eberle (Stuttgart)
Tore: 1:0 Emil Arheilger (29.), 2:0 Emil Arheilger, 3:0 Emil Arheilger (35.), 4:0 Zollhöfer (Eigentor), 4:1 Sychla, 4:2 Erk, 5:2 Adolf Schmidt

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt SpVgg Fürth

 


  • Heckel
  • Pfeiffer
  • Pröll
  • Roth
  • Zollhöfer
  • Jäckel
  • Sychla
  • Vorläufer
  • Spitz
  • Markowitsch
  • Erk

 

Trainer Trainer
  • Hans Hagen

 

In 15 Minuten 4:0!

Schwache Fürther erste Halbzeit sichert vorzeitig hohen 5:2-Eintracht-Sieg

Bei allen Fürther Verbandsspielen lag der Gegner zur Pause meist mit zwei Toren vorne. Doch in Frankfurt genügten der Eintracht hat 15 Minuten, um von der 30. Minute ab einen Pausenstand von 4:0 zu erreichen. Arheilger (3) und ein Zollhöfer-Eigentor schufen den hohen Rückstand. Die Eintracht war zu dieser Zeit spielerisch weit überlegen. Besonders Adam Schmidt, als ideenreicher Mittelstürmer, und Heilig, mit rasanten Flankenläufen, fanden bei Fürths Hintermannschaft nicht die nötige Gegenwirkung. Kurz nach dem Wechsel verkürzten Sychla [...] und Erk auf 4:2, bis Adolf Schmidt mit einem Weitschuß den Endstand herstellte. Spitz, Roth (zweite Halbzeit) und Zollhöfer (machte aber entscheidende Abwehrfehler) waren noch die Besten in der Fürther Elf. (aus den 'Nürnberger Nachrichten' vom 08.05.1946)

 

 


 

 

Die seltsamen Tore

Die Tore zählen; wie sie fallen, ist nicht entscheidend. Von den sieben Toren an der Roseggerstraße waren vier recht sonderbar. Ein Eigentor des leicht bedrängten Fürther Mittelläufers Zollhöfer für die Eintracht, eine unmögliche Ballrückgabe Kolbs, die Sichler für Fürth einlenkte, Rickers falsch berechnetes Herauslaufen, das dem Linksaußen Erk das zweite Gegentor ermöglichte, und schließlich eine weite Vorlage von Adolf Schmidt, die sich unbesehen ins Fürther Tor schlängelte.

So blieben nach Adam Riese noch drei schöne Tore, es waren die ersten drei, ein famoser "hat trick" Arheilgers von der 29. bis zur 35. Minute. Beim ersten hatte Adam Schmitt, der an diesem Tag wieder der großartige Ballverteiler war, dem ganz freigelassenen Arheilger zugespielt; das zweite Tor ein Eckball Heiligs, von Kraus zu Arheilger weitergeköpft und von dessen Scheitel wunderbar eingelenkt, und das dritte wieder eine Vorlage A. Schmitts, die Arheilger überlegt über den Tormann hinweg einhob.

Das Spiel war, obgleich vom Wind beeinflußt, zeitweise prima. Am Anfang hatte die Eintracht schon klare Vorteile, der Fürther Strafraum war oft überfüllt wie die 23 am Sonntagnachmittag, und es fehlten nur die beherzten Schüsse. Adam Schmitt zeigte moderne "Raumkunst" und Maßarbeit in Vollendung, und das regte auch schließlich in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit den Eintracht-Angriff an, sich erkenntlich zu zeigen. In der zweiten Halbzeit, wie so oft schon, ließ die Eintracht nach, man sah zwar noch hie und da gute Verteidigerschläge, vor allem die prachtvollen Abschläge Liesems, überlegte Läuferarbeit. Aber die Fürther wurden munter, ihre Außen waren schnell, der eifrige Halbrechte Vorläufer machte seinem Namen Ehre. Es hatte dies zwar mit der alten Fürther Schule nichts zu tun. Vielleicht mehr mit den bayrischen Kalorien? (aus der 'Frankfurter Rundschau' vom 07.05.1946)

 

 


 

 

Die "Kleeblätter" hatten kein Glück

Eintracht schlug Spielvereinigung Fürth 5:2

R FRANKFURT. 5. Mai (Eig. Ber.) - Der "grimmige Hagen", einst Fürths großer Verteidiger, befand sich am Sonntag unter den 7000 Zuschauern an der Roseggerstraße und war über die Niederlage seiner Mannschaft sehr ungehalten. Es klappte bei den Kleeblättlern wieder einmal nicht, und auch die zweite Halbzeit, in der die Fürther stärker aus sich herausgingen, konnte eine Wendung des Spieles nicht mehr herbeiführen, denn da lagen die Gäste bereits mit vier Toren aussichtslos geschlagen zurück. Arheilger am rechten Flügel der Eintracht konnte in dieser Saison zum zweiten Mal drei Tore in einem Spiel erzielen.

Gleich zu Beginn häuften sich die Chancen vor dem Fürther Tor, ohne zunächst zu Toren zu führen. Immerhin - es wurde geschossen. Nachdem die Stürmer, vor allem der verletzte Schädler, die besten Vorlagen von Adam Schmitt ausgelassen hatten, brach Arheilger der Bann mit einem Abseitstor. Dies war wohl die einzige schwache Entscheidung des sehr guten Schiedsrichters Eberle aus Stuttgart. Ein schöner Kopfball des gleichen Spielers ergab ein 2:0, und wiederum wenige Minuten später glückte Arheilger das dritte Tor. In dieser Spielphase kam die fair spielende Fürther Elf ins Wanken, was durch ein Selbsttor des linken Verteidigers Bröll unterstrichen wurde. Mit 4:0 ging es somit in die zweite Halbzeit, die eine Schwächeperiode der Eintracht brachte. Das Spiel wurde ausgeglichener und brachte die Kleeblättler auf 4:2 durch schlechte Ballrückgabe und unsicheres Herauslaufen des sonst ausgezeichneten Torhüters Ricker heran. Dem zu wenig eingesetzten Rechtsaußen Kraus blieb es gegen Schluß vorbehalten, eine Heilig-Flanke (von halblinks aus) unhaltbar mit dem Kopf einzulenken. Eintracht spielte zum ersten Male wieder mit Lindemann als Mittelläufer. (aus 'Frankfurter Neue Presse' vom 06.05.1946)

 

 


 

 

 

 

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