FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Gauliga Südwest,  Gruppe Mainhessen 1939/40 - 3. Spiel

0:1 (0:1)

Termin: 25.12.1939
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Fritz (Oggersheim)
Tore: 0:1 Emil Arheilger (8.)

 

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FSV Frankfurt Eintracht Frankfurt

  • Kricke
  • May
  • Mihm
  • Böttgen
  • Dietsch
  • Fehr
  • Armbruster
  • Heldmann
  • Trapp
  • J. Scheinhardt
  • Wörner

 


 

Trainer
  • Martin Eiling
Trainer

 

 

 

 

Die Eintracht überrumpelte den Sportverein!

Was sagt man zu der Eintracht? Sie läßt sich auf eigenem Platz von den Kickers heiß aufbügeln und geht dann schnurstracks hin und schlägt die Bornheimer am Hang. Freilich: es war eine andere Mannschaft — sie war glückhaft aufgestellt. Moog aus Köln war dabei, der schon ein Nationalelf-Spiel hinter sich hat, Kolb verteidigte herzhaft neben ihm, der Freiburger Lehmann hatte in Adolf Schmidt vor allem einen tüchtigen Nebenmann und im Sturm war Herberger abermals stärker und schußfroher, ein blendender Wühler. Bornheim hatte nicht so viel Glück. Seine Reihen wankten zehn Minuten wie eine Fischerhütte bei Windstärke 9; in diesen zehn Minuten entschied sich das ganze Spiel. In der siebten nämlich schoß der Mittelstürmer Arheilger das einzige Tor des Kampfes — aus einer ganzen Kaskade von Schüssen heraus.

Die Bornheimer wurden Minuten später wach. Ihr Sturm taugte zwar nie viel, er wurde alle Viertelstunde geflickt (mal ging der Verteidiger May nach vorn, mal der Läufer Böttgen, mal spielte Heldmann halblinks, mal halbrechts) — trotz allem hielt diese Elf den Kampf von nun an bis zur Pause offen. Nach dem Wechsel begann sie sogar auf breiter Front die erste Geige zu spielen. Sie erzwang neun Ecken — gegen drei des Gegners. Sie traf durch Wörner und Böttgen die Latte (aber noch ist ein Lattenschuß kein halbes Tor, wie es ein Idealist einst vorgeschlagen hat) — und als Bornheim dann endlich unterm berühmten Jubelschall seiner Zuschauer den Ausgleich geköpft, Fritz-Oggersheim schon gepfiffen und zur Mitte gedeutet hatte: da wars wieder nischt, denn Fehr, der Köpfer, hatte Hände, was nämlich ein Linienrichter auf die erschrockenen Reklamationen der Eintrachtspieler bestätigte, und was Fritz veranlaßte, seine Entscheidung zu ändern und die Zuschauer wiederum, Fritzen in den Orkus ihren an Pfuirufen reichen Verachtung zu werfen. Es war, alles in allem, ein glückhafter Sieg der Eintracht, der Erfolg eines wunderbar geglückten Starts, ja, einer regelrechten Ueberrumpelung. Bornheim aber hat selten so viel fatales Pech gehabt. Im übrigen war Fritz wirklich nicht gut. Er stand viel näher bei der Torszene als der Linienrichter. Andererseits verstehen wir die große Aufregung vieler Leute nicht. Favoriten in dieser Staffel bleiben „eh", wie unsere Wiener Kameraden sagen würden, die Offenbacher Kickers. (aus dem 'Kicker' vom 27.12.1939)

 

 


 

 

[...] Aber der FSV. mußte beide Weihnachtspunkte an die „Eintracht" abtreten, die ihn 1:0 schlug, so ihr 3. Spiel zum ersten Sieg in der Kriegsmeisterschaft gestaltend. (aus dem 'Fußball' vom 27.12.1939)

 

 


 

 

(aus dem 'Frankfurter Volksblatt' vom 27.12.1939)

 

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