„Kurhessen Nassau beginnt die Serie der neuen Punktespiele am 1. Oktober. VfL 1860 Marburg und der Gaumeister Borussia Fulda sollen aus verkehrstechnischen Gründen an den Meisterschaftsspielen in Hessen-Nassau teilnehmen. An ihrer Stelle werden sich zu den Kasseler Mannschaften vermutlich Tuspo Weimar, Rb Kassel und Blaugelb Fritzlar gesellen.

('kicker-Fußball' vom 29.08.1944)

 

 


 

 

Fünfzig Bewerber in neun Gruppen

Wie Hessen-Nassaus Fußballvereine spielen

Für die Fußballmeisterschaft Hessen-Nassaus sind nun die Spielgruppen eingeteilt worden. Es spielen, in einer Leistungsgruppe zusammengefaßt, 50 Mannschaften um den Titel. Sie wurden in neun Gruppen aufgeteilt, von denen sich drei um Frankfurt und je eine um Mainz (einschließlich Rüsselsheim), Wiesbaden, Offenbach, Hanau, Gießen/Marburg und Darmstadt/Worms gruppieren. Damit sind die Punktekämpfe eigentlich erstmals zu einer Angelegenheit des ganzen Gaugebiets geworden. Durch die Teilnahme des kurhessischen Pokalsiegers VfL 1860 Marburg und Viktoria Aschaffenburg vom Gau Main-franken ist der Rahmen sogar noch erweitert worden.

Die früheren Gauklassenvereine sind gleichmäßig auf die neun Spielgruppen verteilt. Man kann sie nicht ohne weiteres als Favoriten bezeichnen, denn die Kriegsverhältnisse haben da und dort die Kräfte verschoben.

Die Spiele sollen am 1. Oktober beginnen, doch bestehen keine Bedenken gegen eine frühere Aufnahme. Es werden zunächst in doppelter Runde die neun Gruppensieger ausgespielt. Ueber den Fortgang der Meisterschaft ist noch nicht entschieden.

Die Gruppeneinteilung

Staffel 1 (Hanau): Hanau 93, 1860 Hanau, RSG Hanau, SV Ravolzhausen, Viktoria Aschaffenburg.

Staffel 2 (Offenbach): Kickers Offenbach, VfB Offenbach, BV Dietesheim/Mühlheim, Germania Oberroden, Gehörl.-SV Frankfurt, Ostend 07 Frankfurt.

Staffel 3 (Frankfurt): Eintracht Frankfurt, Olympia Frankfurt, VDM Heddernheim, Viktoria Eckenheim, Spvgg Neu-Isenburg, Reichsbahn Friedberg.

Staffel 4 (Frankfurt): FSV Frankfurt, VfL Rödelheim, Sportfreunde Frankfurt, Griesheim 02, Höchst 01, SG Sindlingen-Hattersheim-Zeilsheim.

Staffel 5 (Frankfurt): RSG Rot-Weiß Frankfurt. Olympia Frankfurt, Germania Schwanheim, Germania 94 Frankfurt, Viktoria Kelsterbach.

Stoffel 6 (Gießen-Marburg): LSV Gießen, VfL 1860 Marburg. TuS Butzbach, SG Büdingen, SV Frohnhausen.

Staffel 7 (Mainz): LSV Mainz, Mainz 05, SpV Mainz-Weisenau, SG-BSG Opel Rüsselsheim, TV 1817 Mainz, SV Kostheim.

Staffel 8 (Wiesbaden): KSG Wiesbaden, Biebrich 02, SV Schierstein, Reichsbahn Wiesbaden, SpVg Eltville.

Staffel 9 (Darmstadt-Worms): Wormatia Worms, VfR Bürstadt, FSV Biblis, LSV Biblis, SV 98 Darmstadt, GfL Darmstadt.

