Eintracht Frankfurt - Stadtauswahl Kassel

Freundschaftsspiel 1945/46

4:0 (3:0)

Termin: 28.10.1945
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter:
Tore: Karl Röll, Adolf Schmidt, Karl Henkel (2)

 

Doppelveranstaltung an der Roseggerstraße; auch noch FSV - FC Bamberg 0:0

 

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Eintracht Frankfurt Stadtauswahl Kassel

 


 

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Generalprobe in Frankfurt

Die Oberliga vor dem Start zur Süddeutschen Meisterschaft

16 Mannschaften der neu gebildeten Oberliga nehmen am 4. November den Kampf um die süddeutsche Fußball-Meisterschaft auf, ein Vorgang, der den rheinhessischen Sport interessiert, weil er daraus Lehren für den eigenen Wiederaufbau gewinnen will.

Wenn die Eintracht-Stürmer schießen könnten ...

Ja dann wäre die Kasseler Stadtmannschaft, die an diesem lichten Spätherbsttag Trainingspartner der Eintracht war, gewiss nicht mit dem mehr als gnädigen 0:4 (0:3) davongekommen. Die junge, erstaunlich bewegliche Eintracht-Mannschaft weiß mit dem Ball umzugehen, sie zeigt sich darin alten Riederwald-Traditionen würdig. In der Technik und in Sinn für zielstrebiges Zusammenspiel ist sie den Münchener Oberliga-Mannschaften, die ich noch in den letzten Wochen spielen sah, durchaus ebenbürtig. Hermann Lindemann, Mittelläufer, Kapitän und Trainer der Mannschaft, hat auch für den Atem gesorgt, der 90 bewegte Minuten ohne Luftnot überstehen lässt. (Das bessere Stehvermögen hatte die Eintracht bereits vor einigen Wochen zu einem 3:1-Sieg über den Fußballsportverein geführt.) Die Mannschaft wäre selbst im erlauchten Kreise der Oberliga zukunftsträchtig, könnten ihre Stürmer schießen. Diese Stürmer sind zwar durchweg Leichtgewichte, doch ist damit das Ausbleiben kraftvoller, entschlossener Schüsse auf das Tor nicht erklärt. Eher könnte man eine gewisse Wuseligkeit und die aus der Riederwald-Vergangenheit vererbte Verspieltheit verantwortlich machen. Röll, Adolf Schmidt und Henkel (zwei) trugen zwar den Ball viermal in das Tor der Kasseler Mannschaft, doch hätte die Ausbeute an Toren gut und gerne doppelt so hoch sein können, denn des Gegners kräftige Mannschaft widmete sich dem Spiel zwar mit lobenswertem Eifer, war aber sonst nicht fähig, der wahrhaft souveränen Überlegenheit der Frankfurter zu widerstehen.

 

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