Eintracht Frankfurt - VfL Rödelheim

Freundschaftsspiel 1944/45

3:2 (1:1)

Termin: 30.07.1944
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Opper (28.), 1:1 Adolf Schmidt (32.), 2:1 Alfred Kraus (51.), 2:2 Engel (63.), 3:2 Alfred Kraus (89.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt VfL Rödelheim

 


  • Janke
  • Wehe
  • Engel
  • Opper

 

Eingewechselt
  • Siegler (46.)
Eingewechselt
Trainer
Trainer

 

Wieder Fußball-Freundschaftsspiele

Zwei Spiele am Rosegger-Platz

In die Reihe der Freundschaftsspiele, mit der unsere Fußballvereine die Pause zwischen den Meisterschaftskämpfen überbrücken, bringt eine Doppelveranstaltung an der Roseggerstraße am Sonntag eine geschickte Steigerung. Nacheinander treten die Riederwälder gegen den VfL Rödelheim und die Bornheimer gegen den Gaupokalsieger Spvgg Neu-Isenburg an. Das verspricht 180 Minuten Fußball, die manchen mainischen Fußballfreund den Gang über die Eschersheimer Landstraße antreten lassen werden.

Das Spiel Eintracht—VfL Rödelheim (14.30) paart Mannschaften, deren hervorstechendste Eigenschaften technisches Können und Kombinationsvermögen sind. Eigenschaften, die sich in Freundschaftspielen am ehesten entfalten können. Erreichen die Riederwälder wieder die Leistungshöhe wie gegen Rot-Weiß, dann müßten sie wie in den Meisterschaftsspielen dem VfL überlegen sein.

Anders dürfte die Begegnung zwischen dem FSV Frankfurt und der Spvgg. Neu-Isenburg verlaufen. Sie verspricht einen etwas forscheren Angriffs- und Abwehrstil, stramme Zweikämpfe, kraftvolle Vorlagen und scharfe Schüsse. Können die Bornheimer, wie geplant, mit Feucht; Struth,. H. Schweinhardt, J. Schweeinhardt, Weber, Köhler; H. Schmidt, Koch, Rückel, Schuchardt, W. Schmidt antreten, dann werden sie für die letzte Kraftprobe des Gau-Pokalsiegers vor der ersten Reichsrunde ein idealer Partner sein.

(aus 'Frankfurter Anzeiger' vom 29./30.07.1944)

 

 


 

 

Eintrachtsieg in letzter Minute

Eintracht stieß bei dem VfL Rödelheim auf den erwarteten starken Widerstand. Ja, die Riederwälder hatten so sehr ihre Last, sich der gefährlichen Angriffe der mehr als ebenbürtigen Gäste zu erwehren, daß sie recht zufrieden sein durften, daß ihnen die letzte Spielminute noch einen knappen Sieg schenkte, der ebenso gut und mit gleichem Recht hätte auch den Rödelheimern zufallen können. Durch das Fehlen von Heilig war die Eintracht-Aufstellung zwar nur geringfügig geändert, aber dennoch weitaus nicht die Einheit, wie sie es acht Tage vorher gewesen war.

Die Gäste griffen recht selbstbewußt an und schafften auch, nachdem Eintracht mehrfach Pech mit Lattenschüssen gehabt hatte, in der 26. Minute nach Ecke durch Opper die Führung. Eintracht gelang es zwar schon nach wenigen Minuten durch Adolf Schmitt gleichzuziehen, aber die Initiative lag bis zum Wechsel doch mehr bei den Gästen. Nach dem Wechsel drehte sich das Blatt. Große Paraden des Hüten Janke und des Mittelläufers Wehe stoppten zwar zunächst den gefährlich anstürmenden Eintracht-Angriff. Aber gegen den genauen Schuß von Kraus in der 6. Minute war dann doch kein Kraut mehr gewachsen. Noch einmal rissen sich die Gäste zusammen. Bestrebt, den knappen Vorsprung zu halten, verfiel Eintracht in den Fehler, defensiv zu spielen. Sie wurde, eingeschnürt und das Aufholen der Rödelheimer zum Gleichstand durch den Halbrechten Engel war nicht aufzuhalten. Bestrebt, nun auch noch den Sieg herauszuholen, verausgabte sich Rödelheim indessen so sehr, daß Eintracht wieder Luft bekam, seinen wiederholten Angriff noch einmal herzhaft einsetzen und durch Kraus auch in der 89. Minute den Sieg erzwingen konnte.