('Frankfurter Anzeiger' vom 08.09.1944)

 

 


 

 

In vielen deutschen Gauen wurde die oberste Klasse erweitert und in mehrere Spielgruppen aufgeteilt, um Reisen zu sparen und den Bahnverkehr zu entlasten. Am weitesten ging Hessen-Nassau, wo alle spielebereiten Mannschaften in einer Leistungsgruppe spielen, die in acht Staffeln geteilt ist. Nur wenige Gaue können ihre Meisterschaft noch in einer obersten Klasse durchführen, das sind: Hamburg, Schleswig-Holstein, Westfalen, Niederrhein, Danzig-Westpreußen, Oberschlesien, Wien und Berlin.

('kicker-Fußball' vom 12.09.1944)

 

 


 

 

Es bleibt bei den Punktspielen

Gau Hessen-Nassau will am 1. Oktober beginnen

Klassenleiter und Vereinsführer der Gemeinschaften, die zu den Fußball-Meisterschaftsspielen des Sportgaues Hessen-Nassau gemeldet hatten, trafen sich zu einer Besprechung in Eckenheim. Sechs der vorgesehenen neun Staffeln waren vertreten.

Das Näherrücken des Krieges an unsere Grenzen hat für den Sportgau Hessen-Nassau Erschwerungen mit sich gebracht, unter denen andere deutsche Gaue nicht zu leiden haben. Sportplätze und Gerät sind den Bomben der Terrorflieger zum Opfer gefallen, die Mannschaftsbestände stark gelichtet und die noch verbliebenen Spieler durch ihre soldatischen Pflichten oder gesteigerte Beanspruchung auf den Arbeitsstellen so gebunden, daß der Vereinsführer oft bis zum letzten Augenblick im Ungewissen darüber ist, ob er seine elf Mann wirklich zusammenbringt. Auch für die kleinste Fahrt zum Sportnachbar bleibt kaum die Zeit. Unter diesen Umständen sich zu einer Meisterschaftsrunde mit einer regelmäßigen Folge von Punktespielen zu verpflichten, ist darum auch für die größte Gemeinschaft heute ein Wagnis. Trotzdem drangen die wenigen Stimmen, die sich für den Verzicht auf Meisterschaftsspiele aussprachen, nicht durch. Die große Mehrheit der in Eckenheim Versammelten war vielmehr dafür, auch in diesem Jahre von der Tradition nicht abzuweichen. Die Meisterschaftsrunde ist nun einmal der starke Motor, der das sportliche Leben in den Vereinen immer von neuem antreibt. Sie lockt die Zuschauer auf die Plätze, sie reizt die Spieler, ihr Bestes zu geben, sie bringt den Kampfwillen in das Spiel, ohne den es verflachen müßte. Und darum soll es auch in Hessen-Nassau in den kommenden Monaten wieder Meisterschaftskämpfe geben, und die Vereine hoffen, mit dem unerläßlichen guten Willen alle Schwierigkeiten, so hoch sie sich auch auftürmen, überwinden zu können.

Eine Umfrage bei den Vereinsführern ergab, daß die große Mehrzahl der Vereine nach wie vor zu spielen gewillt ist. Zurückgezogen haben bisher nur der Gehörlosen-TuS Frankfurt und der LSV Biblis, doch ist noch mit weiteren Ausfällen zu rechnen. Den Ausweg der Bildung einer Kriegsspielgemeinschaft wählten Union Niederrad und die Sportfreunde Frankfurt. Die neue KSG wird in Staffel 5 eingereiht, für die die Sportfreunde vorgesehen waren.

An der vorgesehenen Aufteilung in neun Staffeln wird vorläufig festgehalten. Zwar bleibt abzuwarten, wie sich die für den zivilen Reiseverkehr und die Reisebeschränkungen für die Wehrmachtsangehörigen auswirken, aber hier hat die geschickt getroffene Einteilung der Staffeln schon vorgebeugt. Für Friedberg soll, wenn notwendig, eine engere Gruppe geschaffen werden, die etwa Friedberg, Butzbach und Büdingen umfaßt. Aus der geplanten Teilnahme des LSV Gießen, des VfL Marburg und der Viktoria Aschaffenburg an den Meisterschaftsspielen Hessen-Nassaus dürfte unter den neuen Umständen kaum etwas werden.

