Eintracht Frankfurt - FV Saarbrücken

Gauliga Südwest 1937/38 - 8. Spiel

5:3 (2:1)

Termin: 12.12.1937
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter: Unverfehrt (Pforzheim)
Tore: 1:0 Emil Arheilger, 2:0 Fritz Linken, 2:1 Resch, 3:1 Adam Schmitt, 4:1 Karl Röll, 5:1 Albert Wirsching, 5:2 Resch, 5:3 Sold (Elfmeter)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt FV Saarbrücken

 


  • Weiland
  • Saar
  • Seiler
  • Brämer
  • Sold
  • Becker
  • Wilm
  • Self
  • Benzmüller
  • Schmidt
  • Resch

 

Trainer Trainer
  • Ludwig Tretter

 

Es gibt einen Boxer, der heißt Remscheid und ist aus Solingen. Es gibt einen Fußballer, der heißt Arheilger und ist zwar nicht aus Arheilgen bei Darmstadt, aber doch aus Darmstadt. Das ist der neue Mittelstürmer der Frankfurter Eintracht. Ein junger, sehr beweglicher Mann, der jetzt zum erstenmal in das schwere Feuer der Gauligaspiele geschickt wurde und gleich zwei Treffer trat. Die beiden ersten im 5:3-Spiel seines Vereins gegen den FV. Saarbrücken. Der junge Mann wurde nicht unvorbereitet aufgestellt. Er bewährte sich in Freundschaftskämpfen. Ehe man über frische Spieler Verdikte abgibt, ziemt es sich, zu warten. Der Auftakt war jedenfalls verheißungsvoll, ebenso wie bei dem gleichfalls neueingestellten Linksaußen Linken und dem Torwart Peutler. Wenn eine Elf, die wie Eintracht heiße Hoffnungen auf die Meisterschaft hegt, plötzlich drei neue Spieler einspannt, dann weiß sie gewöhnlich, warum. In der fahlen Winterlandschaft des leicht verschneiten Riederwalds lieferte der Gast aus Saarbrücken eine großartige erste Halbzeit. Dann, unter den spielend leicht aussehenden und schlittenglatt dahingleitenden Angriffsserien der Eintracht, bröckelte die Elf ganz auseinander und riß sich erst am Ende noch einmal gehörig zusammen. So sehr, daß man auf der Eintrachttribüne am Ende ängstlich und ärgerlich die Erhöhung der Minustorzahl nachrechnete. Es wäre über den im Grunde doch klaren Sieg nicht soviel Platz zu verschwenden, wenn nicht einige interessante und jeden Fußballfreunde interessierende Dinge vorgekommen wären. Kuriosa 1: das zweite Eintrachttor wurde von dem gleichen Spieler Arheilger eingeschossen, der den Eckball getreten hatte, aus dem heraus das Tor wurde. Kuriosa 2: Weiland trat einen Freistoß von der eigenen Torlinie so mäßig weg, daß der hinzuspringende Wirsching den Ball aus wenigen Metern eindrücken konnte. Alte Frankfurter Fußballspieler, Franz Schütz, Willy Pfeiffer und Reuchling bekannten verwundert, daß sie ein solches Tor in ihrer ganzen Praxis noch nicht erlebt hatten. Ich auch nicht. (aus dem 'Kicker' vom 14.12.1937)

 

 


 

 

Das Spiel der Eintracht gegen Saarbrücken befriedigte die Zuschauer, denn bei einem 5:3, da gibt es Tore zu sehen. Saarbrücken legte gleich tüchtig los, aber die Eintracht parierte geschickt. Der neue Mittelstürmer Arheilger schoß das erste Tor. Dann schloß sich ein weiterer Neuling, der Linksaußen Linken, mit einem Treffer an. Inzwischen hat Saarbrücken ein Tor durch Resch aufgeholt. Eintrachts dritter Treffer besorgte der mit einer Erkältung spielende Adam Schmidt, dann kam der stark verbesserte Röll und schließlich auch der Schützenköniganwärter Wirsching an die Reihe. So hatte jeder Stürmer sein Tor. Die Verteidigung der Eintracht erwies sich dagegen wieder als nicht ganz zuverlässig, denn als es wenige Minuten vor Schluß 5:1 hieß und die Zuschauer bereits fortströmten, da ließ man die Gäste noch schnell zwei Tore machen, eines durch Resch, das andere durch Sold, der einen Elfmeter verwandelte. Die Eintracht ist in dieser Besetzung sehr stark. Leider waren die Fähigkeiten des neuen Torwarts Peutler noch nicht zu beurteilen, da er trotz der drei Tore nicht richtig beschäftigt wurde. Saarbrücken konnte gefallen. Die Elf ist nach wie vor begabt und fair. Leider verlegte sich Sold nur auf die reine Verteidigung. (aus dem 'Fußball' vom 14.12.1937)

 

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