(aus 'Rhein-Mainische Zeitung' vom 31.07.1944)

 

 


 

 

Frankfurter Erfolge im Doppelspiel

Eintracht gewann 3:2, der FSV Frankfurt mit 4:2

Hatte man für das Doppelspiel auf dem Platz an der Roseggerstraße seine Erwartungen zu hoch gespannt? Oder war es das Freundschaftspiel ohne Freundschaftsgefühl zwischen FSV Frankfurt und der Spvgg Neu-Isenburg, das die 3000 Zuschauer schließlich ohne rechte Befriedigung vom Platze gehen ließ? Man schied jedenfalls mit gemischten Gefühlen, leider nicht mehr sehr überzeugt, daß bei der augenblicklichen Verfassung der Isenburger der Sportgau in den kommenden Endspielen um den Tschammerpokal aussichtsreich vertreten sein wird.

VfL Rödelheim hielt sich gegen Eintracht gut

VfL Rödelheim schlug in seinem Spiel gegen die Eintracht eine gute Klinge. Obgleich die Riederwälder mit Ausnahme Heiligs die gleichen Spieler stellen konnten wie gegen RSG Rot-Weiß, kam ihr Spiel nicht recht ins Laufen. Selbstbewußt, schnell und gut spielend, nahm ihr der Gegner schon in der ersten Viertelstunde den Wind aus den Segeln. Der VfL griff so entschlossen an, daß Feth und Büscher in der Abwehr der Gastgeber alles hergeben mußten, um das Spiel zu halten. Und gerade als Schmitt mit steigendem Erfolg Gegenstöße ankurbelte und Schüsse von Kraus an Latte und Pfosten krachten, fiel das Führungstor für Rödelheim. Ein Eckball war in der 28. Minute im Bogen hereingeschwebt und Opper brauchte kaum noch nachzuhelfen, um das 0:1 fertigzumachen. Nach wieder vier Minuten schon glich Eintracht aus. Nach feinem Zusammenspiel mit dem jungen Reichard schoß Adolf Schmitt ein. Bis zum Wechsel blieb das Spiel offen. Nach dem Wechsel gerieten die Gäste in Bedrängnis. Sechs Minuten lang warfen sich Wehe, ihr tüchtiger Mittelläufer, und Hüter Janke erfolgreich in die Angriffswellen. Doch dann lief eine fliegende Eintracht-Kombination und das 2:1 durch Saftschuß von Kraus war fertig. Es war das Signal zu stürmischen Gegenangriffen. Vier fünf Ecken mußten die Riederwälder hinnehmen. Sie wurden gemeistert. Aber gegen einen genauen Schuß des Halbrechten Engel in der 18. Minute war der junge Zech machtlos. Rödelheim hatte gleichgezogen. Nicht viel fehlte, dann hätte Opper ein drittes Tor erzielt. Es sah brenzlig um die Riederwälder aus, deren Elf den Zusammenhalt verlor. Aber die Krise wurde überstanden. Schmitt brachte wieder Linie ins Spiel, und nach Vorlage Schädlers und weicher Flanke des nach dem Wechsel linksaußen eingesprungenen Siegler köpfte Kraus zum 3:2 ein. Sekunden später kam der Schlußpfiff.

(aus 'Frankfurter Anzeiger' vom 31.07.1944)

 

 

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