Union Niederrad - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1936/37

2:2 (1:0)

 

Termin: 20.06.1937
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Pflug (33.), 1:1 Adam Schmitt (47.), 2:1 Walter (71.), 2:2 Adam Schmitt (73.)

 

>> Spielbericht <<

Union Niederrad Eintracht Frankfurt

  • Blickhan
  • Betz
  • Roth
  • Müller
  • Pflug
  • Walter
  • Kirsch
  • Seibert
  • H. Berger

 


 

Trainer
Trainer

 

Die Jubiläumstage bei Union Niederrad

Eintracht und Union trennen sich 2:2 - Oberrad siegt im Jugendturnier

Union Niederrad konnte in diesen Tagen auf eine dreißigjährige Vereinsgeschichte zurückblicken, ausgerechnet in einem Jahr, in dem die tapferen Niederräder in die Bezirksklasse absteigen mussten. Der Unternehmungsgeist der Union ist aber trotzdem nicht unterzukriegen. Für Sonnabend und Sonntag wurden einige Fußballspiele aufgezogen, die ihre Anziehungskraft nicht verfehlten. Bereits am Sonnabend begann das Jugendturnier der Jungmannen der Klasse A, an dem der Kreismeister SpVgg. Oberrad Union Niederrad, Rotweiß und Postsportverein teilnahmen. Am Sonnabend trennte sich Rotweiß und Oberrad 2:2. Das Los entschied für Oberrad. Im zweiten Spiel siegte die Mannschaft des Platzvereins ganz überlegen mit 11:0 Treffern über den Postsportverein. Am Abend fand in den Räumen der Niederräder Turnhalle ein Festball statt, dem Ehrungen verdienter Gründer und Mitglieder vorausgingen. Auch Stadtturnrat Söhngen ließ es sich nicht nehmen, dem Festverein persönlich seine Glückwünsche zu übermitteln. Am Sonntagvormittag fand am Niederräder Ehrenmal eine feierliche Kranzniederlegung statt. Nachmittags hatten sich etwa 1500 Zuschauer eingefunden, die zuerst einen Sieg der Alten Herren von Union über Oberrad von 6:2 erlebten.

Dann folgte das Endspiel im Jugendturnier zwischen Oberrad und Union Niederrad, das die Oberräder aufgrund gepflegterer Spielweise mit 3:2 verdient für sich entscheiden konnten, nachdem Niederrad mit 0:2 zurückliegend aufholte, dann einen Elfmeter verschoß, mit einem Treffer des Oberräder Halblinken sich dann aber besiegt bekennen mußte.

Vor dem Hauptspiel des Tages zwischen Union Niederrad und Eintracht richtete der Vereinsführer Achenbach an die Erschienenen eine kurze Ansprache und übergab die schmucke Tribüne, die 750 Personen faßt und von Mitgliedern des Vereins ehrenamtlich erstellt wurde, ihrer Bestimmung. Das kleine, aber traditionsreiche Plätzchen der Union prangte in reichem Flaggenschmuck.

Union Niederrad - Eintracht 2:2

Bei der Eintracht vermißte man leider so bewährte Kräfte wie Möbs, Stubb und den durch das Gauspiel verhinderten Lindemann. Union kam mit ihrer derzeit besten Vertretung heraus, die aber trotz großen Kampfeifer nicht die feldspielerische Überlegenheit der Gäste ausgleichen konnte. Vor allen Dingen versagte da der Sturmführer Kirsch, dem viel daneben gelang. Ansprechend hielt sich der Halblinke Seibert, zielsicher der Rechtsaußen Pflug. Das Läuferspiel litt unter zeitweisen Schwächen des Mittelläufer Müller. In der Verteidigung wehrte Betz überaus hart. Roth ergänzte ihn gut. Eine Sonderleistung vollbrachte aber Blickhan im Tor, der anfänglich in der Luft liegende Erfolg der Eintracht durch forsches Dazwischenfahren illusorisch machte.

Bei Eintracht, die großen Wert auf schnelles Zuspiel legte und auch balltechnisch überragte, ließen manchmal die Leistungen in der Deckung, wie bei dem Mittelläufer Fürbeth zu wünschen übrig, wenn sie auch nicht die Aktionen der Union sonderlich damit begünstigten. Knapps Zuspiel war schwach und ging fast stets dem Gegner vor die Füße. Im Sturm war A. Schmidt die treibende Kraft, neben ihm St. Hemmerich auf der linken, Wirsching auf der rechten Seite tadellose Verbinder, denen man nur mehr genaueres Schießen wünschte. Ehmer zeigte auf dem rechten Flügel die alten Routine und nur A. Hemmerich fiel etwas aus dem Rahmen der recht guten Fünferreihe.

Eintracht begann mit schnellem aufgelockertem Spiel, halbhoch, manchmal zu sehr vertändelt, ohne das Endziel des gesunden Torschusses im Auge zu haben. Blickhan zeigte sich bei solchen Durchspielsversuchen als Meister. In der 25. Minute wurde A. Schmitt empfindlich am Knie verletzt, schied für wenige Minuten aus und gefiel sich dann in der Rolle des Aufbauspielers, die sonst Möbs zukam. In der 33. Minute flankte H. Berger zur Mitte, Schmitt faustete von Kirch angegangen, beide fielen auf der Torlinie, während Pflug aus dem Hinterhalt das Führungstor erzielte. Ein Strafstoß von Knapp endete mit einem Kopfstoß von Wirsching, knapp über die Querlatte. Nach der Pause kam Eintracht schon in der 2. Minute durch A. Schmitt zum Ausgleich, als dieser nach Flanke von A. Hemmerich über den vergeblich faustenden Blickhan ins Niederräder Tor köpfte. Das Spiel blieb wechselvoll, auf der einen Seite zweckmäßiger Aufbau, auf der anderen energievoller Einsatz, allzu durchsichtig im Strafraum der Gäste. Endlich, in der 26. Minute, konnte Walter auf eine Flanke von Berger Niederrad wieder die Führung verschaffen, aber bereits zwei Minuten später erzielte A. Schmitt nach einer Flanke von A. Hemmerich aus 20 Meter Entfernung mit einem Bombenschuß den Ausgleich. (aus dem 'Volksblatt' vom 21.06.1937)

 

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