Die Meisterschaftsspiele sollen in den Staffeln 1 bis 5, die die Vereine in und um Frankfurt, Offenbach und Hanau umfassen, am 1. Oktober anlaufen. In einer weiteren Besprechung am 22. Oktober wollen Klassenleiter und Vereinsführer sich dann darüber schlüssig werden, welche Aenderungen noch notwendig sind. Der neue Spielplan:

1. Oktober: Hanau 93 gegen Hanau 1860, BC Dietesheim gegen Kickers Offenbach, VfB Offenbach gegen Ostend 07, Eintracht Frankfurt gegen BSG VDM Heddernheim. Olympia 07 gegen Viktoria Eckenheim, VfL Rödelheim gegen FSV Frankfurt, Spvgg Griesheim 02 gegen Hattersheim-Sindlingen-Zeilsheim, KSG Union-Sportfreunde gegen RSG Rotweiß, Germania Schwanheim gegen Kelsterbach.

8. Oktober: Rb Hanau gegen 1860 Hanau, Kickers Offenbach gegen VfB Offenbach. Germania Oberroden gegen Ostend 07, Spvgg Neu-Isenburg gegen Eintracht Frankfurt, Viktoria Eckenheim gegen BSG VDM Heddernheim, Hattersheim-Sindlingen-Zeilsheim gegen VfL Rödelheim (in Zeilsheim), Spvgg Griesheim 02 gegen SG Hoechst 01, RSG Rotweiß gegen Germania Schwanheim, Kelsterbach gegen VfL Germania 94.

('Frankfurter Anzeiger' vom 25.09.1944)

 

 


 

 

Im Zuge der durch den totalen Krieg bedingten Konzentrationsmaßnahmen auf dem Gebiete der Presse stellt unsere Zeitschrift mit dem 30. September 1944 das Erscheinen für die Dauer des Krieges ein. Es werden dabei weitere Kräfte für die Wehrmacht und für die Rüstung frei.

Wir danken unseren Lesern und Freunden für die uns erwiesene langjährige Treue. Mit unserem zuversichtlichen Glauben an den Sieg verbinden wir die Hoffnung, unsere Zeitschrift nach dem Siege allen Beziehern wieder in gewohnter Weise liefern zu können.

Aus arbeitstechnischen Gründen hat die Reichspressekammer die Anweisung erteilt, daß eine Rückzahlung von zuviel gezahlten Bezugsgeldern möglichst unterbleiben soll. Der Verlag wird deshalb verpflichtet, diese Beträge an das Winterhilfswerk abzuführen. Bezieher, die mit dieser Regelung nicht einverstanden sind, müssen sich unter Vorlage der Zahlungsbelege bis zum 31. Oktober 1944 wegen Rückvergütung an den Verlag wenden.

(Auf dem Titel des 'kicker-Fußball' vom 26.09.1944)

 

 


 

 

HESSEN-NASSAU

Der von der Gausportführung ausgearbeitete Plan, wie in Hessen-Nassau der Fußballbetrieb auch unter den gegebenen Verkehrseinschränkungen weitergeführt werden könnte, ist in der letzten Woche auf neue Erschwernisse gestoßen. Es ist fraglich geworden, ob in allen Spielgruppen die vorgesehene Zahl der Mannschaften auch wirklich teilnehmen kann. Aus diesem Grunde wollen sich Klassenleiter und Vereinsführer treffen, um die neue Lage zu prüfen und Abänderungen der Klasseneinteilung vorzuschlagen.

('kicker-Fußball' vom 26.09.1944)

 

 

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